Erste große Wasserstoffanlage am Hochspannungsnetz

Die Unternehmen Shell und TenneT haben einen Anschluss- und Transportvertrag für den Anschluss der ersten großen Wasserstoffanlage an das Hochspannungsnetz abgeschlossen. Bei der Anlage Holland Hydrogen 1 von Shell handelt es sich um einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 200 Megawatt (MW) auf der Maasvlakte.

In den nächsten Jahren wird der Elektrolyseur erst über einen temporären Anschluss an das 380-kV-Hochspannungsumspannwerk Maasvlakte angeschlossen. Nach der Fertigstellung des neuen 380-kV-Hochspannungsumspannwerks Amaliahaven wird Shell einen definitiven und kompletten Anschluss an das Hochspannungsnetz bekommen. Damit kann TenneT dem Wunsch von Shell nach einem zeitnahen Anschluss nachkommen.

Shell baut die erste große Fabrik für die Erzeugung von Wasserstoff aus Erneubaren Energiequellen mit einer Kapazität von 200 MW in Europa. Die Anlage entsteht auf der Maasvlakte 2, direkt hinter den Dünen der niederländischen Küste. Die Holland Hydrogen 1 wird unter anderem dazu beitragen, die Fabriken von Shell im Energy and Chemicals Park Rotterdam (Pernis) nachhaltiger zu machen. Eine spezielle Wasserstoffpipeline verbindet die Wasserstoffanlage mit dem Rotterdamer Hafen.

TenneT hat in den bestehenden Hochspannungsumspannwerken nicht genügend Kapazitäten frei, um die Wasserstoffanlage anzuschließen. Derzeit wird ein neues 380-kV-Hochspannungsumspannwerk im Amaliahaven auf der Maasvlakte 2 gebaut. Das Werk soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden.Shell und TenneT haben daher eine vorübergehende Lösung gefunden, die Shell einen temporären und eingeschränkten Anschluss an das 380-kV-Hochspannungsumspannwerk Maasvlakte ermöglicht. Nach der Fertigstellung des Hochspannungsumspannwerks Amaliahaven wird Shell dauerhaft und komplett an dieses Werk angeschlossen sein.

Frans Everts von Shell und Maarten Abbenhuis von TenneT unter unterzeichneten jetzt unter den aufmerksamen Blicken von Boudewijn Siemons von Port of Rotterdam den Anschluss- und Transportvertrag.

Maarten Abbenhuis, COO von TenneT: „Da an diesem temporären Anschluss Platz frei wird, können wir die Wasserstoffanlage von Shell schon jetzt ermöglichen. Diese Lösung verdanken wir der guten Zusammenarbeit von Shell und Port of Rotterdam. Es handelt sich um ein großartiges Beispiel für eine smarte und unkonventionelle Lösung, mit der es möglich ist, trotz knapper Netzkapazitäten die Vertragspartner anzuschließen.“

Frans Everts, Geschäftsführer von Shell Niederlande: „Mit grünem Wasserstoff, Elektrifizierung und der Abscheidung und -Speicherung von CO2 können wir die Industrie in den Niederlanden nachhaltiger machen. Rohstoffe und Produkte, die wir im Alltag verwenden, können so auf umweltfreundlichere Weise hergestellt werden. Diese Zusammenarbeit mit TenneT zeigt einmal mehr, dass die Energiewende Teamarbeit ist. Gemeinsam können wir den notwendigen Wandel zur sauberen Energie beschleunigen.

Boudewijn Siemons, CEO Port of Rotterdam: „Die besondere Stärke des Industrieclusters in unserem Hafen besteht darin, dass die Unternehmen durch kreative und intelligente Zusammenarbeit die notwendigen Schritte für die Energiewende ermöglichen und damit das Cluster als Ganzes festigen. Diese Vereinbarung zwischen TenneT und Shell ist ein gutes Beispiel dafür.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Shell, Ernst Bode. vlnr: Maarten Abbenhuis ( COO TenneT), Boudewijn Siemons (CEO Havenbedrijf Rotterdam) en Frans Everts (Geschäftsführer Shell Niederlande).