Erstes Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern

Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und die Transformation der Industrie an Rhein und Ruhr werden große Mengen an erneuerbaren Energien benötigt. Der Duisburger Hafen spielt beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur eine zentrale Rolle. Das Chemie-Logistikunternehmen Bertschi AG aus der Schweiz sowie die duisport-Beteiligungsgesellschaft Duisburg Gateway Terminal GmbH gehen nun den nächsten Schritt und stellen konkrete Pläne für das erste Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern und weiteren Chemieprodukten im größten Binnenhafen der Welt vor.

Das Lager, das für den Chemiestandort Nordrhein-Westfalen und die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität eine hohe Bedeutung hat, soll auf einer Fläche des zweiten Bauabschnitts des Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet werden. Vorgesehen ist, dass dort bis zu 900 mit Wasserstoff, Ammoniak, Methanol und weiteren Chemieprodukten beladene Tankcontainer zwischengelagert werden können.

Die Bertschi AG und die Duisburg Gateway Terminal GmbH haben dazu die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft vereinbart. Vorbehaltlich der Freigabe durch die Kartellbehörden werden die Bertschi AG 75 Prozent und die Duisburg Gateway Terminal GmbH 25 Prozent der Anteile an dieser Investitions- und Betreibergesellschaft halten.

„Klimaschonende Logistik-Konzepte sind bei unseren Kunden am Chemiestandort Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus sehr gefragt. Bereits über 90 Prozent unserer Transporte werden intermodal abgewickelt. Wir freuen uns deshalb mit Duisburg Gateway Terminal ein für alle Parteien offenes Lagerkonzept für grüne Energieträger und Chemieprodukte zu realisieren. Das Konzept passt ideal in unsere weltweite Infrastruktur für Tankcontainer-Logistik.  Die Integration der Container-Lagerung in das trimodale DGT wird in bedeutendem Ausmaß Transporte von und zu den Überseehäfen in der Nordrange von der Straße auf die Schiene und das Binnenschiff verlagern,“ sagt Jan Arnet, CEO der Bertschi Gruppe.

„Der Bedarf an Wasserstoff ist groß – insbesondere in der deutschen Chemie- und Stahlindustrie. Gemeinsam mit Bertschi wollen wir einen Teil dieses Bedarfs decken und das erste Lager für grüne Energieträger in einem deutschen Binnenhafen errichten. Damit werden wir unserer Rolle als Vorreiter gerecht und leisten einen wichtigen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Chemiestandortes Nordrhein-Westfalen deutlich zu stärken“, sagt duisport-CEO Markus Bangen in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Duisburg Gateway Terminal GmbH.

Die Inbetriebnahme des Lagers ist für Ende 2025 vorgesehen. Für die Errichtung der Anlage ist ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erforderlich, welches zeitnah eingeleitet wird. Das vorgesehene Gelände im Herzen des Industriegebiets Duisburger Hafen liegt jedoch fernab von Schutzobjekten wie Wohnbebauung, sodass selbst die größten gesetzlichen Abstandsvorgaben unproblematisch eingehalten werden können. Für den Umschlag und die bis zu 24-stündige Lagerung der genannten Stoffe liegen bereits heute Genehmigungen vor.

Auch eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch Lkw kann bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden, weil die Anlage keine weiteren als die bereits für das DGT genehmigten Lkw-Transporte verursachen wird. Im Gegenteil: Die meisten Zu- und Abfuhren der Ladeeinheiten sollen per Bahn und Binnenschiff abgewickelt werden.

Unabhängig von den offiziellen Genehmigungsverfahren planen die Projektpartner eine erste öffentliche Bürgerinformation nach den Sommerferien, um mögliche Bedenken aus der Bevölkerung frühzeitig anhören und ausräumen zu können.

Quelle und Bild/Montage: duisport, das Lager soll auf einer Fläche des zweiten Bauabschnitts des Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet werden.