Gesunde Gewinnentwicklung

jaarverslag

Beim Umsatz des Hafenbetriebs Rotterdam war im vergangenen Jahr ein Anstieg von 2,6 % auf € 676,9 Mio. zu verzeichnen. Als Hauptursache ist die Zunahme des Umschlags um 4,9 % anzuführen, durch die der Hafenbetrieb mehr Hafengebühren einnahm.

Da die Kosten unter Kontrolle sind, so der Hafen, liegt eine gesunde Gewinnentwicklung vor. Dennoch ging der Gewinn um 1,7 % auf € 211,6 Mio. zurück, und zwar aufgrund der Ablösung eines langfristigen Darlehens. Die durch die Anlegung der 2. Maasvlakte aufgebauten Verbindlichkeiten haben sich dadurch verringert.

Finanzieller Direktor Paul Smits: „Unsere Finanzlage entwickelt sich positiv. Der Cashflow ist nach der Anlegung der 2. Maasvlakte im zweiten Jahr in Folge positiv, sodass wir weiterhin in den Hafen investieren können und zugleich unsere Verbindlichkeitssituation erleichtern können. Dass unsere Einnahmen in geringerem Maße steigen als der Umschlag, zeigt, dass wir uns dafür einsetzen, Rotterdam für die Wirtschaft attraktiv zu halten.”

Die beiden wichtigsten Einkommensquellen des Hafenbetriebs sind die Vermietung von Grundstücken und die Seehafengebühren, die für Schiffe beim Besuch des Hafens anfallen. Die Einnahmen aus der Vermietung von Grundstücken erhöhten sich um € 3,3 Mio. (+1,0 %) auf € 340,8 Mio. Dies ist einerseits das Ergebnis der Vergabe eines Grundstücks auf der 2. Maasvlakte an Sif – Verbrugge, der Indexierung von Verträgen und der Verlängerung von Verträgen zu revidierten Preisen sowie anderseits der Beendigung des Vertrags mit Shtandart, wodurch der Hafenbetrieb ein Gelände zurückerhielt. Die Einnahmen aus den Hafengebühren stiegen in geringerem Maße als der Umschlag (+4,9 %) und erhöhten sich um € 10,3 Mio. (+3,4 %) auf € 316,5 Mio. Der Hafenbetrieb gewährte Ermäßigungen im Umfang von € 10,5 Mio. zur Förderung des Umschlags von Containern, und zwar in Form niedrigerer Hafengebühren für Containerschiffe, die Rotterdam zweimal in ihren Fahrplan aufnehmen, wenn sie Europa anlaufen (sog. Second Calls) sowie für Transshipment-Ladung, also zur Umladung bestimmte Ladung. Für umweltfreundliche Schiffe wurden Nachlässe auf die Hafengebühren im Umfang von € 3,8 Mio. gewährt. Insgesamt erhöhten sich die Unternehmenserträge um € 17,1 Mio. (+2,6 %) auf € 676,9 Mio.

Die Betriebskosten stiegen um 3,3 % auf € 133,6 Mio., vor allem durch erhöhte Kosten für die Verwaltung und Instandhaltung der Hafeninfrastruktur und durch Investitionen in Innovationen wie PortXL und SmartPort. Die Kosten für die interne Betriebsführung blieben stabil. Die Personalausgaben erhöhten sich um 1,4 % auf € 104,9 Mio. Das Ergebnis aus Beteiligungen belief sich auf € 8,9 Mio. und lag damit über 50 % höher als im Vorjahr. Der Umfang dieses Postens wird vor allem durch die erfolgreiche Beteiligung am Hafen von Sohar (Oman) bestimmt. Für die Ablösung eines Darlehens zahlte der Hafenbetrieb einmalig € 19,2 Mio. Darin liegt der Hauptgrund für den Gewinnrückgang 2015 um 1,7 % auf € 211, 6 Mio.

Gemäß den vorhandenen langfristigen Vereinbarungen schlägt der Hafenbetrieb den Aktionären, also der Gemeinde Rotterdam (70,83 %) und dem Staat (29,17 %), vor, für 2015 € 91,0 Mio. (+2,0 %) als Dividende auszuzahlen: € 64,5 Mio. an die Gemeinde und € 26,5 Mio. an den Staat.

Der Hafenbetrieb zielt darauf ab, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert zu generieren, indem er zusammen mit Kunden und Stakeholdern (Interessengruppen) ein nachhaltiges Wachstum realisiert. Der Hafenbetrieb verwendet den erzielten Gewinn daher, abgesehen von der Tilgung von Verbindlichkeiten und der Auszahlung von Dividende, für Investitionen in die Entwicklung des Hafens. 2015 erstreckten sich die Investitionen u. a. auf neue Bojen und Dalben im Caland- und Hartelkanaal sowie auf die Anlegung des LNG Breakbulk Terminals, auf Kaimauern für UWT und Sif – Verbrugge, eine Landungsbrücke für LBC und die Neuentwicklung von RDM Rotterdam. Insgesamt investierte der Hafenbetrieb im vergangenen Jahr € 151,1 Mio. gegenüber € 189,4 Mio. im Vorjahr.

In den nächsten Jahren ist das Investitionsportfolio gut mit Projekten gefüllt; dazu gehört die Verlagerung eines ca. 4 km langen Streckenabschnitts der Hafenbahnlinie (Havenspoorlijn) über den Theemsweg. Dabei handelt es sich um öffentliche Infrastruktur, zu der der Hafenbetrieb knapp € 100 Mio. beitragen wird. In den Konkurrenzhäfen in den Nachbarländern übernimmt der Staat die Kosten für die öffentliche Infrastruktur dieser Art. Daher ist es besonders bedauerlich, dass die Europäische Kommission beschlossen hat, dass der Hafenbetrieb ab dem 1. Januar 2017 Körperschaftssteuern entrichten soll. Beim Hafenbetrieb erwägt man, gegen diesen Beschluss Widerspruch einzulegen, da er gegen den Grundsatz verstößt, dass in Europa gleiche Bedingungen herrschen sollten.

Seit 2009 kombiniert der Hafenbetrieb seinen finanziellen Geschäftsbericht mit dem CSR-Bericht, da die Thematik der Corporate Social Responsibility, also der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung, in das Unternehmen eingebettet ist. Für das 6. Jahr in Folge hat Ernst & Young Accountants LLP eine kombinierte Prüfungserklärung für den Geschäftsbericht abgegeben. Der Bericht entspricht den neuen G4-Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative. Seit 2009 wird der Geschäftsbericht nicht mehr gedruckt, sondern erscheint nur noch auf der Websitewww.portofrotterdam.com.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam