Gut gerüstet für große Aufgaben

Das Jahr 2018 war für die Hafenentwicklung in Bremen und Bremerhaven ein gutes Jahr. Mit den Senatsentscheidungen für mehrere große Neubauprojekte sind wesentliche Weichen gestellt worden. bremenports Geschäftsführer Robert Howe: „Die Senatsentscheidungen des Jahres 2018 sind weit mehr als Sanierungsbeschlüsse. Der Neubau der Kajen führt zu einer deutlichen qualitativen Verbesserung der Hafenanlagen und damit auch zu neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten.“

Auf der Basis der bremenports Entwürfe hatte der Senat mehr als 120 Millionen Euro für die Hafeninfrastruktur zur Verfügung gestellt.

  • Mit dem Neubau der Columbuskaje wird die positive Entwicklung der Kreuzfahrtschifffahrt am Standort Bremerhaven gesichert. In enger Abstimmung mit dem CCCB wird an der Columbuskaje ab dem Jahr 2021 eine rund ein Kilometer lange neue Kaje gebaut. Der Bau wird in mehreren Abschnitten durchgeführt, um das Kreuzfahrtgeschäft auch während der Bauphase in vollem Umfang fortführen zu können.
  • Mit dem Neubau der Nordmole wird der Fischereihafen eine deutlich verbesserte Zufahrt erhalten und damit neue wirtschaftliche Möglichkeiten erhalten. Mit dem Baubeginn ist nach einer intensiven Planungsphase ebenfalls ab 2021 zu rechnen.
  • Der Neubau der Kaje 66 ist erforderlich, um die Standfestigkeit der Kaje zu sichern, die an der Einfahrt der Kaiserschleuse in einer für die Hafenverfügbarkeit wichtigen Stelle liegt. Mit dem Neubau ist in 2020 zu rechnen.

Darüber hinaus stehen 2019 weitere wichtige Baumaßnahmen in der Jahresplanung:

  • Der Neubau der Westkaje im Kaiserhafen ist abgeschlossen. Im Moment wird die davor liegende alte Kaje abgerissen. Damit wird das Hafenbecken um 7 Meter verbreitert. Sehr erfreulich ist, dass bremenports mit Bremerhavener Werften Nutzungsverträge für diese Kaje abschließen konnte. Dies eröffnet Zukunftsperspektiven für künftige Werftprojekte.
  • Ein wichtiges Projekt ist die abschließende Sanierung der Kaiserschleuse. Zusammen mit dem Konsortium hat sich bremenports auf eine technische Lösung verständigt, mit der die bestehenden Probleme beseitigt werden. Die Umbauarbeiten an der Schleuse werden im Sommer beginnen und voraussichtlich drei Monate dauern.
  • In der Stadt Bremen stehen weitere Verbesserungen im Industriehafen an. Die Vertiefung und Verbreiterung des Hüttenhafens hat bereits zu einer Belebung des Umschlagsgeschäftes geführt. Nun soll auch in weiteren Teilbereichen mehr Tiefgang für die Schifffahrt ermöglicht werden.
  • Auf der Planungsebene gibt es mit den Überlegungen zu einem Neubau der Drehbrücke und zur Optimierung des Fischereihafens weitere große Themen, auf die sich bremenports vorbereitet.

Bei den internationalen Aktivitäten sind die Überlegungen zum Bau eines Hafens am isländischen Finnafjord ein gutes Stück vorangekommen. Gemeinsam mit einer isländischen Ingenieurgesellschaft und den in der Nähe des Fjords gelegenen Kommunen sind die Verträge zur Gründung einer Entwicklungsgesellschaft ausverhandelt. Mit der Klärung weiterer gesellschaftsrechtlicher Themen sollen im Frühjahr alle erforderlichen Verträge unterzeichnet werden. Nach dem Einstieg eines Investors in die Entwicklungsgesellschaft können dann in den kommenden fünf Jahren alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen für den Bau eines  Mehrzweckhafens im Nordwesten Islands geschaffen werden.

Robert Howe: „Dies ist ein Projekt, mit dem sich bremenports und damit auch Bremen bei einem international beachteten Jahrhundertthema wie der Entwicklung der Arktis sehr weit vorne platzieren kann.“

Erfreulich hat sich auch die Kooperation mit Namibia entwickelt. Für die Hafengesellschaft des Landes führt bremenports Weiterbildungsveranstaltungen für die Mitarbeiter durch. Darüber hinaus prüft die Hafengesellschaft, ihre neu einzurichtende Europazentrale in Bremen anzusiedeln.

Neben den Aufgaben im Hafen ist bremenports auch für den Deichschutz in Bremerhaven zuständig. Auch hier sind die nächsten wichtigen Schritte gemacht worden. Der Seedeich entlang des Fischereihafens ist in einem weiteren Stück fertiggestellt worden. Im kommenden Jahr wird mit dem Deichschutz der Columbusinsel das nächste große Projekt in Angriff genommen. Darüber hinaus  wurde eine Leitzentrale geschaffen, die im Falle einer Sturmflut beste Kommunikationsmöglichkeiten schafft.

Anfang 2018 hatte bremenports im Auftrag des Ressorts ein neues Marketing-Konzept vorgelegt. Dies war erforderlich, weil VIA Bremen seine operative Tätigkeit eingestellt hat. Jetzt gibt es eine klare Struktur mit der Bremischen Hafenvertretung als Interessenvertretung der Hafenwirtschaft und bremenports als für das Hafenmarketing allein verantwortliche Organisation.

Eine Vorausschau auf 2019 zeigt den Umfang der Aktivitäten:

Es gibt in Kooperation mit der Hafenwirtschaft etwa zehn Logistics Talks, bei denen sich die bremische Hafenwirtschaft ihren Kunden im In- und Ausland präsentiert. Dabei wird insbesondere ein Schwerpunkt bei der neuen Kooperation mit Tschechien gesetzt.

Erfolgreich ist auch das Thema Messebeteiligung. Im kommenden Jahr organisiert bremenports acht Gemeinschaftsstände der Hafenwirtschaft auf Messen in Asien, Südamerika, USA und Europa.

Ein großer Erfolg war zudem die Breakbulk Europe, die erstmals in Bremen stattgefunden hat. In Antwerpen waren es 7.000 Besucher, in Bremen 10.000. Und am von bremenports organisierten Gemeinschaftsstand haben sich dreißig bremische Unternehmen präsentiert. Die Neuauflage in 2019 ist gesichert. bremenports arbeitet mit dem Ressort, der Messe Bremen und der Tourismuszentrale intensiv daran, die privaten Veranstalter davon zu überzeugen, auch längerfristig in Bremen zu bleiben. Robert Howe: „ Wir wissen, dass auch andere Städte sehr viel tun, um diese Veranstaltung für sich zu gewinnen. Insofern ist dies bislang noch ein offenes Rennen.“

In den kommenden zehn  Jahren werden bei bremenports rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Altersgründen ausscheiden, dies ist rund ein Drittel der Belegschaft. Die Notwendigkeit zur personellen Erneuerung stellt das Unternehmen vor eine große Herausforderung, die bislang gemeistert werden konnte. So haben alleine in diesem Jahre 25 neue Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit in der Hafengesellschaft aufgenommen, ein Beleg dafür, dass bremenports als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Eine große Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Thema Ausbildung zu. Mit derzeit 38 Auszubildenden hat bremenports eine Ausbildungsquote von über 10 Prozent und bietet ein breites Spektrum von Berufsbildern sowohl im gewerblich-technischen als auch kaufmännischen Bereich. Hinzu kommen inzwischen auch drei Studenten, die bei bremenports die Praxisphase ihres dualen Studiums absolvieren.

Positiv bewertet Howe auch den Wirtschaftsplan für 2019: „Wir haben in enger Abstimmung mit dem Wirtschafts- und dem Finanzressort eine gute Grundlage geschaffen, um auch 2019 alle anstehenden Aufgaben und Herausforderungen bewältigen zu können.“

Quelle: bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports GmbH & Co. KG/ Wolfhard Scheer