Hamburger Wirtschaft blickt gespannt auf 2017

IHKHH

Die Hamburger Wirtschaft erwartet im Jahr 2017 ungefähr eine genauso stabile Konjunktur wie im Vorjahr.

Die Indikatoren „aktuelle Lage“, „Investitions- und Personalplanungen“ sowie die „Exporterwartungen“ sind „im grünen Bereich“, bei den „Geschäftserwartungen“ halten sich die positiven und negativen Stimmen wie in den vorherigen Quartalen die Waage. Dies geht aus der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der Handelskammer zum Jahreswechsel hervor. „Handelspolitische Unsicherheiten in einer sich zudem rasch wandelnden Welt dürften dazu beitragen, dass die Geschäftserwartungen Hamburger Unternehmen für das 2017 insgesamt eher verhalten ausfallen“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Erfreulich sei dagegen, dass die Beurteilungen der aktuellen Geschäftslage alles in allem positiv ausfielen.

Die eigene Geschäftslage empfindet die Hälfte der von der Handelskammer befragten Unternehmen (50,6 Prozent) als „befriedigend bzw. saisonüblich“. Mit „gut“ bewerten 37,1 Prozent der Firmen ihre aktuelle Lage, mit „schlecht“ 12,3 Prozent (Saldo: +24,8; Vorquartal: +22,7). Überdurchschnittlich zufrieden sind derzeit das Gastgewerbe, unternehmensbezogene und insbesondere personenbezogene Dienstleister. Der Geschäftsklimaindikator der Hamburger Wirtschaft erreicht zum Ende des IV. Quartals 2016 112,1 (Test-)Punkte – das ist 1 Punkt mehr als bei der letzten Handelskammerbefragung im Herbst.

Was die eigenen Geschäftserwartungen für das Jahr 2017 betrifft, sehen fast zwei Drittel der Befragten (62,1 Prozent) eine „etwa gleich bleibende Geschäftslage“ voraus. Einen „eher günstigeren“ Stand in den kommenden zwölf Monaten erwarten 19,3 Prozent der Unternehmen, mit einer „eher ungünstigeren“ Lage rechnen 18,6 Prozent (Saldo: +0,7; Vorquartal: +0,6). Besonders optimistisch auf die nächsten zwölf Monate blicken vor allem Vorleistungsgüterhersteller, Einzelhändler, das Gastgewerbe sowie die IT-Wirtschaft.

Als die größten Geschäftsrisiken nennen die Unternehmen für dieses Jahr ungünstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (46,7 Prozent), nachlassende Inlandsnachfrage (39,1 Prozent), Fachkräftemangel (39 Prozent), erhöhte Arbeitskosten (30,3 Prozent), verringerte Auslandsnachfrage (23,8 Prozent) sowie die Energie- und Rohstoffpreise (22,9 Prozent).

Die Aussagen zu den Investitions- und Personalplanungen zum Ende des IV. Quartals 2016 deuten darauf hin, dass es Zuwächse geben wird (Salden aus den jeweiligen Antworten „Zunahme“ und „Abnahme“: +7,7 bzw. +4,1; III. Quartal 2016: +14,4 bzw. +4,4). Als Hauptmotive für die im Jahr 2017 geplanten Inlandsinvestitionen werden genannt (Mehrfachnennungen möglich): Ersatzbedarf (68,1 Prozent), Rationalisierungsmaßnahmen (31,4 Prozent), Produktinnovationen (30,4 Prozent), Kapazitätsausweitungen (23,6 Prozent) sowie Umweltschutzmaßnahmen (12,7 Prozent). Von den befragten Hamburger Unternehmen mit Auslandsinvestitionen in den Jahren 2016 und 2017 planen 29,7 Prozent  höhere, 54,2 Prozent in etwa gleich bleibende und 16,1 Prozent geringere Ausgaben im neuen Jahr.  Alles in allem deuten die Personalplanungen der befragten Unternehmen auf einen höheren Beschäftigtenstand in der Hamburger Wirtschaft im Jahr 2017 hin. Dies gilt insbesondere für die IT-Wirtschaft, das Grundstücks- und Wohnungswesen, PR- und Unternehmensberatungen, Architektur- und Ingenieurbüros sowie für die Gesundheitswirtschaft.

Zum Ende des IV. Quartals 2016 sind die Exportaussichten Hamburger Unternehmen für das Jahr 2017 insgesamt optimistisch: 33,3 Prozent der Befragten rechnen mit einer Erhöhung, 15,1 Prozent mit einem Rückgang ihrer Exporte (Saldo: +18,2; Vorquartal: +7,7). Die Aussichten im Verarbeitenden Gewerbe sind dabei deutlich besser als bei den exportierenden Hamburger Dienstleistern (Salden: +22,8 bzw. +10,3).

Hier geht’s zum Hamburger Konjunkturbarometer IV/2016

Quelle: Pressestelle Handelskammer Hamburg, Foto: Handelskammer Hamburg/Daniel Sumesgutner