Hotspot für Kreislaufwirtschaft

Unter dem neuen Namen „NextGen District“ will der Hafen Antwerpen den ehemaligen General Motors-Standort auf dem Hafengebiet zu einem Hotspot für die Kreislaufwirtschaft entwickeln. Mit einer Marktkonsultation wendet sich der Hafen gezielt an Unternehmen aus der zirkulären Prozess- und Fertigungsindustrie, die sich dort ansiedeln und damit den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft voranbringen wollen.

Das ehemalige General Motors-Gelände, das sich auf einer Fläche von 88 Hektar oder rund 110 Fußballfeldern erstreckt, wird derzeit in einen neuen Hotspot für die Kreislaufwirtschaft umgewandelt: Der NextGen District, wie die ehemalige Churchill Industrial Zone nun heißt, ist eine der letzten großen Flächen im Hafen und bietet dank seiner günstigen Lage in der Nähe des größten Chemie-Clusters Europas viele Möglichkeiten. Der Hafen Antwerpen hat sich bewusst dafür entschieden, dieses große Areal für die Kreislaufwirtschaft freizugeben und damit einen weiteren Schritt beim Übergang zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Gemeinschaft zu gehen. Das Areal bietet sowohl großen Akteuren als auch kleinen Start-ups gute Möglichkeiten. NextGen District wird ein Industriestandort sein, an dem „End-of-Life-Produkte“ ein zweites oder drittes Leben erhalten, zirkuläre Kohlenstofflösungen erforscht werden und mit erneuerbaren Energien experimentiert wird. Das Areal umfasst ein Demonstrationsgelände, auf dem Start-ups Raum für Wachstum haben, sowie freie Grundstücke unterschiedlicher Größe, die für Akteure aus der Chemie- und Industriebranche geeignet sind. Um den Standort möglichst nachhaltig und optimal zu entwickeln, wird derzeit geprüft, welche Dienstleistungen und Einrichtungen gemeinsam organisiert werden können.

Für die Entwicklung des Standortes sucht NextGen District Akteure, die für Impulse in der Kreislaufwirtschaft sorgen wollen. Der Hafen Antwerpen startet daher eine neue internationale Marktkonsultation, um Investoren für den Standort zu finden. Sie richtet sich insbesondere an Kandidaten mit Kernaktivitäten innerhalb der zirkulären Prozessindustrie (hauptsächlich chemische Prozesse) und der verarbeitenden Industrie mit Fokus auf Energieumwandlung.

Um die nachhaltigen Ambitionen für die Entwicklung des NextGen Districts effektiv umzusetzen, werden die Kandidaten auch hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung ihres Projekts, d. h. seines innovativen Wertes, seiner klimatischen Auswirkungen und seiner Agilität, bewertet. Bestimmte Bedingungen werden zudem in die Konzessionsvereinbarung der ausgewählten Kandidaten aufgenommen.

NextGen District folgt damit ganz den nachhaltigen Ambitionen des Hafens Antwerpen, die der Energiewende und dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft höchste Priorität einräumen.

Gemeinsam mit der Industrie arbeitet der Hafen Antwerpen an der Reduzierung der CO2-Emissionen sowie der Umstellung auf alternative Energiequellen mittels ehrgeiziger Projekte wie der Erzeugung erneuerbarer Energie, der Nutzung von Restwärme und dem Import, der Speicherung und der Umwandlung von Wasserstoff in nachhaltige Bausteine für den Chemiesektor.

„Wenn uns die Coronakrise eines klar macht, dann, dass wir nur eine Wahl haben, nämlich einen widerstandsfähigen und nachhaltigen Hafen zu bauen“, sagt Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen. „Deshalb will der Hafen Antwerpen auch weiterhin eine Vorreiterrolle beim Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft einnehmen. Energiewende und Kreislaufwirtschaft standen vor der Pandemie ganz oben auf der Agenda und tun dies auch heute noch. Der Hafen Antwerpen ist Heimat des größten integrierten Clusters in Europa. Wir wollen diesen Cluster beim Übergang zu einer kohlenstoffneutralen und zirkulären Wirtschaft stärken, verankern und unterstützen. Ziel ist es, den NextGen District zu einer Drehscheibe für Innovation und gegenseitige Förderung in der Kreislaufwirtschaft zu machen und die nächste Generation zu unterstützen“.

Hafenschöffin Annick De Ridder bemerkt abschließend: „Mit dem NextGen District wollen wir zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen, die weiter zum nachhaltigen Wachstum unseres Hafens beitragen werden. Für uns ist es wichtig, dass neue Konzessionäre unsere Ambitionen für Zukunft und Nachhaltigkeit teilen und bestätigen. Dies wird zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beitragen. Außerdem ist dies der ideale Standort, um den Übergang im Antwerpener Chemie-Cluster zu beschleunigen. Auf diese Weise konzentrieren wir uns weiterhin auf die zukünftige Wertschöpfung und damit auch auf unseren Wohlstand.“

Quelle, Foto und Video: Hafen Antwerpen