Jobgarant für die Region Köln

Rund 35.000 Arbeitsplätze sind derzeit in Köln und der Region direkt oder indirekt von den Häfen der Häfen und Güterverkehr Köln AG abhängig. Durch die Geschäfte in und um die Häfen entsteht eine Wertschöpfung, die im Jahr 2019 3,2 Milliarden Euro betrug. Das von den Kölner Häfen abhängige Steueraufkommen betrug im gleichen Jahr rund 250 Millionen Euro, von denen schätzungsweise 43 Millionen Euro bei der Stadt Köln verblieben. Zu diesen Ergebnissen kommt eine umfassende Studie der „PLANCO Consulting GmbH“, in der die „Regional- und gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Kölner Häfen“ untersucht wurde.

Köln ist seit je her eine Hafenstadt. Durch den Warentransport auf Europas wichtigster Wasserstraße und dem daraus resultierenden Handel gelangte Köln seit seiner Gründung zu Wachstum und Wohlstand. Auch die spätere industrielle Entwicklung der gesamten Region wäre ohne die Kölner Häfen nicht möglich gewesen. Eine Tatsache, die auch heute noch eine wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit wichtiger Industriezweige in der Stadt und der umliegenden Region ist.

Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der Häfen und Güterverkehr Köln AG, bringt es so auf den Punkt: „Entfallen die Häfen und deren Möglichkeit, sich zu entwickeln, entfallen wesentliche Grundlagen für wichtige Industriezweige und damit Arbeitsplätze in Köln und der Region. Die Kölner Häfen sorgen direkt und indirekt für Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wertschöpfung in der Region. Ein Prozess, der sich noch verstärken wird, wie die PLANCO- Studie ergab. Wir sind froh, dass wir das nun auch auf der Grundlage fundierter Berechnungen und Erhebungsdaten belegen können.“

Durch die Befragung von Unternehmen mit direktem und indirektem Bezug zu den Häfen kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass rund 35.000 Arbeitsplätze von den Kölner Häfen abhängen. Etwa 16.000 Beschäftigte davon sind direkt hafenabhängig tätig, arbeiten in Segmenten wie Transport, Umschlag, Logistik oder in der hafenbezogenen Industrie. Über die Nachfrage von Investitionsgütern und Vorleistungen bei hafenabhängigen Betrieben sind weitere 10.000 Arbeitsplätze indirekt verbunden. Zusätzlich entstehen sogenannte induzierte Beschäftigungseffekte durch die Konsumausgaben der direkten und indirekten Beschäftigten mit rund 7.500 Arbeitsplätzen.

Mit rund 18.000 Arbeitsplätzen entfallen mehr als die Hälfte der Beschäftigungseffekte auf die Stadt Köln. Das heißt: Rund jeder 40. Arbeitsplatz in der Stadt Köln hängt von den Häfen ab. 8.200 hafenabhängige Personen sind in den angrenzenden Kreisen der Region Köln- Bonn beschäftigt und rund 8.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind hafenabhängig außerhalb der Region tätig. Für die Gutachter von PLANCO steht damit fest, dass ohne die Existenz der Kölner Häfen es zu einer signifikanten Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsstandorts käme.

Sie weisen auch darauf hin, dass man diesen Faktor im Wettbewerb der Standorte pflegen und entwickeln muss. „Weitere Einschränkungen oder Reduzierungen der Hafenstandorte in Köln würden sich unmittelbar auf die hafenabhängigen Wirtschaftszweige und damit die Arbeitsplätze auswirken“, hebt Gunnar Platz, Geschäftsführer der PLANCO Consulting GmbH hervor. Denn bei ihren Untersuchungen haben die Gutachter auch festgestellt, dass die intensive Verbindung der Kölner Häfen mit der regionalen Industrie zu einer starken hafenabhängigen Beschäftigungswirkung führt. Sie ist in Köln und der Region teilweise doppelt so hoch wie an vergleichbaren Standorten.

In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung der strategischen Entwicklung der HGK deutlich, die über ihre Beteiligung RheinCargo nicht nur Betreiber der Häfen ist, sondern durch weitere Tochterunternehmen optimale, integrierte Logistik- und Transportketten für wichtige Industriezweige in Köln und entlang des Rheins zur Verfügung stellt.

Die hafenabhängige Wertschöpfung – also die Gesamtwirtschaftsleistung der hafenabhängigen Unternehmen abzüglich der Vorleistungen – betrug im Jahr 2019 rund 3,2 Mrd. €. Die von den Kölner Häfen abhängig Beschäftigten erzielten 2019 ein Einkommen in einer Höhe von insgesamt 2,3 Mrd. Euro. Mit 1,3 Mrd. Euro entstehen mehr als die Hälfte der Einkom- men durch Arbeitsplätze in der Stadt Köln. Das hafenabhängige Steueraufkommen in der Stadt Köln beläuft sich auf insgesamt 250 Mio. Euro. Immerhin rund 43 Mio. € davon kommen nach den Berechnungen der Gutachter auch direkt bei der Stadt Köln an. Damit sind gut 2 Prozent der Gesamteinnahmen der Stadt Köln aus der Lohn- und Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer hafenabhängig.

Zurzeit ist die wirtschaftliche Situation in allen Wirtschaftsbereichen stark negativ von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt, so auch in den Bereichen Transport und Logistik. Auch in den Kölner Häfen macht sich das durch deutlich geringere Umschlagsmengen bemerkbar. Ungeachtet dessen wird unter Berücksichtigung der auf Grundlage der Verkehrsverflechtungsprognose des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur prognostizierten Wachstumsraten eine Steigerung des Umschlags in den Kölner Häfen von derzeit 10,9 Mio. Tonnen auf 11,8 Mio. Tonnen im Jahr 2030 erwartet. Ein Wachstumstreiber ist dabei insbesondere der Containerumschlag, der von 1,59 Mio. Tonnen im Jahr 2019 auf 2,15 Mio. Tonnen im Jahr 2030 steigen soll. Ebenfalls wird eine Zunahme beim Umschlag von chemischen Erzeugnissen erwartet.

Die Zahl der von den Kölner Häfen abhängigen Arbeitsplätze wird angesichts der prognostizierten Entwicklung um 3.000 auf rund 38.000 im Jahr 2030 zunehmen. Das hat weitere positive Auswirkungen zur Folge. So steigt die hafenabhängige Wertschöpfung um rund 600 Mio. € auf rund 3,8 Mrd. € im Jahr 2030. Das von den Kölner Häfen abhängige Einkommen der Beschäftigten steigt um 500 Mio. € auf 2,8 Mrd. € im Jahr 2030.

An dieser Stelle heben die Autoren der Studie hervor, dass durch zusätzliche Flächen, wie sie beispielsweise mit der Hafenerweiterung in Godorf einmal geplant waren, solch moderate Wachstumsraten noch einmal signifikant gesteigert werden könnten. „Die hohe ökologische Qualität der Versorgung über den Rhein ist mit Blick auf die Entwicklung der angrenzenden Industriecluster und die Herausforderungen der Energiewende ein echtes Pfund. Der Engpass sind die industrienahen Umschlagskapazitäten“, erläutert PLANCO-Geschäftsführer Platz eine Perspektive, die zusätzliche Flächenpotenziale in den Häfen für Köln mit sich bringen würde. Andersherum bringen weitere Einschränkungen des Hafenbetriebs, etwa durch heranwachsende Wohnbebauung und damit verbundenen Betriebshindernisse, Be- schäftigungsverluste mit sich.

„Die Studie verdeutlicht, welche außergewöhnliche Bedeutung die Häfen für Wohlstand und Lebensqualität der Stadt Köln und der Region haben. Wir verstehen uns bei der HGK als Architekten der Logistik, wir sind Dienstleister für wichtige Arbeitgeber der Region, die wiederum auf unser Logistik-Knowhow angewiesen sind. Darüber hinaus zeigen die Kennzahlen unsere Funktion als Beschäftigungsmotor. Daher gehe ich auch davon aus, dass allen politischen Kräften bewusst ist, wie wichtig einerseits die Absicherung und andererseits die Weiterentwicklung der Häfen und der HGK-Gruppe als Logistikpartner der Industrie ist“, urteilt HGK-Vorstandschef Uwe Wedig.

Quelle und Foto: HGK