Lichtblicke an der Donau

Es besteht kein Zweifel – eine Pandemie, die die ganze Welt in Atem hält, hätte kaum jemand für 2020 vorhergesehen. Auch die Donauschifffahrt wurde davon eiskalt erwischt. Während die Güterschifffahrt aufgrund unsicherer Rahmenbedingungen und rasch eingeführter Beschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie beeinträchtigt wurde, kam die Personenschifffahrt aufgrund der verhängten gesundheitsbehördlichen Sperren über viele Monate ganz zum Erliegen. Gleichwohl stellte sich gerade in dieser Zeit die bedeutende Rolle der Donau als Versorgungsachse der österreichischen Industrie klar heraus.

Ungeachtet der Ausgangsperren und Reisebeschränkungen, muss der Gütertransport weiterlaufen. Die Infrastruktur muss lückenlos befahrbar sein, Schleusen müssen effizient weiterarbeiten und Güter rasch Staatsgrenzen überqueren, damit die Rohstoffversorgung für die Industrie gewährleistet bleiben kann. All das ist in diesem Ausnahmejahr 2020 an der Donau eindrucksvoll gelungen. Mit viel Engagement und Kreativität wurden auch neue Transporte auf den Weg gebracht und eine starke Empfehlung für die Donau als verlässlicher Verkehrsträger der Zukunft gegeben.

Die Anzahl der geschleusten Güterschiffe war 2020 im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil. Das Personal an Bord, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häfen und an den Schleusen sowie die Logistikerinnen und Logistiker haben ohne Zweifel dieses Jahr Enormes geleistet, um den Strom dringend benötigter Güter und Waren nicht abreißen zu lassen.

Zusätzlich zu den bereits laufenden Verkehren, wurden 2020 neue Transporte auf der Donau entwickelt, die hoffentlich über dieses von der Corona-Krise geprägte Jahr hinaus weiterlaufen werden:

Der Hafen Wien konnte vor allem als Umschlagspunkt für Recyclingprodukte punkten. Im Jahr 2020 wurden Altmetalle in Form von Anlagenteilen entladen, die zusätzlich zu weiteren Mengen Stahlschrott, zwischengelagert und mit dem Binnenschiff in Richtung Türkei abtransportiert wurden. Aber auch andere Recycling- Materialien gewinnen stetig an Bedeutung. So wurden in diesem Jahr einige Ladungen Altholz aus dem Norden Europas mit dem Binnenschiff importiert und im Hafen Wien umgeschlagen.

Neue Wege geht seit diesem Jahr auch das Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf im Bereich der landwirtschaftlichen Güter. Um die aktuell hohe Erntemenge bei Mais effizient abzutransportieren, wurden rund 1.000 Tonnen Nassmais direkt vom Feld in den Rhenus Hafen Krems gebracht und in ein Schiff verladen. 40 Stunden später war der Mais bereits über die Donau nach Aschach transportiert, getrocknet und zur Lagerung und späteren Weiterverarbeitung bereit. So konnten insgesamt 40 LKW-Fahrten eingespart werden.

Die Firma Pfister Consulting GmbH führte in diesem Jahr auch erstmals regelmäßige Transporte von Rundholz mit dem Binnenschiff vom Rhenus Hafen Krems nach Ungarn statt. Diese neuen Exporte haben sich aufgrund des aktuell großen Aufkommens an Holz ergeben. Dabei kann das Binnenschiff gerade bei solch großen Mengen optimal als Transportmittel eingesetzt werden.

All diese positiven Beispiele aus der Güterschifffahrt unterstreichen die wichtige Bedeutung der Donau als krisensicherer, umweltfreundlicher und kostengünstiger Verkehrsträger für den Wirtschaftsstandort Österreich. Auch die Personenschifffahrt wird rasch wieder zur Höchstform auflaufen, sobald die bereits beginnenden Impfkampagnen Wirkung zeigen und wieder einen uneingeschränkten Personenverkehr und Tourismus ermöglichen. Ein Lichtblick am Ende dieses Krisenjahres, der bei viadonau zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt.

Quelle: viadonau, Foto: viadonau/Pilo Pichler