Neue Netzleitzentrale der HGK fertiggestellt

Rein äußerlich fällt das neue Logo als erstes auf: Das Markenzeichen des HGK-Geschäftsbereichs Infrastructure & Maintenance prangt jetzt dekorativ an der Außenwand der umgebauten und erweiterten Netzleitzentrale in Hürth-Kendenich. Es symbolisiert: Hier ist etwas Neues entstanden. Wobei die eigentliche Evolution im Inneren des Gebäudes vollzogen wurde.

Von der Netzleitzentrale aus wird der Stadtbahnverkehr der Linien 7, 16, 17 und 18 sowie alle Güterzug-Bewegungen im HGK-Netz gesteuert. Insgesamt 253,8 Kilometer Gleise mit 627 Signalen, 302 Weichen und 76 Bahnübergängen umfassen die HGK-Anlagen in und um Köln. Für Sanierung, barrierefreien Umbau und Erweiterung des Gebäudes in Kendenich sowie die Ausstattung in modernste digitale Technik investierte die HGK AG jetzt rund 4,1 Millionen Euro.

„Da wir nach und nach Fahrdienstleiter von den Kölner Stellwerken in Niehl und Bickendorf sowie die aus Frechen, Vochem und Wesseling hier zusammengezogen haben, wurden die Platzverhältnisse immer beengter und die Erweiterung am bestehenden Standort zwingend notwendig“, so Günther Wischum, Leiter des HGK-Netzbetriebs.

Der Umbau geschah unter laufendem Betrieb, was für die verantwortlichen Signaltechniker eine große fachliche und logistische Herausforderung war – der Schienenverkehr konnte ja nicht tagelang pausieren. Während der Baumaßnahmen wurden die Arbeitsplätze für knapp zwei Jahre in Container vor dem Gebäude verlegt. „Wir sind sehr stolz auf unsere Kolleginnen und Kollegen. Natürlich war die Übergangsphase nicht immer einfach, aber gemeinsam haben wir die Herausforderungen bewältigt“, so Wischum.

Neben dem Bestandsgebäude wurde ein Anbau auf Stelzen errichtet, darunter befinden sich Parkplätze, die zum Teil mit Stromladesäulen ausgestattet werden. Da der Kendenicher Bach durch das Gelände fließt, mussten entsprechende bauliche Maßnahmen gegen Überflutung getroffen werden. Bei dem dramatischen Unwetter im Juli 2021 bewährten sich diese während des Baus bereits. Zudem mussten aufgrund des Standorts in der rheinischen Bucht, die tek- tonisch aktiv ist, besondere Vorkehrungen gegen eventuelle Erdbeben getroffen werden.

Die Netzleitzentrale in Kendenich hat im Inneren jetzt ein bisschen was vom Kennedy-Space-Center, dem berühmten Weltraum-Bahnhof am Cape Canaveral. Auf 12 großen Monitoren der Videowand und 82 Bildschirmen an den Bedienplätzen werden gestochen scharf Bilder der Netzkameras übertragen. Die sogenannten Lupenbilder eines jeden Stellwerks sichern den Bedienenden einen guten Überblick über den Verantwortungsbereich, so wird höchste Sicherheit für den Eisenbahnbetrieb garantiert. Die zehn Arbeitsplätze für den Drei-Schicht-Betrieb wurden exakt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmt, sie sind höhenverstellbar und barrierefrei erreichbar. Die Räume erhielten einen speziellen Schallschutz, eine Klimaanlage sorgt für angenehme Temperaturen.

„Wir haben den Netzbetrieb der HGK fit für die Zukunft gemacht. Dabei blieben die zeitlichen und finanziellen Bedingungen alle im Rahmen. Das ist für so ein Projekt in der heutigen Zeit schon außergewöhnlich“, so Günther Wischum, der sich auch über neue Mitarbeitende freuen würde, denn: „Wir haben Bedarf an Fachkräften. Unsere Arbeitsplätze im Fahrdienstleiterbereich sind attraktiv und sicher. Und durch unsere neue Aufzugsanlage können wir jetzt auch mobilitätseingeschränkten Personen einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anbieten.“ Kontakt: netz@hgk.de

Quelle und Foto: HGK, der Verkehr im HGK-Netz wird von Hürth-Kendenich aus mit neuester digitaler Technik gesteuert.