Neues Umschlag-Terminal in Köln

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Im Norden von Köln ist ein neues Güterverkehrszentrum entstanden. Das KV-Terminal Köln-Nord, das die Häfen und Güterverkehr Köln AG mit Förderung durch die Bundesrepublik Deutschland errichtet hat, dient dem Umschlag von Containern, Wechselbrücken und Sattelaufliegern vom Lkw auf die Bahn und umgekehrt. Am Montag, 22. Juni,  wurde die neue Anlage offiziell in Betrieb genommen.

„Ich freue mich, dass wir mit dieser wichtigen Investition in die Verkehrsinfrastruktur künftig einen erheblichen Beitrag dazu leisten können, Güterverkehre auf die Schiene zu verlagern. Das entlastet die Straßen, hält die Region mobil und stärkt den Wirtschaftsstandort Köln“, betont HGK-Vorstandssprecher Horst Leonhardt.

Die nun eröffnete erste Baustufe umfasst fünf Gleise mit einer Nutzlänge von rund 300 Metern, vier Abstellspuren und einen Containerkran. Aktuell können hier rund 42.000 Ladeeinheiten (67.000 TEU Standardcontainer) pro Jahr umgeschlagen werden. Die zweite Baustufe, die bis Ende 2017 realisiert werden soll, sieht eine Verlängerung der Gleise auf 700 Meter und einen zweiten Kran vor. Die Kapazität wird dadurch auf 93.750 Ladeeinheiten (150.000 TEU) erhöht.

Die erste Baustufe wurde mit Bundesmitteln in Höhe von rund 17 Millionen Euro gefördert, insgesamt wurden hier ca. 22 Millionen Euro investiert.

Das Terminal Köln-Nord liegt verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahn-Anschlussstelle Köln-Niehl (A1/A57) und ist Teil des Industrieparks Nord, der auf dem Gelände einer ehemaligen Raffinerie entsteht. Auf einer Fläche von 150.000 Quadratmetern kann die Anlage künftig je nach Bedarf bis zu einer Umschlagkapazität von 250.000 Ladeeinheiten pro Jahr (400.000 TEU) ausgebaut werden. „Das modulare Konzept ermöglicht es, die weiteren Ausbaustufen entsprechend der Verkehrsentwicklung zu realisieren“, unterstreicht Leonhardt.

Als erster Kunde der HGK wickelt die CargoBeamer AG im Terminal Nord innovative Zugver-kehre von Köln nach Melzo bei Mailand ab. Die dabei zum Einsatz kommende Technik ermöglicht erstmals den Transport nicht kranbarer vier Meter hoher Lkw-Sattelauflieger im Alpentransit auf der Gotthard-Achse. Weitere Verbindungen zu Zielen in Deutschland, Italien, der Schweiz und BeNeLux sind in Planung.

Kerndaten zum KV-Terminal Köln-Nord 

Adresse: Franz-Greiß-Straße, 50735 Köln

Größe des Terminals (gesamt): 152.000 m•

Bimodales Terminal für den Umschlag im Kombinierten Verkehr Schiene/Straße. Abhängig vom Mengenaufkommen sind zwei Module mit insgesamt fünf Baustufen geplant.

– Die erste Baustufe von Modul A umfasst fünf Gleise mit ca. 300 m kranbarer Nutzlänge, vier Abstellspuren für Ladeeinheiten (LE) sowie einen Containerkran. Die Umschlagkapazität be-trägt zunächst ca. 42.000 LE (67.000 TEU Standardcontainer) pro Jahr.

– In der zweiten Baustufe (Modul A2) erfolgt bis Ende 2017 der Ausbau der Gleise auf 700 m Nutzlänge; ein zweiter Kran wird zugesetzt. Kapazität: 93.750 LE (150.000 TEU) pro Jahr.

– In der dritten Baustufe wird die Anlage um einen dritten Containerkran erweitert. Die Um-schlagkapazität steigt auf 137.500 LE (220.000 TEU) pro Jahr.

– Die vierte und fünfte Baustufe ist abhängig von der weiteren Marktentwicklung und umfasst den Bau des Moduls B mit weiteren vier Umschlaggleisen, drei Abstellspuren und drei Con-tainerkränen. Maximale Gesamtkapazität: 250.000 LE pro Jahr.

Aktuelle Kennzahlen 

Größe des Terminals (Modul A1): 34.100 m2

Ingate-Schalter 1

Bürocontaineranlage Nutzfläche: 173 m2

Anzahl der Gleise: 5

kranbare Gleislänge: 300 m

Abstellspuren für Ladeeinheiten: 4

Anzahl der Kräne: 1

Tragfähigkeit des Krans: 41 Tonnen

Spurweite des Krans: 43 m

Hubhöhe des Krans: 12,80 m (1 über 3 High-Cube Container)

Anzahl Abstellplätze in TEU : 488

davon für Gefahrgut: 32

Sattelauflieger 23 außerhalb der Umschlagfläche

In Modul A2 stehen (ab Ende 2017) 116.000 m2 Fläche, 700 m kranbare Gleislänge, zwei Kräne sowie 980 TEU Abstellplätze (davon 104 für Gefahrgut) zur Verfügung.

Zum Unternehmen: Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) ist eine Tochtergesellschaft unter dem Dach des Stadtwerke Köln Konzerns. Mit einer eigenen Lok- und Waggonwerkstatt, 250 Kilometern eige-ner Gleisanlagen und 66 Gleisanschlüssen gehört die HGK zu den bedeutenden deutschen Eisenbahn-unternehmen. Über die Beteiligung am Logistikdienstleister RheinCargo ist die HGK einer der größten Binnenhafenbetreiber Europas und das größte deutsche Privatunternehmen im Schienengüterverkehr.

Foto: HGK