Nieuwe Waterweg wird Frühjahr vertieft

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Der Rijkswaterstaat und der Hafenbetrieb Rotterdam werden eine Vertiefung von Nieuwe Waterweg und Botlek vornehmen. Die Vertiefung wird im Frühjahr 2018 beginnen und ungefähr sechs Monate in Anspruch nehmen.

Letzte Woche wurde für die Arbeiten eine Ausschreibung veröffentlicht. Es geht dabei um eine Vertiefung von anderthalb Metern über eine Entfernung von 25 Kilometern zwischen Hoek van Holland und dem Beneluxtunnel und den sich daran anschließenden Botlek-Hafen. Das ist erforderlich, um die Erreichbarkeit der Botlek-Häfen zu verbessern.

Die Vertiefung von Nieuwe Waterweg und Botlek passt nahtlos in das Zukunftskonzept von Hafenbetrieb und Rijkswaterstaat, da sie gemeinsam an der guten Erreichbarkeit des Rotterdamer Hafengebiets, der nachhaltigen Entwicklung des Hafens sowie der guten Qualität des Wasserwegenetzes arbeiten. „Die mittelgroßen Tanker und Frachtschiffe für trockenes Massengut werden zunehmend größer. Durch die Vertiefung können die so genannten New Panamax- und Aframax-Schiffe ohne Beschränkungen über den Nieuwe Waterweg fahren“, äußert sich Willy Dekker, Geschäftsführer Netzwerkmanagement von Rijkswaterstaat. „Damit die Hafenindustrie im Botlek vital bleibt, ist es erforderlich, dass in den Erhalt und die Erneuerung dieses alten Hafengebiets investiert wird“, lautet die Schlussfolgerung von Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Die Vertiefung umfasst drei unterschiedliche Vertragstiefen. Im Botlek reicht die Tiefe von -/- 14,5 m (NAP) bis zu -/- 15,90 m. Auf dem Nieuwe Waterweg wird der erste Teil von Hoek van Holland von -/- 15 m auf -/-16,20 m bis Maassluis vertieft. Der zweite Teil bis zum Beneluxtunnel erhält einen garantierten Tiefgang von -/- 16,40 m. Dieser belief sich zuvor auf -/- 14,5 m. Die zusätzlichen 20 Zentimeter stehen im Zusammenhang mit dem niedrigeren Salzgehalt des Nieuwe Waterweg, wodurch die Schiffe einen größeren Tiefgang brauchen. Nach der Vertiefung können Schiffe mit einem Tiefgang von 15 Metern unter normalen Umständen in den Hafen einlaufen. Den neuen Panamakanal können Schiffe mit einem Tiefgang von 14,90 Meter durchfahren, und damit können so genannten New Panamax-Schiffe ohne Einschränkungen im Botlek anlegen.

Die Baggerarbeiten werden auf dieselbe Art und Weise wie die regelmäßig erfolgenden Wartungsbaggerarbeiten in den Häfen und im Flussbereich ausgeführt. Und zwar ohne zusätzliche Beeinträchtigungen für die Umgebung, Schifffahrt und Mitarbeiter. Vom Projekt aus werden den beteiligten Wasserbehörden Kompensationen für Maßnahmen gegen die Versalzung geboten, die möglicherweise entstehen kann, da das Salzwasser aus der Nordsee weiter in das Landesinnere eindringen kann.

Der Nieuwe Waterweg ist das letzte Stück der Verbindung von Rotterdam mit der See und wurde 1872 unter der Leitung von Ingenieur Pieter Caland angelegt. Die Länge der Durchgrabung der Dünen, in der Nähe von dem uns jetzt als Hoek van Holland bekannten Ort, belief sich seinerzeit auf 4,3 km. Der Nieuwe Waterweg ist einer komplexen Strömung ausgesetzt. Er steht unter dem Einfluss von Ebbe und Flut, landeinwärts gerichteter Strömung und Strömung in Richtung See. Aus diesem Grunde muss die Tiefe des Nieuwe Waterweg ebenfalls künstlich gewährleistet werden.

Das Botlek-Gebiet wurde zwischen 1955 und 1960 angelegt. Dieses Hafengebiet kennzeichnet sich vor allem durch petrochemische Industrie und Tanklager. Das erste Unternehmen, das sich dort ansiedelte, war Dow Chemical im Jahre 1956. 1957 folgt die Schiffswerft von Cornelis Verolme. 1961 war die Ausgabe des gesamten Grund und Bodens abgeschlossen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam