Rotterdam erhöht Hafengebühren

Havengelden-zeehavengeld

Die Gebühren für Seeschiffe, die in Rotterdam anlegen, erhöhen sich nächstes Jahr um 0,5 Prozent, also um die Hälfte des Inflationsprozentsatzes des vergangenen Jahres. Dies entspricht der im vergangenen Jahr von Deltalinqs, VRC, VNPI und dem Hafenbetrieb getroffenen dreijährigen Vereinbarung über die Entwicklung der Hafengebühren.

Die Parteien vereinbarten, die Gebühren für einen Zeitraum von drei Jahren um die Hälfte des Inflationsprozentsatzes zu erhöhen, mit einem Höchstwert von 1 % jährlich. Außerdem führt der Hafenbetrieb weiterhin einige gezielte Maßnahmen durch, um spezifische Segmente wie die Umladung von Containern zu fördern.

Seehafengebühren

Im Containersektor setzt der Hafenbetrieb auf eine Zunahme der Anzahl der Transshipment-Container (zur Umladung bestimmte Container). Diese werden nach ihrer Ankunft per Seeschiff direkt über das Meer zu einem anderen europäischen Hafen weiterbefördert. Die Hafengebühr für einen solchen Container liegt durchschnittlich bei ca. € 8,-. Die derzeitige Ermäßigung von € 2,50 wird 2016 auf € 3,75 je Deepsea-Container erhöht. Für Feeder-Container wird die bereits bestehende Transshipment-Ermäßigung von € 2,50 je Container in den nächsten zwei Jahren beibehalten. Der Hafenbetrieb möchte so den Markt dazu anregen, erheblich mehr Transshipment-Ladung über Rotterdam zu verschiffen. Dabei wird der zusätzliche Anreiz für Containerschiffe, Rotterdam bei jeder Ankunft in Europa zweimal anzulaufen, beibehalten. Bei einem solchen 2. Besuch von Deepsea-Containerschiffen (die interkontinental unterwegs sind) beträgt die Gebühr 25 % der normalen Gebühr. Dies ist ein Anreiz dafür, dass die allergrößten, schwer beladenen Containerschiffe bei ihrer Ankunft in Nordwesteuropa erst Rotterdam anlaufen, um einen Teil ihrer Ladung zu löschen, dann einige andere Häfen anfahren und vor ihrer Rückkehr nach Asien nochmals nach Rotterdam kommen, so dass sie Europa mit einer optimalen Beladung verlassen können.

Gemäß der im vergangenen Jahr mit der mit VNPI getroffenen dreijährigen Vereinbarung liegt die Gebühr für Tanker mit Rohöl auch 2016 1,5 % unterhalb des Inflationsprozentsatzes. Dies bedeutet, dass die Gebühr 2016 um 0,5 % sinkt.

Die bestehende Ermäßigung für saubere Schiffe im Sinne des Environmental Ship Index (ESI) wird es weiterhin geben. Schiffe, die im Index 31 Punkte erzielen, erhalten einen Nachlass von 10 % auf den Schiffsanteil der Hafengebühren. Diese Ermäßigung wird verdoppelt, wenn Schiffe verhältnismäßig wenig Stickstoff ausstoßen. Hierfür muss ein Schiff laut ESI hinsichtlich des Aspekts NOx-Ausstoß mindestens 31 Punkte erzielen.

Es wurde vereinbart, das Bahnangebot von Rotterdam weiter zu verstärken, indem nach wie vor ein Beitrag zu neuen Bahnverbindungen geleistet wird, u. a. im Rahmen des Projekts Rail Incubator.

Binnenhafengebühren

Seit dem 1. Januar 2015 sind Rotterdam und die Drecht-Städte zu einem Gebiet zusammengefasst, sodass Schiffer nur ein Abonnement und nicht mehr zwei Abonnements benötigen und die Meldungen einfacher sind. Außerdem bleibt die Umweltermäßigung erhalten und wird an einer kundenfreundlicheren Gestaltung des Binnenhafengebührensystems gearbeitet. Dies bedeutet für 2016, dass ebenso wie bezüglich der Seehafengebühren in der Binnenschifffahrt vereinbart wurde, die Tarife um die Hälfte des Inflationsprozentsatzes mit einem Maximalwert von 1 % jährlich zu indexieren. Dies bedeutet, dass die Binnenhafengebühren 2016 um 0,5 % indexiert werden.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam