„Rotterdamer Chemie bietet viele Chancen“

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Dank hoher Investitionen der Wirtschaft geht es mit dem chemischen Cluster aufwärts. Ein aktives Ökosystem aus Produktion sowie logistischen und nautischen Dienstleistern für alle Güterströme sorgt für Größenvorteile im Bereich Transport, Lagerung und Umschlag.

Nicht zuletzt ist es Innovation und Zusammenarbeit zu verdanken, dass ein ausgezeichnetes Niederlassungsklima entstanden ist. Das neue ADR-Distributionszentrum von Neele-Vat Logistics auf der Maasvlakte 2 leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Der größte Lagerschuppen der Niederlande für verpackte Gefahrstoffe wurde Anfang 2016 eröffnet und ist mittlerweile voll in Betrieb. Managing Director Cuno Vat von Neele-Vat Logistics spricht denn auch von einem Wachstumsmarkt. „Im Nahen Osten erfolgt mehr chemische Bearbeitung vor Ort. Das gilt auch für die USA, dank dem billigen Schiefergas. Die internationalen Handelsströme sorgen dafür, dass für die daraus entstehenden Produkte hier zusätzlicher Lagerraum benötigt wird.“

Dieser zusätzliche Lagerraum wurde auf der Maasvlakte ausfindig gemacht, direkt neben dem bestehenden ADR-Schuppen (Accord marchandises Dangereuses par Route) von Neele-Vat. In dem neuen Lagerhaus ist Platz für 20.000 Paletten, verteilt auf sieben Abteilungen, die gemäß der Richtlinie PGS 15 eingerichtet sind. Damit wurde die Gesamtlagerfläche für chemische und andere verpackte Gefahrstoffe des Rotterdamer Familienunternehmens auf der Maasvlakte verdoppelt. Ein Teil davon ist das „Export Consolidation Center“. Hier werden Gefahrstoffe für diverse Kunden gesammelt und gelagert, so lange, bis ein Container effizient damit beladen werden kann. „Eine Lösung für Unternehmen, die nicht kontinuierlich große Ladungsströme haben.“ Insgesamt verfügt Neele-Vat über 185.000 Quadratmeter Lagerfläche, die sich über das Gebiet Groß-Rotterdam und Amsterdam verteilt.

Vat ist der Meinung, dass sein Unternehmen und der chemische Sektor gut zueinander passen. „Wir als Familienunternehmen orientieren uns langfristig. Dasselbe gilt für die Chemieunternehmen mit ihren enormen Investitionen. Außerdem legen wir höchsten Wert auf Sauberkeit, Ordnung und Wirtschaftlichkeit. Das wird auch im Chemiesektor sehr geschätzt. Und zwar nicht nur wegen der Sicherheit.“ Was die angeht, ist der neue Schuppen übrigens schon das Beste vom Besten. Falls ein Feuer in dem 12.000 Quadratmeter großen Distributionszentrum ausbricht, würde CO2 zum Löschen verwendet. Dadurch wird der Folgeschaden begrenzt, was dagegen bei Einsatz von Löschwasser oder Schaum nicht der Fall wäre. Ein spezielles Alarmsystem sorgt dafür, dass die Mitarbeiter den Schuppen verlassen, bevor das CO2 den Sauerstoff austreibt. Aber auch an Nachhaltigkeit wurde selbstverständlich gedacht. Das Gebäude wurde aus Beton gebaut. So besteht im Sommer weniger Kühlungs- und im Winter weniger Heizbedarf. Überall erfolgt die Beleuchtung mit LEDs und das Dach fungiert schon als Solarpanelpark.

Die Inbetriebnahme des neuen Schuppens bedeutet aber nicht, dass Neele-Vat jetzt die Hand aufs Geld halten wird. „Auf keinen Fall. Die Chemie in Rotterdam bietet gerade jetzt viele Chancen“, so Vat. „Wir prüfen die Möglichkeiten einer Abfülllinie, mit der Gefahrstoffe und -güter in Schüttgutform in Fässer umgepackt und/oder abgefüllt werden. Und wir haben gerade 10.000 Quadratmeter Boden zusätzlich auf der Maasvlakte des Hafenbetriebs bezogen. Dadurch können wir unsere Gasmessstation ausbauen und das digitale Wiegen von Containern einführen.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam