Schiffermahl mit Minister Duin

PI klein Schiffermahl mit Minister Duin

Zahlreiche Schleusen, Kaimauern und Wehre an den Flüssen und Kanälen sind baufällig und müssen dringend saniert werden. Bei der Debatte um Investitionsmittel für die marode Verkehrsinfrastruktur erfährt die Wasserstraße allerdings zu wenig Aufmerksamkeit. Das war die zentrale Botschaft der Transporteure, Reeder und Verlader beim traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse am 3. November in Duisburg-Ruhrort. Ehrengast NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin sicherte zu: Es muss mehr für das System Wasserstraße getan werden.

Beim traditionellen Festessen anlässlich des 114-jährigen Bestehens der Schifferbörse hob der Vorsitzende und IHK-Vizepräsident Frank Wittig bei seiner Begrüßung der über einhundert geladenen Gäste die essentielle Bedeutung der Wasserstraßen für den Industriestandort NRW hervor und mahnte den Sanierungsstau an: „Die Mittel für den Erhalt der Wasserstraßen müssen dem Sanierungsbedarf gerecht werden.“ Wer die Wasserstraßen kaputt spare, schade dem Wirtschaftsstandort, sagte Wittig. Mangelnde Investitionen seien aber nicht das einzige Problem. Es fehle auch an gut ausgebildeten Ingenieuren. Wittig appellierte an die Politik in Nordrhein-Westfalen, sich stärker für das System Wasserstraße zu engagieren. Um sich auch in Berlin mehr Gehör für die Bedeutung der Wasserstraßen für NRW zu verschaffen, forderte Wittig deutliche Botschaften: „Jeder Politiker zwischen Rhein und Ruhr muss die Schleuse Wanne-Eickel kennen und wissen, dass der Kanal zur Sackgasse wird, wenn diese Schleuse ausfällt.“ Die Schleuse sei Symbol für die maroden Wasserstraßen und müsste beim Thema Sanierungsstau in einem Zuge mit der Duisburger A 40-Brücke über den Rhein genannt werden.

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin äußerte in seiner Festrede viel Verständnis für die Forderungen der Schifferbörse. „Gerade der Industriestandort Nordrhein-Westfalen hat großes Interesse an leistungsstarken Wasserstraßen. Dieser Verkehrsträger verfügt über Kapazitäten, zusätzliche Güter zu transportieren“, so der Minister. Duin kündigte an, das Land werde mit dem neuen Hafen- und Logistikkonzept nicht nur eine umfassende Bestandsaufnahme der Binnenschifffahrt und Logistik im Land machen, sondern auch einen Maßnahmenkatalog zur weiteren Stärkung des Logistikstandorts NRW vorlegen.

Schifferbörsen-Vorstand Wittig begrüßte die Initiative des Landes. Mit Blick auf die Umsetzung äußerte er die Hoffnung, dass das angekündigte Hafen- und Logistikkonzept sowie die neue Landesentwicklungsplanung eng miteinander abgestimmt seien.

Im Vorfeld des Schiffermahls hatte die Börsenversammlung der Schifferbörse Thomas Küpper (Imperial Shipping Services GmbH, Duisburg) in den Börsenvorstand gewählt. Er rückt an Stelle von Jürgen Helten in den insgesamt 13-köpfigen Gesamtvorstand. Frank Wittig bedankte sich für die breite Unterstützung bei den Aktivitäten der Schifferbörse. Dies sei auch an der positiven Mitgliederentwicklung abzulesen. Mit dem Schiffermahl, dem neuen Schiedsgericht für die Binnenschifffahrt und dem Weiterbildungsprojekt Quinwalo setze die Schifferbörse die Tradition der Gründungsjahre mit neuen Ideen fort.

Quelle und Foto: Schifferbörse     v. l. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger, Haniel-Vorstand Stephan Gemkow, Sören Link, Oberbürgermeister Stadt Duisburg, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, IHK-Präsident Burkhard Landers, Frank Wittig, Vorstandsvorsitzender der Schifferbörse und IHK-Vizepräsident, Ocke Hamann, IHK-Geschäftsführer