Stadtwerke Neuss mit gutem Jahresergebnis

Die Stadtwerke Neuss haben im Geschäftsjahr 2019 nach Steuern und nach Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter einen Konzerngewinn von rund13 Millionen Euro (2018: 9,3 Mio €) erwirtschaftet. Das Ergebnis liegt deutlich über dem Planansatz und resultiert aus einem soliden, teilweise auch erfreulichen Geschäftsverlauf sowie einmaligen Sondereffekten.

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Neuss sind im abgelaufenen Jahr auf 209,2 Mio € (2018: 195 Mio € / + 7 Prozent) gestiegen.
Die Bilanzsumme der Stadtwerke Neuss und der von ihr ebenfalls gesteuerten Gesellschaften Infrastruktur Neuss AöR, Tiefbaumanagement Neuss und Abfall- und Wertstofflogistik Neuss GmbH hat im Jahr 2019 rund 1,05 Milliarden Euro betragen.

Der klassische Energievertrieb war auch 2019 durch weiter anhaltenden Wettbewerbsdruck bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden geprägt. Dennoch konnte die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH ein Ergebnis über dem Planansatz erzielen. Der Stromabsatz stieg gegen den allgemeinen Branchentrend auf 362 GWh (2018: 354 GWh). Erfreulicherweise konnte hier ein deutlicher Anstieg bei Geschäftskunden erzielt werden. Auch die Entwicklung im Privatkundengeschäft verlief wesentlich besser als geplant. Zusätzliche vertriebliche Maßnahmen und weiter verstärkte Serviceaktivitäten auf analogem und digitalen Gebiet zeigten beachtliche Erfolge. Der Gasabsatz stieg auf 1.606 GWh (2018: 1.465 GWh). Dies ist sowohl auf den Zuwachs bei Tarifkunden wie auch auf den erneuten Zuwachs bei Sondervertragskunden zurückzuführen. Der Wasserabsatz ist im Ver-gleich zum Vorjahr erneut deutlich gestiegen, auch wegen des warmen Sommers. Der Fernwärmeabsatz stieg auf 19,1 GWh. (2018: 18,8 GwH) leicht an.

Im Jahr 2019 haben die Stadtwerke Neuss ihre bewährte Drei-Säulen-Strategie bestehend aus dem klassischen Energiegeschäft in den Bereichen Vertrieb und Netze, Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Eigenregie und mit Partnern, bei den Energiedienstleistungen sowie dem Contracting-Geschäft erfolgreich fortgesetzt. Die beiden eigenen Windräder bei Neuss-Hoisten befinden sich seit 2017 im Regelbetrieb und erzielen seitdem die geplanten Erträge. Die Windräder produzieren CO2-freien Strom zur Versorgung von rund 3.100 Haushalten. Über Kooperationen sind die Stadtwerke Neuss an der Erzeugung von Erneuerbaren Energie in Deutschland und Europa beteiligt. An der Thüga Erneuerbare Energien GmbH (ThEE) halten die Stadtwerke Neuss acht Prozent der Anteile. Die ThEE betreibt inzwischen Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 300 Megawatt. Das ist ein Zuwachs von 10 Prozent seit dem 31.12.2018.  In Neuss und Umgebung ha-ben die Stadtwerke seit Anfang 2019 über 50 Solaranlagen über ihr Contracting-Modell „sonnen|strom“ erfolgreich realisiert.

Die Stadtwerke Neuss bauen die Elektromobilität in Neuss weiter aus. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren insgesamt bereits über 100 Ladepunkte (31. Dezember 2018: 30) auf Neusser Stadtgebiet installiert. Die Ladesäulen befinden sich im öffentlichen, halböffentlichen als auch im gewerblichen und privaten Bereich. Zudem beteiligen sich die Stadtwerke Neuss seit 2018 als Konsortialführer am Forschungsprojekt „Electric City Neuss“ gemeinsam mit der Stadt Neuss und der Universität Wuppertal. Ziel ist es, konkrete Erkenntnisse für die Ausrichtung der Stromnetze der Zukunft zu gewinnen.

Die Digitalisierung bei den Stadtwerken Neuss ist auch in 2019 weiter vorangeschritten. Die Robotic Process Automation (RPA) ist in der Kundenabrechnung der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH erfolgreich zum Einsatz gekommen. Softwareroboter übernehmen dabei im Zuge der Prozessautomatisierung bislang manuelle Tätigkeiten. Die Mitarbeiter haben somit zusätzliche Kapazitäten für den Kundenservice und die Kundenbetreuung bekommen. Die Stadtwerke haben zudem bisher von einem Dienstleister erbrachte Leistungen wieder reintegriert.

Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Neuss haben im Jahr 2019 insgesamt 23,0 Millionen Fahrgäste befördert. Die Vorjahreszahlen wurden damit erfreulicherweise leicht gesteigert. Auch das wirtschaftliche Ergebnis hat sich im Rahmen weiterer Optimierungen erfreulich entwickelt. Die Stadtwerke Neuss bieten seit dem Frühjahr 2019 eine neue Version der „neuss mobil“-App für Nahverkehrskunden an. Über die kostenlose App ist ein mobiler Ticketkauf möglich. Federführung für den Verkehrs-verbund Rhein-Ruhr haben die Stadtwerke Neuss inzwischen in einem breit angelegten Feldtest den Luftlinienkilometer basierten elektronischen Tarif „nextTicket 2.0“ gestartet. In Kürze werden die Stadtwerke zudem ein digitales Car-Sharing-Angebot an einer Mobilstation in der Neusser Innenstadt starten. Die Stadtwerke Neuss entwickeln somit vom Busbetreiber zum umfassenden Mobilitätsdienstleister.

Die Freizeiteinrichtungen der Stadtwerke Neuss konnten mit 759.000 Gästen in den Schwimmbädern, der Eissporthalle und dem WELLNEUSS in 2019 eine nahezu konstante Besucherzahl erreichen. Das ist beachtlich, da die Eröffnung der Freibadsaison im Südbad nach dem Neubau des Außenbereichs wie geplant aber später als normal erfolgen konnte. Der neue Außenbereich mit einem großen, attraktiven Kinderbereich, dem erneuerten 50-Meter-Becken und dem neuen Dusch- und Umkleide-haus wurde von den Badegästen sehr gut angenommen. Neben der Investition in die Sanierung des Südbad-Außenbereichs wurde im Sommer 2019 die erste Phase der Sanierung des Stadtbads erfolgreich durchgeführt. Die zweite Phase steht in diesem Sommer an. Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Saunalandschaft WELLNEUSS. Nach der Erweiterung und Modernisierung im 2018 konnte im vergangenen Jahr die Besucherzahl wieder gesteigert werden. Die Umsätze lagen 7 Prozent höher als im Jahr zuvor.

Die Stadtwerke-Contracting-Tochter gc Wärmedienste GmbH hat im zurückliegenden Jahr den Umsatz erneut gesteigert. Inzwischen hat „german contract“ bundesweit über 2.900 Objekte mit modernen Wärmeanlagen ausgestattet.

Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke Neuss erreichten im Jahr 2019 ohne Finanzanlagen rund 31 Millionen Euro einen neuen Rekordwert. Schwerpunkte waren Investitionen in Gas- und vor allem Stromnetzanlagen, E-Mobilität, das Contracting und die Sport- und Freizeiteinrichtungen. Im ersten Quartal 2020 konnte von Mitarbeitern der Infrastruktur Neuss, des Tiefbaumanagements Neuss und von den Stadtwerken das neue Verwaltungsgebäude auf der Moselstraße bezogen werden. Die Zusammenarbeit in diesem Gebäude mit modernen Arbeits-plätzen soll die weitere Vernetzung im „Konzern Stadt-werke“ unterstützen. Infrastruktur Neuss und Stadtwerke Neuss werden auch künftig in die Sanierung und den Ausbau der städtischen Infrastruktur investieren. Dies bietet gerade für Bauleiter interessante Berufsperspektiven.

Im Durchschnitt beschäftigten die Stadtwerke Neuss im vergangenen Jahr erneut über 500 Mitarbeiter. In allen Konzernbereichen sind die Stadtwerke teils massiven Wettbewerbsveränderungen ausgesetzt. Diese wurden und werden von den gewählten Arbeitnehmervertretern und den Mitarbeitern mit einem hohen Maß an Flexibilität mitgetragen.

Die Stadtwerke Neuss leisten über den erzielten Jahresüberschuss hinaus einen wesentlichen Anteil zur Daseinsvorsorge in Neuss. Rechnet man die Übernahme der Verluste aus den defizitären Bereichen Bäder und Eissporthalle, den ÖPNV, die Konzessionsabgaben und Steuern hinzu, so ergibt sich durch die Tätigkeiten der Stadtwerke Neuss alleine im Jahr 2019 eine Rekord-Wertschöpfung für die Stadt von fast 34 Millionen Euro.
Trotz der Corona-bedingten starken Belastungen im Bäder- und Mobilitätsbereich wird der Stadtwerke-Konzern aufgrund der soliden Bilanzstruktur das Jahr 2020 verkraften können. Die Liquidität ist auch nach den zu erwartenden massiven Auswirkungen der Corona-Krise gesichert.

Quelle und Foto: Stadtwerke Neuss