Stiftung für Drohnen in den Niederlanden

Die Stiftung Dutch Drone Delta wurde offiziell ins Leben gerufen; damit wurde ein bedeutender Schritt zur Nutzung des Potenzials von Drohnen und Urban Air Mobility in den Niederlanden gesetzt. Große niederländische Partner wie u. a. die Luftverkehrsleitung Luchtverkeersleiding Nederland, der Flughafen Schiphol, der Hafen Port of Rotterdam, die Telekommunikationsgesellschaft KPN, das niederländische Luft- und Raumfahrtzentrum NLR und die Versicherungsgesellschaft a.s.r. verzekeringen gründeten diese Stiftung, um den Markt für Urban Air Mobility, die Erweiterung von Stadtverkehr in den Luftraum, zu entwickeln. Ein geringeres Lkw-Aufkommen auf der Straße, Drohnentaxis und ein rascher Transport von Blut und Organen durch die Luft – die Zukunft ist näher als man denkt.

Um Lufttransporte mit Drohnen zu ermöglichen, ist noch viel Arbeit erforderlich, etwa die Festlegung logischer Flugrouten, eine sichere Kombinierbarkeit von bemanntem und unbemanntem Luftverkehr, die Versicherung von Flügen und Ladung sowie die Verbindungsqualität in der Luft. Dank der einzigartigen Zusammenarbeit in der Stiftung trägt jeder Partner seine individuellen Marktkenntnisse und Erfahrungen zur gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für diese komplexen Herausforderungen bei.

Die Partner der Stiftung Dutch Drone Delta führten in den vergangenen Monaten bereits einige wichtige Flüge durch, u. a. zur ersten Paketlieferung im Rotterdamer Hafen und die ersten Inspektionen mit Drohnen am Flughafen Schiphol und Umgebung.

‚Aus solchen Flügen lernen wir enorm viel und so arbeiten wir Schritt für Schritt auf das letztliche Ziel hin, Personen- und Frachtverkehr mit Drohnen auf sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Weise zu ermöglichen‘, so Jan Willem Verkiel, Vorsitzender von Dutch Drone Delta.

Das Wachstum der Bevölkerung und der Zuzug in die Großstädte setzt die Erreichbarkeit in und zwischen Städten in den Niederlanden unter Druck. Dadurch entsteht ein realer Bedarf an neuen nachhaltigen Mobilitätslösungen.

‚Die Niederlande stehen vor einer echten Mobilitätsherausforderung. Wenn wir die Erreichbarkeit in den Niederlanden optimal sichern möchten, müssen wir ernsthaft der Frage nachgehen, wie wir außer der vorhandenen niederländischen Infrastruktur auch die Möglichkeiten im Luftraum optimal nutzen können‘, so Henri Deelstra von der Antea Group. ‚Für Drohnen benötigt man beispielsweise Drohnenlandungsplätze, sog. Drohnen-Ports. Sie könnten beispielsweise auf dem Dach vorhandener Parkhäuser und Bahnhöfe eingerichtet werden.‘

‚Wir möchten dem künftigen Mobilitäts- und Transportbedarf in städtischen Gebieten gerecht werden, der mit einem zügigen Durchfluss, guter Luftqualität in der Umgebung und einer möglichst geringen Lärmbelästigung einhergeht‘, erläutert Lennard Verhoeff von NLR. ‚Die gelungene Mischung von Partnern bei der Stiftung Dutch Drone Delta ermöglicht es, mit konkreten Projekten zu zeigen, wie Urban Air Mobility sicher und effektiv dazu beitragen kann‘, führt er aus.

Am 30. September kommen die Partner beim Drohnenprüf- und -entwicklungszentrum von Space53 in Enschede zusammen. Hier werden die Pläne und Bestrebungen für die nächsten Jahre besprochen und gestaltet. Inspirierend wirken dabei einige Demonstrationsflüge innovativer niederländischer Partner, bei denen die künftigen Möglichkeiten von Drohnen vorgeführt werden. So gibt es Demonstrationen für Einsatzdienste, bei denen gezeigt wird, wie sie durch den Einsatz der Drohnentechnologie schneller und besser auf Zwischenfälle reagieren können; zudem gibt es eine Demonstration, wie eine Drohne in dünn besiedelten Gebieten einen automatisierten externen Defibrillator (AED) abliefern könnte. ‚Diese in den Niederlanden entwickelten Lösungen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung, doch es gibt noch zahlreiche Hürden, bevor sie in großem Maßstab eingesetzt werden können. Dutch Drone Delta kann einen bedeutenden Beitrag zur Aktivierung und Beschleunigung des niederländischen Drohnensektors leisten‘, erklärt Marc Sandelowsky von Space53.

Die Stiftung Dutch Drone Delta besteht aus folgenden Partnern: Luchtverkeersleiding Nederland (LVNL), Royal Schiphol Group, Port of Rotterdam, KPN, a.s.r. schadeverzekeringen, Antea Group, Space53 und dem Koninklijk Nederlands Lucht- en Ruimtevaartcentrum (NLR). Zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur & Wasserwirtschaft und dem niederländischen Amt für Wasserwirtschaft (Rijkswaterstaat). Die Stiftung wird bei ihren täglichen Tätigkeiten von AirHub und Connekt unterstützt. Der heutige Auftakt ist das Startsignal für eine Vorreiterrolle der Niederlande bei der Entwicklung der Urban Air Mobility.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam