Vernetzung der maritimen Supply Chain

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Übergreifende Vernetzung einzelner Verkehrsträger entlang der maritimen Transportketten, simultane Bereitstellung und Nutzung von Informationen für innovative Anwendungen und so die Warenströme optimieren: Das ist das Ziel des Projektes MISSION, das die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG), das Fraunhofer Center für Maritime Logistik (CLM) und Lufthansa Industry Solutions jetzt als Mitglieder eines Konsortiums ins Leben gerufen haben.


Was ist die schnellste Route für meine Ware? Wann kommt der Trailer am Umschlagspunkt an? Gibt es Fahrplanabweichungen? Diese Fragen lassen sich an Knotenpunkten wie einem Hafen meist nicht auf einen Blick beantworten. Denn einzelne Verkehrsträger in der maritimen Transportkette sind häufig nicht miteinander vernetzt, die simultane Bereitstellung und Nutzung von Informationen für innovative Anwendungen ist überwiegend nicht gegeben. Das möchte das im Herbst 2016 gegründete Konsortium unter Federführung der Lübecker Hafen-Gesellschaft mit den Partnern Lufthansa Industry Solutions, Fraunhofer CML, Baltic Rail Gate, European Cargo Logistics und der Universität zu Lübeck ändern.

Das Forschungsprojekt MISSION – „Manage Information Seamlessly in Ports and Hinterlands“ – soll den Datenaustausch entlang der Logistikketten über alle Transportakteure am Beispiel des Lübecker Hafens hinweg verbessern und so die Verkehrsflüsse und Umschlagleistungen optimieren. Dazu werden alle beteiligten Logistiker und Spediteure an ein offenes Informationssystem angebunden, um den optimalen Warenstrom in Abhängigkeit von Zeit, Start- und Zielort aus einer Vielzahl von möglichen Transportlösungen zu evaluieren. Anwender erhalten über das neue System ein verkehrsträgerübergreifendes Angebot für ihr Transportgut mit detaillierten Routeninformationen und einer wirtschaftlichen Abschätzung der Kosten. Das neue Informations- und Kommunikationsmanagement hilft so, den Güter- und Personentransport effizienter zu gestalten, bestehende Verkehrsinfrastrukturen besser auszulasten und damit Kosten zu sparen.

„Mit unserem Forschungsprojekt treiben wir die Digitalisierung im globalen maritimen Transportsektor voran“, sagt Tom Patrik Österreich, Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Lübecker Hafen-Gesellschaft. „Nur so lassen sich die Umschlagleistungen der Hafenterminals erhöhen, der Verkehrsfluss verbessern und damit die Schlüsselrolle der deutschen See- und Binnenhäfen für die gesamte deutsche Wirtschaft nachhaltig stärken.“

Das Konsortium hat für das Projekt MISSION bereits Fördergelder im Bereich Innovative Hafentechnologien (IHATEC) beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur beantragt. Über die Vergabe der Fördermittel entscheidet das Ministerium in der ersten Jahreshälfte 2017.

Quelle und Foto: Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH