Auf Dauer geht es nur gemeinsam

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Der 23. Themenabend des spc beschäftigte sich unter der Überschrift „Grüner Kurs in stürmischen Gewässern“ mit den aktuellen Herausforderungen der Logistikbranche. Der Fokus lag auf der Einsparung von CO2-Emissionen. Kooperationspartner war dieses Mal die Spedition Robert Kukla in Zusammenarbeit mit dem Spezialchemieunternehmen Evonik, der IGS Intermodal Container Logistics GmbH und duisport. 50 Gäste konnten in München begrüßt werden.

Die Herausforderungen der Logistikbranche sind vielfältig. Fachkräftemangel, Infrastrukturprobleme und geopolitische Unwägbarkeiten sind nur einige Beispiele für das raue Klima. Dennoch gilt es, einen grünen Kurs zu halten, wenn die von der Bundesregierung und der EU angestrebten Nachhaltigkeitsziele erreicht werden sollen. Axel Bohnensteffen, Geschäftsführer bei der Spedition Robert Kukla, brachte es auf den Punkt: „Das Thema Nachhaltigkeit rückt bei der Vielzahl an Aufgaben aktuell in der Logistik immer weiter in den Hintergrund. Intermodale Transporte sind da die Leuchttürme in den stürmischen Gewässern für die Nachhaltigkeit.“

Ein Best Practice Beispiel von Kukla zeigt, wie die erfolgreiche CO2-Einsparung durch eine Intermodale Maßanfertigung gelingen kann. Benötigt wurde ein Hafen- Vorlaufkonzept für Übersee- Containertransporte für einen Lieferanten eines global aktiven Konzerns. Die ursprüngliche Konzepterstellung war für einen Trailerpark mit der Quintessenz eines Vorlaufkonzeptes für Containerverladungen konzipiert, das Ziel eine verlässliche und planbare Gestellung von Transportkapazitäten. Das Ganze sollte emissionsarm und kostenattraktiv sein. Die Lösung war ein Intermodal Ansatz: Die erste Meile erledigt ein Bio-CNGLKW-Shuttle, ein Inland-Terminal dient als Zwischenpuffer zum Matchen der Slots und Closings und mit der Bahn geht es in einer Kurzstreckenlösung in den Hafen. Das Ergebnis: Durch die Vermeidung von indirekten Kosten ist die Lösung kostenattraktiv, es wurden 4500 Lkw-Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert und mehr als 60 % CO2-Emmissionen pro Transport eingespart.

Auch die Netzwerkpartner von Kukla wissen um die Bedeutung multimodaler Transportketten für die Erreichung der Klimaziele. Beispielweise hob der Verlader Evonik seine erfolgreiche Nutzung des Kombinierten Verkehrs hervor. Paolo Indiano, Senior Sourcing Manager Road Packed bei Evonik, erklärte den Unternehmensstandpunkt: „Die Defossilierung unserer Straßentransporte im Schwerlastverkehr können wir nur erreichen, wenn wir alle intermodalen Transportwege und alle alternativen Antriebsformen benutzen.“ Beim Straßenverkehr setze das Spezialchemieunternehmen auf den Einsatz von BioLNG.

Die IGS Intermodal Container Logistics GmbH nutzt auf der Schiene Hybrid- und E‑Loks, bei den Lkw-Vor- und Nachläufen werden E‑Antriebe und HVO 100 getestet. Oliver Matthiesen von der IGS Intermodal Container Logistics GmbH sieht in dem hydrierten Pflanzenöl ein großes Potenzial als Dieselersatz. „Die bisherigen Ergebnisse sind erfolgversprechend. Wir wollen HVO 100 aber nicht nur nutzen, sondern wir wollen die CO2-Einsparung auch messbar machen.“

Einen zusätzlichen Dienst für den Kombinierten Verkehr bietet duisport ab Herbst dieses Jahres. Der Duisburger Hafen evaluiert aktuell eine neue Zugverbindung München – Duisburg mit wöchentlich zwei bis drei Rundläufen. Christian Riegel von duisport wirbt für den neuen Zug: „Mit der neuen Relation tragen wir zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen im Verglich zum Straßentransport bei. Zudem bieten wir eine hervorragende Bahn- und Schiffsanbindung zwischen Duisburg und den West- bzw. Nordhäfen, was die Nutzung des kombinierten Verkehrs erleichtert.“

Bohnensteffen bedankte sich bei allen Akteuren und fasste zusammen: „Wir brauchen mutige Verlader, die trotz aller Widrigkeiten die grüne Logistik unterstützen. Gleichzeitig dürfen nachhaltige Dienste auch bei einer wirtschaftlichen Flaute nicht aufgegeben werden. Und wir brauchen eine kritische Masse, um auf dem grünen Kurs bleiben zu können.“

Jan Sebastian Donner, Head of Projects beim spc, freute sich bei dem anschließenden Netzwerk-Abend über die gelungene Veranstaltung: „Unser Netzwerk ist wirklich einmalig, wie sich heute Abend einmal mehr zeigt. Verlader und Spediteure arbeiten gemeinsam mit uns an einer nachhaltigen Zukunft. Lösungen entstehen im Dialog miteinander und ich bin froh, mit unserer Arbeit hier eine Plattform dafür bieten zu können.“

Quelle und Foto: spc, von links: Oliver Matthiesen von der IGS Intermodal Container Logistics GmbH, Christian Riegel von duisport – Duisburger Hafen AG und Axel Bohnensteffen von der Robert Kukla GmbH 

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