Der Hafen Antwerpen verzeichnet weiter steigende Umschlagzahlen. Der Gesamtumschlag nach neun Monaten liegt bei 177.026.550 Tonnen – mit 6 Prozent ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Dank dieser Ergebnisse nimmt der Hafen Kurs auf das sechste Rekordjahr in Folge. Zugleich bestätigt die jüngste Investitionswelle die Attraktivität Antwerpens und bekräftigt seine Rolle als Welthafen.
Der Containerverkehr ist von Januar bis September gegenüber den ersten neun Monaten 2017 erneut kräftig gewachsen, um 7,1 Prozent auf 98.436.773 Tonnen. Bezogen auf 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) stieg der Umschlag um 6,8 Prozent auf 8.333.523 TEU.
Alle Fahrtgebiete verzeichneten Zuwächse im Import und im Export, mit der einzigen Ausnahme Export nach Zentralamerika, der leicht zurückgegangen ist. Mit 12,4 Prozent den stärksten Zuwachs verzeichnete das Transshipment mit der bedeutendsten Wirtschaftsregion Europa. Der Güterumschlag für Nordamerika stieg um 8,2 Prozent und für Asien um 2,2 Prozent. Die Importe aus China liegen nach acht Monaten in etwa auf Vorjahresniveau, während die Exporte um 6,7 Prozent niedriger waren. Aufgrund des chinesischen Importstopps für Altpapier und Kunststoffabfälle ging der Export von Vollcontainern nach China zurück und es werden mehr Leercontainer exportiert.
Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority: „2018 ist bereits jetzt ein Spitzenjahr für unseren Hafen. Nicht nur wegen der Rekordwerte, die wir erneut vorlegen können, sondern auch wegen der Welle von Investitionen in den letzten Monaten. Dass sich Großunternehmen der Chemischen Industrie wie Borealis, Ineos, Nippon, Sea-Mol und Oiltanking/AGT für Antwerpen entscheiden, bestätigt und festigt unsere Attraktivität als größter Chemiecluster Europas. Die Bedeutung dieser Investitionen in Höhe von insgesamt rund zwei Milliarden Euro kann nicht oft genug betont werden. Sie werden wesentlich zur nachhaltigen Zukunft unseres Hafens und zur Kontinuität unserer Rolle als größte wirtschaftliche Triebkraft unseres Landes beitragen.“
Hafenschöffe Marc Van Peel ergänzt: „Nachhaltiges Wachstum ist für unseren Hafen nur möglich, wenn wir gewährleisten, dass er für Menschen und Güter immer zugänglich ist und bleibt. Hier bekennen wir uns gemeinsam mit der Hafengemeinschaft zu unserer Verantwortung. Die jüngste Erweiterung des Streckennetzes für das Erfolgsmodell Wasserbus ist ein gutes Beispiel für eine strukturelle Bewältigung der Mobilitätsherausforderungen im Personenverkehr. Im Güterverkehr streben wir bis 2030 einen Modal Shift zu Bahn und Binnenschiff an, mit einer Rückführung des Anteils der Güterverkehre auf der Straße und einem deutlichen Anstieg der Verkehrsanteile von Eisenbahn und Binnenschifffahrt.“
Der Breakbulk-Umschlag hat in den ersten neun Monaten 2018 insgesamt wieder einen leichten Zuwachs erzielt und zeigt damit nach einer langen Periode negativer Zahlen wieder erste Anzeichen einer Erholung.
Die RoRo-Fracht stieg insgesamt um 5,6 Prozent auf 3.960.845 Tonnen. Die Zahl der von Januar bis September ausgelieferten Pkw war um 4,1 Prozent, die Zahl der Lkw und sonstiger schwerer Fahrzeuge um 2,6 Prozent höher.
Nachdem das konventionelle Stückgut in den ersten sechs Monaten 2018 im Vergleich zu dem außergewöhnlich starken ersten Halbjahr 2017 noch einen Rückgang von 6,5 Prozent zu verzeichnen hatte, ist der Umschlag in diesem Segment im dritten Quartal leicht angestiegen. Dadurch wurde das Minus auf Jahresbasis auf 2,7 Prozent zurückgeführt. Hintergrund ist eine Erholung der Eisen- und Stahlimporte. Die Stahlimporte aus China verzeichneten im dritten Quartal ein starkes Wachstum, während die Stahlimporte aus der Türkei und Indien weiter zurückgingen. Der Anstieg der Stahlimporte aus China lässt sich als Reaktion auf die quotenbasierten Schutzmaßnahmen der Europäischen Kommission erklären. Sie wurden im Juli eingeführt, um den europäischen Stahlmarkt vor möglichen Überschwemmungen infolge der von den Vereinigten Staaten von Amerika auf Stahl erhobenen Einfuhrzölle von 25 Prozent zu schützen.
Die Exporte von Eisen und Stahl stiegen in den ersten drei Quartalen um 4,9 Prozent. Die Eisen- und Stahlexporte in die USA lagen dabei 8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumschlag von Eisen und Stahl wuchs von Januar bis September um 1,9 Prozent.
Flüssiggut verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein starkes Wachstum von 5,7 Prozent auf 57.652.877 Tonnen. Die Importe stiegen um 9,1 Prozent, die Exporte um 0,5 Prozent, was eine deutliche Erholung nach dem Rückgang um 12,2 Prozent im ersten Quartal bedeutet.
Der Umschlag von Rohöl war um 7,1 Prozent niedriger, wohingegen der Anstieg bei Erdölderivaten (+6 Prozent) und Chemikalien (+10,1 Prozent) die Ergebnisse im Flüssiggut-Segment weiter gesteigert hat.
Der Schüttgut-Umschlag wuchs im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2017 um 1 Prozent. Dies ist insbesondere auf den höheren Umschlag von Düngemitteln (+11,2 Prozent), Sand und Kies (+23,9 Prozent) sowie Kohle (+3,3 Prozent) zurückzuführen, da der sonstige Umschlag (Erze, Kaolin, Getreide und Schrott) im Vorjahreszeitraum volatil war und derzeit einen Rückgang verzeichnet.
10.901 Seeschiffe (+1,9 Prozent) haben in den vergangenen neun Monaten den Hafen Antwerpen angelaufen. Die Bruttotonnage der Schiffe, die Antwerpen angelaufen haben, stieg um 2,3 Prozent auf 314.200.283 Tonnen.
Quelle und Foto: Antwerp Port Authority