Der Hafen Antwerpen kann, trotz rückläufigem Gesamtumschlag im April, für die ersten vier Monate dieses Jahres ein Wachstum von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen. Dabei nahm der Containerverkehr 2020 weiter zu, während andere Güterströme wie konventionelles Breakbulk und Fahrzeuge unter Druck bleiben. Auch die Anzahl der Schiffsanläufe ging zurück, jedoch transportierten die Schiffe im Durchschnitt mehr Volumen.
Infolge der Corona-Krise kommt es zunehmend zu Störungen und Unterbrechungen der globalen Produktions- und Logistikketten. Dennoch verzeichnete der Hafen Antwerpen im Zeitraum Januar bis April 2020 einen leichten Anstieg des Gesamtumschlags im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Containerverkehr ging im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, verzeichnete aber in den ersten vier Monaten 2020 insgesamt ein Wachstum von 6,1 Prozent in TEU. Die Auswirkungen ausgefallener Schiffsanläufe werden auch im restlichen Verlauf des zweiten Quartals zu spüren sein. Gleichzeitig ist jedoch ein starker Anstieg der Leercontainertransporte Richtung China zu beobachten – ein positives Zeichen für die Container-Nachfrage im Land.
Bei Breakbulk, mit Stahl als wichtigstem Produkt, werden seit 2019 die Entwicklungen im Welthandel deutlich und die Schließung einiger Industriebereiche aufgrund der Corona-Krise hat zu einem starken Rückgang von 15,7 Prozent im April und insgesamt 29,1 Prozent in den ersten vier Monaten 2020 geführt. Aufgrund der fehlenden Produktion im Automobilsektor blieben sowohl die Neuwagenimporte aus Asien als auch die Fahrzeugexporte aus Europa aus. Darüber hinaus brachte die Corona-Krise den Gebrauchtwagenmarkt praktisch zum Erliegen. Der Gesamt-RoRo-Umschlag ging daher im Zeitraum Januar – April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,2 Prozent zurück.
Für Dry Bulk gab es aufgrund des milden Winters und der stagnierenden Stahlindustrie nur eine geringe Nachfrage nach Kohle und daher wenig Transporte ins Hinterland. Auch die Tatsache, dass in Deutschland ausreichend Erneuerbare Energie (Sonne und Wind) zur Verfügung stand, trug zum starken Rückgang des Kohletransports bei. Andere Dry-Bulk-Segmente stehen ebenfalls unter Druck und sind im Rückgang begriffen. Beim Umschlag von Liquid Bulk ist ein Rückgang von 2,5 Prozent zu verzeichnen, was vor allem auf die geringere Nachfrage nach Ölderivaten zurückzuführen ist. Der Umschlag chemischer Produkte zeigte in den ersten vier Monaten dieses Jahres einen leichten Anstieg um 0,6 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019.
Der Hafen Antwerpen ist ein Welthafen, der dem Rhythmus der europäischen Wirtschaft und der Weltwirtschaft folgt. Trotz eines schwächeren Monats April kann sich der Hafen im Frachtumschlag weiter behaupten. Die Auswirkungen eines Nachfragerückgangs aufgrund der Corona-Krise werden in den kommenden Monaten noch stärker zu spüren sein. Der Hafen Antwerpen unternimmt weiterhin alles, um den effizienten und reibungslosen Hafenbetrieb zu gewährleisten.
Als zweitgrößter Hafen Europas ist der Hafen Antwerpen eine wichtige Lebensader für die belgische Wirtschaft: Mehr als 300 Liniendienste zu mehr als 800 Destinationen gewährleisten die weltweite Anbindung. Der Hafen Antwerpen hat im Jahr 2019 rund 238 Millionen Tonnen internationale Seefracht umgeschlagen. Der Standort beherbergt zudem den größten integrierten (Petro-) Chemiecluster Europas. Der Hafen Antwerpen schafft direkt und indirekt insgesamt rund 143.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von über 20 Milliarden Euro.
Getreu ihrer Mission „Heimathafen für eine nachhaltige Zukunft“ reagiert die Antwerp Port Authority flexibel auf die rasanten Entwicklungen im maritimen Markt, damit der Hafen seine führende Rolle als Welthafen ausbauen kann. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Kooperation, hoher Anpassungsfähigkeit, einem starken Fokus auf Innovation und Digitalisierung sowie auf nachhaltiger Wertschöpfung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
Die Antwerp Port Authority ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung des öffentlichen Rechts („NV van publiek recht“) mit der Stadt Antwerpen als alleinigem Gesellschafter. Sie beschäftigt mehr als 1.600 Mitarbeiter. Die Hafensenatorin Annick de Ridder ist Aufsichtsratsvorsitzender der Antwerp Port Authority, Jacques Vandermeiren CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung, die für die tägliche Geschäftsführung zuständig ist. www.portofantwerp.com
Quelle und Foto: Hafen Antwerpen