Antwerpen startet Infrastrukturoffensive

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Der Hafen Antwerpen wird in diesem Jahr zum ersten Mal in seiner Geschichte ein Frachtvolumen von mehr als 200 Millionen Tonnen erreichen. Verantwortlich dafür ist vor allem der Containerbereich. Mit einem Wachstum von fast acht Prozent wird der Containerumschlag 2015 erstmals die Marke von neun Millionen TEU übertreffen.

Etwa die Hälfte der Container im Hafengebiet wird zurzeit auf dem Rechten Scheldeufer abgefertigt. Mit dem Umzug der Schweizer Firma MSC in das Deurganck Dock wird sich der Schwerpunkt des Containerumschlages jedoch nachhaltig auf das Linke Ufer verlagern. Dessen bestmögliche Hinterlandanbindung und die optimale Erreichbarkeit seiner Umschlagsterminals gehören daher seit geraumer Zeit zu den Top-Prioritäten der Hafenbehörde und der privaten Hafenunternehmen.

Anlässlich des dritten „Intermodal Events“ im Dezember haben eine Reihe von Akteuren ihre Initiativen zur Weiterentwicklung des trimodalen Zugangs zu den Anlagen am Linken Ufer vorgestellt. „Als zweitgrößter Hafen Europas sind wir unseren Kunden gegenüber verpflichtet, als verlässlicher Supply Chain-Partner sicherzustellen, dass die in Antwerpen umgeschlagenen Güter ihre 600 Millionen Kunden im Hinterland schnell und effizient erreichen“, sagte Eddy Bruninckx, CEO des Hafens Antwerpen.

43 Prozent der ankommenden Container werden mit der Bahn oder dem Binnenschiff ins Hinterland transportiert. Bis 2030 sollen es 57 Prozent werden. Das Mengenwachstum schafft die Möglichkeit, Warenströme zu bündeln und auf dieser Basis neue intermodale Initiativen zu entwickeln.

Intermodale Lösungen für das Linke Ufer

Bahn

Zusammen mit Bahn- und Terminal-Operatoren verfolgt die Hafenbehörde das Ziel, die Schienenverkehre auf dem Linken Ufer zu maximieren und in ein hafenweites Netzwerk zu integrieren. Zurzeit läuft die Feasibility-Studie für einen fahrplanmäßigen Container-Shuttle zwischen den Terminals auf dem Linken und dem Rechten Ufer.

Binnenschifffahrt

Mit der zu Beginn des Jahres 2014 ins Leben gerufenen Instream-Kampagne sind sechs digitale Werkzeuge und Projekte bereitgestellt worden, um den Durchlauf und die Abfertigung der Binnenschiffe im Hafen Antwerpen verlässlich steuern und beschleunigen zu können. In der Praxis tragen die Projekte zu einer noch besseren nautischen Koordination der Binnenschifffahrt bei. Gleichzeitig ermöglichen sie einen wirkungsvolleren Umschlag an den Terminals und eine effizientere Distribution der Container im Hafengebiet. Eines der Projekte, die zu einer besonders effektiven Distribution innerhalb des Hafens beisteuern, ist die Konsolidierung kleiner Containermengen. Es trägt dazu bei, die Zahl der Binnenschiffsanläufe mit wenigen Containern an den Seeterminals zu verringern und die Transitzeit der Binnenschiffe zu verkürzen.

Straße

Die zweite Schleuse, die den Zugang zu den Hafenanlagen am Linken Ufer erweitert, geht im März 2016 in Betrieb. Bis dahin wird eine neue Straßeninfrastruktur gebaut, um die steigenden Verkehrsströme am Deurganck Dock und im Schleusengebiet kurz- und langfristig aufzunehmen. Beispielsweise werden zusätzlich zu den zwei Straßenbrücken, die bis zur Inbetriebnahme der Schleuse errichtet werden, zwei weitere Brücken gebaut. Diese werden im Laufe des Jahres 2017 fertiggestellt. Ziel ist es, den lokalen Verkehr und den Durchfahrtsverkehr zu trennen.

Außer den Infrastrukturprojekten werden eine Reihe von Mobilitätsmaßnahmen – wie zum Beispiel erweiterte Öffnungszeiten an den Containerterminals für Lkws – zu einem flüssigen Straßenverkehr in und um den Hafen Antwerpen beitragen.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.portofantwerp.com/en/accessible-port/.

Quelle: Port of Antwerp

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