Zum Jahreswechsel 2017/2018 befindet sich die Hamburger Wirtschaft in glänzender Verfassung. Dies belegt das aktuelle Konjunkturbarometer der Handelskammer Hamburg, für das 670 Hamburger Unternehmen im Rahmen einer repräsentativen Erhebung nach ihrer Bewertung von wirtschaftlichem Status Quo und Perspektiven befragt wurden.
Der Geschäftsklimaindikator für die Hamburger Wirtschaft erreicht zum Ende des vierten Quartals 2017 124,3 (Test-)Punkte und damit 8,0 Punkte mehr als bei der letzten Mitgliederbefragung vor drei Monaten. Die Unternehmen sind also sowohl im Hinblick auf die aktuelle Geschäftslage als auch bei den Erwartungen optimistischer.
„Die Einschätzungen der Unternehmen fallen damit sogar noch besser aus als bei der letzten Konjunkturumfrage im Herbst 2017“, betont Handelskammer-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen. Von den befragten Unternehmen bewerteten zum Ende des vierten Quartals 2017 43,8 % ihre eigene aktuelle Geschäftslage als „gut“, für 6,4 % sei diese hingegen „schlecht“, was einen Saldo von +37,4 ergebe. „Dieser Wert ist nicht nur besser als im Vorquartal, sondern zugleich der höchste Wert seit zehn Jahren“, berichtet Degen weiter. Den letzten Höchststand hatte der Index im vierten Quartal 2007 mit +43,8 erreicht. Überdurchschnittlich zufrieden seien aktuell das Verarbeitende Gewerbe, das Verkehrsgewerbe und unternehmensbezogene Dienstleister.
Was das Geschäftsjahr 2018 anbelangt, gehen 24,3 % der Befragten von einer „eher günstigeren“ und 11,9 % von einer „eher ungünstigeren“ Geschäftslage im Vergleich zu heute aus (Saldo: +12,4; Vorquartal: +1,7). Als größte Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens im Jahr 2018 sehen die Befragten an (Mehrfachnennungen möglich):
- Fachkräftemangel (benannt von 54,1 %; Vorquartalswert: 46,9 %),
- ungünstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (42,7 %),
- nachlassende Inlandsnachfrage (36,0 %; Vorquartal: 42,2 %),
- hohe Arbeitskosten (31,8 %),
- Energie- und Rohstoffpreise (19,8 %),
- verringerte Auslandsnachfrage (17,2 %; Vorquartal: 24,0 %),
- Wechselkursrisiken (11,6 %)
- sowie Finanzierungsschwierigkeiten (5,4 %).
Im Vergleich zum Herbst 2017 bewertet die Wirtschaft den Fachkräftemangel somit nochmals merklich kritischer, während bei vielen möglichen Risiken kaum Veränderungen und bei der Inlands- und Auslandsnachfrage sogar Abmilderungen des Risikos zu verzeichnen sind. Die inländischen Personal- und Investitionsplanungen der Hamburger Unternehmen deuten auf merkliches Wachstum im Jahr 2018 hin. Seit nunmehr über acht Jahren sind die Exportaussichten per Saldo positiv. Zum Ende des vierten Quartals 2017 rechnen 29,8 % der exportierenden Unternehmen mit höheren und 8,6 % mit geringeren Ausfuhren in den kommenden zwölf Monaten.
Quelle: Handelskammer Hamburg, Foto: www.mediaserver.hamburg.de / Andreas Vallbracht