Anlässlich einer Anhörung im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf hat der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), vertreten durch seinen Vizepräsidenten Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip), die enorme Bedeutung der Binnenschifffahrt bei der Bewältigung des Güterverkehrs in NRW betont.
Konkret behandelte das Landesparlament zwei Anträge, die sich u.a. mit dem problematischen Zustand der Wasserwege und Wasserbauwerke in NRW und der angespannten Personalsituation in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) beschäftigen. In beiden Anträgen kommt das berechtigte Anliegen zum Ausdruck, dass die Landespolitik sich beim Bund, bei dem die Zuständigkeit für die Bundeswasserstraßen liegt, dafür einsetzt, dass wichtige Wasserstraßenprojekte innerhalb NRWs beschleunigt umgesetzt werden und den innerhalb der Landesgrenzen liegenden Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern künftig mehr Personal zur Verfügung steht.
„NRW ist das ‚Binnenschifffahrtsland Nr. 1‘ in Deutschland. Das Binnenschiff trägt hier in besonderem Maße zur Versorgung der rohstoffintensiven Industriestandorte und damit zur Sicherung des Wohlstandes einer ganzen Region bei. Das extreme Niedrigwasser 2018 und die damit einhergehende deutlich eingeschränkte Schiffbarkeit haben aufgezeigt, dass kein anderer Verkehrsträger in der Lage ist, die Güter der Binnenschifffahrt zu übernehmen. Die Rahmenbedingungen für unseren Verkehrsträger müssen schnellstmöglich verbessert werden. Angesichts der Mammutaufgabe, die der WSV bei Instandsetzung und Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur bevorsteht, erwarten wir hierbei ein klares Engagement und Unterstützung der Landesregierung“, so Thomas Maaßen.
So ist die Binnenschifffahrt in NRW z.B. dringend auf eine schnellstmögliche Planung und Umsetzung der im Bundesverkehrswegeplan 2030 und dem Wasserstraßenausbaugesetz verankerten Verbesserung der Fahrrinne am Rhein zwischen Duisburg und Dormagen, die Sanierung der maroden Nischenpoller in den großen Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal und die Anhebung von Kanalbrücken zur Ermöglichung eines wirtschaftlichen Containerverkehrs auf dem Wasser angewiesen. Die Realisierung dieser Maßnahmen bildet die Grundvoraussetzung dafür, dass die umweltfreundliche Binnenschifffahrt im Westen künftig noch mehr Güter übernehmen und die schon heute überfüllten und maroden Straßen signifikant von Lkw-Verkehren entlasten kann.
Der BDB fordert, dass die Landesregierung insbesondere auch die ihr selbst zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, um den Binnenschifffahrtsstandort NRW zu stärken. Beispiel hierfür ist das bereits seit einigen Jahren angekündigte Hafengesetz NRW, mit dem die Landesregierung in eigener gesetzlicher Zuständigkeit die Schifffahrt und die Häfen stärken und damit ein klares Bekenntnis zum Güterverkehr auf den Wasserstraßen setzen könnte.
Quelle und Foto: BDB