Besserer Service für Reederkunden

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Das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center und die Rotterdam Port Authority starten eine weltweit bisher einzigartige Zusammenarbeit: Damit Reeder ihre Schiffe effizienter steuern und Terminals ihre Ressourcenplanung optimieren können, tauschen die beiden Häfen künftig relevante Daten über eine digitale Schnittstelle aus.

Die Kooperation verbessert somit die operativen Abläufe und erhöht die Attraktivität beider Häfen.

Das gemeinsame Projekt startete am Anfang 2018 und seit kurzem tauschen das HVCC und die Rotterdam Port Authority über IT-Systeme unmittelbar Daten aus. Es handelt sich um Informationen zu geplanten und tatsächlichen Ankunfts- sowie Abgangszeiten für die Schiffe, die als Vor- oder Folgehafen Hamburg beziehungsweise Rotterdam haben. Dieser direkte Kommunikationsweg verbessert für beide Häfen und die Reederkunden die Planungsgrundlage und sichert so eine schnelle Reaktionsfä-higkeit bei zeitlichen Abweichungen. Wenn Reeder beispielsweise ihre Schiffe etwa aufgrund der Abfertigungssituation im Zielhafen langsamer fahren lassen können, dann reduziert sich der  Bunkerverbrauch, wodurch wiederum Kosten gespart werden und die Umwelt geschont wird.

HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt: „Was aus der Luftfahrt als ,Airport Collaborative Decision Making‘, also gemeinschaftliche Entscheidungsfindung und Datennutzung, bekannt ist und funktioniert, bringt auch für die Schifffahrt Vorteile. Der direkte Datenaustausch zwischen Hamburg und Rotterdam ist der logische erste Schritt zur Vernetzung der Häfen in Europa, um insbesondere die Reaktionsfähigkeit bei Verzögerungen zu erhöhen und somit den Reedern und Terminals eine bessere, zuverlässige Unterstützung im Schiffszulauf und Abfertigungsplanung zu geben. Wir laden auch andere europäische Häfen ein, sich mit uns zu vernetzen und dadurch ebenfalls von diesen Vorteilen zu profitieren.“

Die jetzt gestartete digitale Kooperation funktioniert mittels einer Schnittstelle, die die HVCC-Software und die in Rotterdam verwendete Plattform PRONTO verbindet. So werden in Echtzeit Daten ausgetauscht, die dem Port Call Standard der internationalen Hafenbehörden-Vereinigung (International Harbour Masters’ Association, kurz IHMA) folgen.

Die Schnittstelle erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit deutlich, da Änderungen umgehend übermittelt werden. Dies ist gerade bei der mit rund 24 Stunden relativ kurzen Fahrtzeit der Schiffe zwischen Hamburg und Rotterdam hilfreich. Ohne eine zentrale Steuerung sind die Kommunikationswege zeitaufwendig und erfolgt mittels Email-Kommunikation: Die Information über eine Verzögerung am Terminal im Vorhafen wird häufig von diesem an den Reeder beziehungsweise seinen Agenten im Vorhafen weitergegeben, von dort geht sie an den Central Planner der Reederei, der alle folgenden Häfen informiert.

Ein weiterer Nutzen der Zusammenarbeit verdeutlicht folgendes Beispiel: Wenn ein Großschiff mit einer Kapazität von 18.000 Standardcontainern direkt bei der Abfahrt in Rotterdam den Hinweis bekommt, dass es nach Hamburg mit nur 14 statt wie eigentlich geplant mit 18 Knoten fahren kann, um punktgenau den Terminal zu erreichen, dann würde sich der Bunkerverbrauch um rund 22 Tonnen verringern. Dies entspricht einer Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 66 Tonnen.

Zurzeit gibt es monatlich rund 80 Containerschiffe, die als direkten Vor- oder Folgehafen Hamburg beziehungsweise Rotterdam haben und entsprechend von der neuen Kooperation profitieren. Zudem soll der Datenaustausch auch auf andere Schiffstypen und Terminals ausgeweitet werden.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Nele Martensen

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