Betuweroute für das Wachstum wichtig

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Nederland, Rotterdam, 2011 Foto; Freek van Arkel/Hollandse Hoogte

Die Betuweroute ist zehn Jahre nach der Eröffnung, eine unverzichtbare Bahnlinie für den Gütertransport von und zum Rotterdamer Hafen. Die Bahnstrecke trug in den vergangenen Jahren sehr zum Wachstum des Umschlags in Rotterdam und damit zur niederländischen Wirtschaft bei.

Zugleich ist es sehr wichtig, den Gütertransport mit der Bahn national und international weiterhin vorrangig zu behandeln, um diesen Erfolg weiter auszubauen; unter anderem zur nachhaltigeren Ausrichtung des Gütertransports.

Dies sind die Hauptschlussfolgerungen, die man beim Hafenbetrieb Rotterdam zehn Jahre nach der Eröffnung der Betuweroute im Jahr 2007 zieht. Ronald Paul, Chief Operating Officer (COO) des Hafenbetriebs Rotterdam: „Ein Hafen ist so gut wie seine Verbindungen zum Hinterland. Die Betuweroute war daher unseres Erachtens eine sehr gute Investition, sowohl für ein weiteres Wachstum des Hafens als auch zur Verlagerung von der Straße auf die Schiene. Davon profitiert nicht nur der Rotterdamer Hafen, sondern die gesamte niederländische Wirtschaft: weniger Staus, geringere Belästigung der Anwohner entlang der vorhandenen Bahnstrecke, nachhaltigerer Transport und mehr Platz auf der Bahnstrecke für die Personenbeförderung. Die Betuweroute ist von vitaler Bedeutung.“

Die Niederlande sind das einzige europäische Land mit einer speziellen Bahnstrecke, die nur für den Gütertransport bestimmt ist. Alleine schon für den Transport gefährlicher Stoffe ist dies eine sichere Lösung zur Umgehung der Städte entlang der vorhandenen Bahnstrecke, die zudem auch der Effizienz aller Transporte zugutekommt, wenn man das gemischte Bahnnetz (für den Personen- und Gütertransport) in den Niederlanden mit einem relativ hohen Aufkommen betrachtet. Die Hauptgüterarten, die per Bahn transportiert werden, sind Container, Eisenerz, Kohle und Chemie.

Von allen Containern, die von Rotterdam aus transportiert werden, verließen 2016 10,4 % den Hafen mit der Bahn. 35 % wurden auf dem Wasser transportiert, der Rest über die Straße. Über die Hafenbahnlinie, im Prinzip der Beginn der Betuweroute, fahren jährlich 50.000 Züge und auf der A-15-Strecke der Betuweroute über 20.000. Das Spitzenjahr war 2014 mit 25.000 Zügen. 2015 und 2016 mussten wegen Bauarbeiten in Deutschland mehr Züge über die Brabantroute und Bad Bentheim geführt werden. 2014 wurde 82 % des gesamten Bahnverkehrs auf der Achse Rotterdam-Deutschland über die Betuweroute geführt. 2016 verringerte sich dieser Anteil wegen der Umleitungen auf 57 % (siehe Abbildung).

Da ein wesentlicher Teil des Umschlags zum Hinterland per Bahntransport erfolgt, kommt es darauf an, noch vorhandene Hindernisse für ein weiteres Wachstum anzugehen. Ronald Paul: „Es ist sehr wichtig, dass dem Gütertransport per Bahn und der Personenbeförderung gleichermaßen große Aufmerksamkeit zukommt. Es ist Aufgabe von ProRail und des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt, Hindernisse für das weitere Wachstum des Bahntransports gezielt anzugehen.“

International ist es wichtig, eine Vereinheitlichung anzustreben. In den Niederlanden arbeiten wir auf der Betuweroute – z. B. – mit dem teureren europäischen Sicherheitssystem ERMTS und sind Lokführer obligatorisch zweisprachig. Dadurch sind die Nutzungskosten für Verkehrsunternehmen hoch. Außerdem gibt es in Deutschland einen Vorschlag zur Halbierung der Nutzungsvergütung. Es ist wichtig, dass der niederländische Tarif im Vergleich dazu nicht aus dem Rahmen fällt.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass für die Betuweroute in Deutschland eine zweckmäßige Fortführung geschaffen wird. Obwohl mit der Anlegung eines dritten Gleises zwischen Emmerich und Oberhausen begonnen wurde, hat sich kürzlich gezeigt, dass die Planung durch eine Verzögerung bei der Genehmigungserteilung für verschiedene Streckenabschnitte nicht eingehalten wird.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Freek van Arkel/Hollandse Hoogte

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