Mit dem klaren Bekenntnis, so viele Güter wie möglich auf die Wasserstraßen zu verlagern, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Masterplan Binnenschifffahrt vorgestellt – gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann, dem Präsidenten des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen Joachim Zimmermann und dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt Martin Staats.
Minister Scheuer betonte das enorme Verlagerungspotential der Binnenschifffahrt und den wichtigen Beitrag, den diese zur Reduktion von CO2, Stickoxiden und Feinstaub leisten könne. Entscheidend sei es, die Wettbewerbsfähigkeit des Systems Hafen-Schiff-Wasserstraße nachhaltig zu stärken.
Der Masterplan Binnenschifffahrt geht auf die Anregung des BÖB und anderer Verbände und Institutionen zurück. Diese hatten vorgeschlagen, eine Strategie für das System Wasserstraße zu entwickeln – in Anbetracht der vielfältigen verkehrs- und umweltpolitischen Herausforderungen und als Ergänzung zum Masterplan Schienengüterverkehr. BÖB-Präsident Joachim Zimmermann betonte: „Zur Bewältigung des Klimawandels wird die notwendige Verlagerung weg von der Straße nur mit Schiff UND Bahn gelingen – beide dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern sollen ihre jeweiligen Stärken nutzen und kombinieren.“
In den fünf Handlungsfeldern des Masterplans Binnenschifffahrt – Infrastruktur, umweltfreundliche Flotte, Digitalisierung, multimodale Transportkette und Fachkräftegewinnung – hat das BMVI, gemeinsam mit der Wirtschaft, über 80 kurz- und mittelfristige sowie bereits laufende Maßnahmen erarbeitet.
„Der Masterplan Binnenschifffahrt ergänzt hervorragend das Nationale Hafenkonzept und den Masterplan Schienengüterverkehr“, sagt Joachim Zimmermann, „damit hat das System Hafen-Schiff-Wasserstraße jetzt einen klaren Fahrplan für die kommenden Jahre. Der von uns Binnenhäfen immer wieder geforderten integrierten Strategie im Güterverkehr kommen wir damit deutlich näher.“
Für Joachim Zimmermann ist klar: „Das Handlungsfeld Infrastruktur ist prioritär, da ohne eine zuverlässige Infrastruktur die anderen Handlungsfelder ins Leere laufen. Vor allem müssen wir schneller ins Bauen kommen, sowohl auf der Wasserstraße als auch in den Häfen. Für uns als Hafenwirtschaft gibt der Masterplan Binnenhäfen Rückenwind, um die hohe Bedeutung der Binnenhäfen auch bei Landesentwicklung und Stadtplanung festzuschreiben.“
Für die deutschen Binnenhäfen ist die Vorstellung des Masterplans Binnenschifffahrt der Auftakt zu einem Prozess, den es zu verstetigen gilt: „Der Masterplan wird eine Dynamik erzeugen, er wird Investitionen in noch umweltfreundlichere Transport- und Umschlagtechnologien mit sich bringen und das Potential der Digitalisierung nutzen“, betont Joachim Zimmermann, „all das wird auch die Berufsbilder im System Hafen-Schiff-Wasserstraße deutlich attraktiver machen. Der Kurs stimmt.“
Quelle und Foto: BÖB, Vorstellung Masterplan Binnenschifffahrt in Berlin (v.l.): Joachim Zimmermann (BÖB), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, MdB Enak Ferlemann, Martin Staats, (BDB)