Mit China Logistics hat sich eines der größten chinesischen Logistikunternehmen einen Erbbaurechtsvertrag über 20 Hektar Fläche im Güterverkehrszentrum (GVZ) des JadeWeserPort Wilhelmshaven unterzeichnet. Bis 2021 wird so in Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen das Logistikzentrum „China Logistics-Wilhelmshaven Hub“ mit 40.000 Quadratmeter Hallenfläche und 110.000 Quadratmeter ungedeckter Lagerfläche für den Umschlag chinesischer Waren entstehen.
In einem zweiten Bauabschnitt ist eine weitere Halle mit 20.000 Quadratmeter Fläche geplant. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Projekt beträgt rund 100 Millionen Euro.
Dazu erklärt Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Die Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages zwischen China Logistics und der landeseigenen JadeWeserPort-Marketinggesellschaft ist ein großartiger Erfolg für Wilhelmshaven. Die geplante Investition eines der größten chinesischen Logistikunternehmen unterstreicht die internationale Bedeutung des JadeWeserPorts und des maritimen Standorts Niedersachsen. Das Güterverkehrszentrum in unmittelbarer Nähe zu Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen bietet ideale Bedingungen für international agierende Logistikunternehmen. Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung von China Logistics für Wilhelmshaven eine Signalwirkung für weitere Ansiedlungen im JadeWeserPort und positive Auswirkungen auch auf die Liniendienste am Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven haben wird.“
Erfreut über den Vertragsabschluss zeigt sich auch Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketinggesellschaft: „Wir haben, begleitet durch das Land Niedersachsen, rund fünfeinhalb Jahre mit den chinesischen Partnern über die Ansiedlung verhandelt. Wir freuen uns, dass wir die verantwortlichen Gremien bei China Logistics davon überzeugen konnten, dass Wilhelmshaven für die erste Investition des Unternehmens in Europa der richtige Standort ist. Wir hoffen, dass mit der Entscheidung von China Logistics Deutschlands einziger Container-Tiefwasserhafen auch bei anderen international agierenden Marktteilnehmern in den Fokus rückt.“
Das Portfolio der umzuschlagenden Güter am „China Logistics-Wilhelmshaven Hub“ wird die Bereiche Automotive (Schwerpunkt), Steinwaren für Baumärkte, Lebensmittel und Konsumgüter umfassen, die via Wilhelmshaven importiert, zwischengelagert und verteilt werden. Langfristiges Ziel der chinesischen Partner ist der Umschlag von rund 100.000 TEU pro Jahr. Das Grundstück wird mit einem Bahnanschluss versehen, so dass mittelfristig Schienenverkehre aus China nach Wilhelmshaven geleitet werden könnten. Damit hat der Seehafenstandort Wilhelmshaven gute Voraussetzungen, ein Teil der „One Belt, One Road“-Initiative der chinesischen Regierung zu werden. Die Bauzeit für das Logistikzentrum samt Gleisanschluss, Halle und Anlegen der Freifläche soll etwa 9 Monate betragen. Der Baubeginn ist für den Winter 2020/21 vorgesehen, so dass mit der Inbetriebnahme 2021 gerechnet wird. Ziel von China Logistics ist es, ein deutsches oder europäisches Unternehmen mit dem Betrieb des Logistikzentrums zu beauftragen. Der Erbbaurechtsvertrag hat eine Laufzeit von 99 Jahren. Ausschlaggebender Punkt für die Standortentscheidung war die Verfügbarkeit der Fläche in der gewünschten Größe in Nachbarschaft zu einem Seehafenterminal in Verbindung mit dem vorhandenen Entwicklungspotenzial. Neben Wilhelmshaven haben sich die Verantwortlichen von China Logistics auch andere Hafenstandorte in Europa, zum Beispiel Antwerpen, angesehen und bewertet.
China Logistics betreibt in China 58 Logistikzentren und ist eine Tochter des Staatsunternehmens China Chengtong Holding Group (CCT), die Minderheits-Anteilseigner der Reederei Cosco Shipping Lines ist. Die Geschäftsfelder des Unternehmens beinhalten Gütertransporte auf dem Straßen-, Schienen- und Wasserweg sowie integrierte Logistikdienstleistungen einschließlich internationale Transporte, Lagerhaltung und Distribution.