DAKOSY präsentiert ROboB und EMP 4.0

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Auf der Statuskonferenz des Förderprogramms für „Innovative Hafentechnologien“ (IHATEC) im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) präsentierten die Teilnehmer den aktuellen Stand ihrer Förderprojekte. DAKOSY entwickelt im Rahmen des Programms die Export Management Plattform EMP 4.0 sowie die Blockchain-basierte Container-Freistellungssoftware ROboB.

„Das Hafenumfeld ist im stetigen Wandel, nicht zuletzt wegen der Zunahme der weltweiten Güterströme. Mit ROboB und der EMP 4.0 arbeiten wir an zwei innovativen Forschungsprojekten, die die Hafenwirtschaft weiter in das digitale Zeitalter bringen und den Herausforderungen der Zukunft Rechnung tragen. Zusammen mit unseren Partnern betreiben wir hier wichtige Pionierarbeit, auch im Hinblick darauf, neue Technologien auf ihre Praxistauglichkeit zu testen“, sagt DAKOSY-Vorstand Dieter Spark anlässlich der Statuskonferenz.

Mit dem Förderprogramm IHATEC unterstützt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Technologien in den deutschen See- und Binnenhäfen beitragen. Dafür stellt das BMVI im Zeitraum 2016–2021 rund 64 Millionen Euro bereit.

Mit ROboB – Release Order based on Blockchain – wird der Prozess der Container-Freistellung im Hamburger Hafen auf die Blockchain gebracht. Die Freistellreferenz (Release Order), welche beim Seefrachtimport zwischen den beteiligten Parteien ausgetauscht wird, berechtigt ein Transportunternehmen dazu, einen Container vom Terminal abzuholen. Der hohe Warenwert, der in einem Container transportiert wird, stellt hohe Anforderungen an die Zugriffsberechtigung und die Sicherheit des IT-Prozesses. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie können Informationen über die Freistellung unveränderbar und dezentral abgespeichert werden.

„Die Blockchain muss für alle Prozessbeteiligten nutzbar sein, denn nur so kommen die enormen Vorteile dieser Technologie richtig zum Tragen. Daher arbeiten wir daran, die Integration und Inklusion aller beteiligten Akteure voranzutreiben, etwa durch die Bereitstellung von ROboB als einfache SaaS-Lösung“, erläutert Evelyn Eggers, Leiterin Business Development bei DAKOSY und Projektleiterin für ROboB.

Ab dem vierten Quartal 2019 wird ROboB als Pilotprojekt im Hamburger Hafen getestet. Projektpartner von DAKOSY im Projekt ist das Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH.

EMP 4.0 ist eine internetbasierte Cloud-Lösung für die ganzheitliche, digitalisierte und vernetzte Abwicklung von Exportprozessen. Durch die Vernetzung aller Prozessbeteiligter entlang der Transportkette werden bereits bestehende lokale Plattformen und Anwendungen sowie zahlreiche bilaterale Abstimmungsprozesse in einem einzigen System gebündelt.
Die transparente Bereitstellung sämtlicher transportbezogener Daten und ihre permanente Verfügbarkeit für alle Prozessbeteiligten an einem zentralen Ort ermöglicht eine hohe Planungssicherheit sowie eine effizientere, d.h. schnellere und kostengünstigere Transportabwicklung. Die EMP 4.0 umfasst 14 Anwendungsfälle der kompletten Transportkette. So werden zum Beispiel dank EMP 4.0 automatisiert aktuelle Positionsdaten via Track & Trace bereitgestellt, was zu einer besseren Planbarkeit der Umschlagsprozesse führt. Um Wartezeiten am Leercontainerdepot zu vermeiden, kann bei Abholung eines Containers die Freistellreferenz im Vorfeld per Empty-Release-Funktion verifiziert werden. EMP 4.0 ermöglicht außerdem eine einheitliche Übermittlung von Gefahrgutdaten (DG-Registration) und Plausibilitätsprüfung mit Schnittstellen zu den Hafensystemen. Die hierfür benötigten Dokumente können in der Doc Cloud der EMP 4.0 hinterlegt werden.

Neben DAKOSY als IT-Experten und Verbundkoordinator sind mit Kühne + Nagel sowie DB Cargo zwei Akteure aus dem Exportgeschäft als Projektpartner vertreten. Auch hier ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH Projektträger. Darüber hinaus wirken weitere namhafte Prozessbeteiligte wie Reedereien, Spediteure, Terminals und Intermodaloperateure als assoziierte Partner an der Entwicklung mit. Die Funktionen der EMP 4.0 werden zwischen Mai 2020 und März 2021 durch die Projektpartner im Rahmen eines Pilotbetriebs evaluiert. „Unsere Projektpartner und wir versprechen uns eine deutlich verbesserte Transparenz und ein effizienteres Störfallhandling, welche bereits in der Pilotphase tragfähig sind“, sagt Malte Kantak, Projektleiter bei DAKOSY. „Im Anschluss an die Pilotierung wird die Plattform EMP 4.0 durch DAKOSY weiter betrieben und in den folgenden Jahren sukzessive ausgebaut, um den Akteuren eine noch tiefere Durchdringung der Exportprozesse über die Plattform zu ermöglichen“, so Kantak weiter.

Über die DAKOSY Datenkommunikationssystem AG: Als eines der führenden Softwarehäuser für die Logistik bietet DAKOSY seit mehr als 35 Jahren digitale Lösungen für die internationale Speditions- und Zollabwicklung sowie das Supply Chain Management an. Darüber hinaus betreibt DAKOSY das Port Community System (PCS) für den Hamburger Hafen und das Cargo Community System (FAIR@Link) für den Frankfurter Flughafen. Alle in die Export- und Importprozesse involvierten Unternehmen und Behörden können durch die Nutzung der digitalen Plattformen ihre Transportprozesse schnell und automatisiert abwickeln.

Quelle: Dakosy, Foto: Dakosy / Bernd Dittrich

 

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