Die Ruhe nach dem Sturm

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Sturmfluten sind ein stets wiederkehrendes Thema für Häfen. Vom Herbst bis zum Frühjahr ist Sturmflutsaison. Sie tritt auf, wenn die Wasserstände in Küstengebieten, ausgelöst durch starke Winde, eine Höhe von 1,5 m über dem Mittleren Hochwasser (MHW) übersteigen.

Sturmfluten können große Schäden verursachen. Umso wichtiger ist es für Häfen, umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Dass die NPorts-eigenen Häfen gut gewappnet sind, zeigt die diesjährige Sturmflutbilanz. Abgesehen von Unrat, der durch die starken Winde in die Hafenbereiche angetrieben wird, gab es nur leichte Schäden. Welche Maßnahmen an welchem Standort getroffen wurden, verrät ein kleiner Einblick in die NPorts-Niederlassungen Brake, Cuxhaven, Emden, Norden und Wilhelmshaven.

Brake

Im Seehafen Brake wurden zehn Sturmfluten gemessen. Davon fanden fünf im Februar dieses Jahres statt. Bei allen Sturmflutwarnungen wurden die Hochwassserschutztore geschlossen. Einmal wurden, als zusätzliche Schutzmaßnahme, Dammbalken gesetzt. Es gab keine nennenswerten Schäden im Zuge der Sturmflutsaison. Mithilfe des digitalen Notfall-Alarmierungssystems „RapidReach“ konnten notwendige Sicherheitsvorkehrungen rechtzeitig durchgeführt werden.

Cuxhaven

In der Sturmflutzeit vom 01.10.2019 bis zum 30.04.2020 gab es 18 Sturmfluten in Cuxhaven. Das sind sieben mehr als in der vergangenen Sturmflutsaison. Im Rahmen der Sturmfluteinsätze wurden, abhängig vom Wasserstand, die Sperrwerke, Flutschutztore und Regenwasserschieber geschlossen. Leichte Schäden gab es an dem Holzbauwerk „Alte Liebe“. Es entstanden zudem leichte Auskolkungen (Strudellöcher) am Rampenfuß im Deichvorland am Liegeplatz 8.

Emden

Der Seehafen Emden meldet elf leichte Sturmfluten und eine schwere Sturmflut zwischen November 2019 und März 2020. Die schwere Sturmflut am 12.02.2020 erreichte eine Höhe von +2,21 m. „Als Schutzmaßnahme haben wir alle neun Deichscharte geschlossen“, berichtet Holger Kamer, Leiter des Technisches Service bei NPorts in Emden. Es gab zwei nächtliche Einsätze von NPorts-Mitarbeitern, um alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Bemühungen zeigen ihre Erfolge. „Wir hatten nur kleine Ausspülungen in der Grasböschung am Rysumer Nacken im Bereich der Gaststätte „Strandlust“. Ansonsten gab es keine nennenswerten Schäden in dieser Sturmflutsaison“, sagt Kramer.

Norden

Der Standort Norden musste sich im Zeitraum vom 15.10.2019 bis 15.04.2020 nur auf zwei Sturmfluten vorbereiten. Das Nachthochwasser vom 10. auf den 11. Februar wurde mit +1,50 bis 2,00 m über dem MHW angekündigt. Das Wasser erreichte dann aber nur +1,40 m und verlief somit glimpflicher als erwartet. Die zweite Sturmflut fand in der Nacht vom 11. auf den 12.Februar statt und erreichte seinen höchsten Punkt mit +1,95 m über dem MHW.

Beide Sturmfluten verursachten keine Personen-, Umwelt- oder Sachschäden.

Wilhelmshaven

Im Hafen Wilhelmshaven sind acht Sturmfluten im Alarmtagebuch dokumentiert. „Bei allen Sturmflutvorhersagen haben wir Hafenbereiche wie die Parkplätze am Wangeroogekai, Helgolandkai und Nassauhafen abgesperrt und entsprechend kontrolliert“, erklärt Stefan Wrieden, Abteilungsleiter des Port Office bei NPorts in Wilhelmshaven „Wenn notwendig fordern wir Fahrzeugführer zum Räumen der Flächen auf. Ob die Deichtore geschlossen werden liegt hingegen in der Verantwortung der örtlichen Feuerwehr“.

Auch in Wilhelmshaven gab es nur kleinere Bagatellschäden. Einmal wurde eine Absperrbake in die Jade geweht und ein Rettungsringkasten beschädigt. Von der Baustelle am Wangerooge-/Helgolandkai wurde im Februar eine Holzverschalung beschädigt. Das Holz ist teilweise in die Jade getrieben, von wo es von der Baufirma geborgen werden konnte.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG

 

 

 

 

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