Die Betuweroute – einzige speziell für den Gütertransport angelegte Bahnstrecke Europas – brachte in den vergangenen Jahren erhebliche Vorteile, zum Beispiel weniger Staus.
Wenn weniger Lkw mit Fracht unterwegs sind, ist auch das Verkehrsaufkommen geringer. Die Bahnstrecke trägt auch zur Verminderung von Gefährdungen bei. In den von den Zügen transportierten Containern befindet sich unter anderem chemisches Material und die Betuweroute ist so angelegt, dass sie nicht durch Wohnviertel verläuft und keine Straßen kreuzt. Dass chemisches Material nicht an Häusern entlang transportiert wird, ist natürlich zu begrüßen. Zudem wird so auch eine geringere Lärmbelästigung von Einwohnern durch Güterzüge ermöglicht.
Die Betuweroute ist für die Position des Rotterdamer Hafens von großer Bedeutung, unter anderem aufgrund der guten Verbindung mit dem europäischen Hinterland. Die Bahnstrecke wirkt sich unterstützend auf das Wachstum des Hafens aus; sie trug in den vergangenen Jahren zum Wachstum des Umschlags in Rotterdam und damit zur niederländischen Wirtschaft bei. Ronald Paul, Chief Operating Officer des Hafenbetriebs Rotterdam: „Ein Hafen ist so gut wie seine Verbindung zum Hinterland. Die Betuweroute war daher unseres Erachtens eine sehr gute Investition. Mit dem Transport von Gütern über die Betuweroute möchte der Rotterdamer Hafen eine attraktive Alternative zu den Häfen in Antwerpen und Hamburg sein.“ Ebenfalls nicht unwichtig: Aus einer Studie des niederländischen Wissensinstituts für Mobilitätspolitik (Kennisinstituut voor Mobiliteitsbeleid) geht hervor, dass die Bahnstrecke eine geringere CO2-Emission gegenüber dem Transport auf der Straße aufweist, eine gute Nachricht hinsichtlich der Umwelt.
Zu allen unverkennbaren Vorteilen ist noch eines anzumerken. Bei der Entstehung des Plans wurde angestrebt, dass die Bahnstrecke für den niederländischen Staat gewinnbringend ist. Das ist noch nicht geschehen. Der niederländische Rechnungshof (Algemene Rekenkamer) hat berechnet, dass die Erträge (noch) nicht gegen die Anlage- und Instandhaltungskosten aufwiegen.
- 160 km lang ist diese Bahnstrecke für den Gütertransport.
- 10,4 % aller in Rotterdam eingetroffenen Container verließen 2016 den Hafen per Bahn, das sind 760.000 Container
- 100 Züge sind je 24 Stunden auf der Strecke unterwegs – diese Zahl kann sich auf 160 erhöhen, wenn die Strecke auf deutscher Seite fertiggestellt wird, voraussichtlich 2022.
Quelle: Port of Rotterdam, Foto Marcel van den Bergh