Die Digitalisierung kann Häfen und Schifffahrt dabei helfen, Kosten zu senken und Prozesse noch effizienter zu gestalten. Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Häfen aus sechs europäischen Ländern wollen nun gemeinsam bis 2021 Konzepte erarbeiten, mit denen modernste, digitale Technologien in den Hafeninfrastrukturen praxisbezogen eingesetzt werden können.
Das im Juli 2018 beginnende europäische Forschungsprojekt »PortForward« hat sich ein großes Ziel gesetzt. Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg wollen 13 Partner aus Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland, Großbritannien und Norwegen neue Konzepte entwickeln, mit denen der Betrieb von kleinen und mittleren Häfen mit Hilfe digitaler Lösungen intelligenter, vernetzter und umweltgerechter gestaltet werden soll. Fünf europäische Häfen beteiligen sich an dem Projekt »PortForward«. Bei ihnen werden die neuen Lösungen entwickelt und getestet. Das Projekt mit Laufzeit bis 2021 wird im Rahmen des europäischen Forschungsrahmenprogramms Horizont 2020 mit fünf Millionen Euro gefördert.
Im Ergebnis soll eine modulare Plattform bereitgestellt werden, die es Hafenbetreibern erlaubt, innovative Technologien und Dienstleistungen zur Vernetzung und Digitalisierung von Infrastrukturen und Prozessen zu nutzen. Sie wird Planungen und Betrieb in Häfen unterstützen, um deren Kosten- und Umwelteffizienz zu erhöhen und im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu machen.
Das Fraunhofer IFF arbeitet in diesem Projekt eng mit dem Betreiber des Hafen Magdeburg, der Transportwerk Magdeburger Hafen GmbH, zusammen. Als einziger Binnenhafen im Forschungsverbund nimmt der Hafen Magdeburg eine besondere Stellung ein. Mit ihm sollen digitale Lösungen entwickelt werden, die vor allem die Lagerhaltung und Logistik auf dem Hafengebiet unterstützen sollen. Das Fraunhofer IFF wird in diesem Zusammenhang vor allem seine Kompetenzen auf dem Gebiet der digitalen Vernetzung, Sensorik und dem »Internet der Dinge« für Industrieanwendungen einbringen.
»PortForward« wird dabei auch von den modernen Forschungsinfrastrukturen des Fraunhofer IFF profitieren. So sollen im »Elbedome«, Europas größtem Mixed-Reality-Labor, Methoden entwickelt und getestet werden, um in Virtual-Reality-Szenarien den Informationsfluss aus dem »Internet der Dinge« besser darzustellen und Entscheidungen im Betrieb von Großinfrastrukturen zu unterstützen. Des Weiteren sollen die Vernetzung von Sensorik unterstützt und den Hafenbetreibern Dienstleistungen über eine Fraunhofer-eigene, sichere Cloud-Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: Fraunhofer IFF, Foto: Fraunhofer IFF, Dirk Mahler, hanse-Terminal des Hafens Magdeburg