Im Mai 2017 hat das Duisburg Intermodal Terminal (DIT) einen Hybrid Reach Stacker von Konecranes in Betrieb genommen. Neben dem Prototyp, der seit vier Jahren in Helsingborg arbeitet, ist dies weltweit der zweite Konecranes Hybrid Reach Stacker im Einsatz.
Ein drittes Exemplar wird demnächst an das Contargo-Terminal in Emmelsum ausgeliefert. Das DIT erwartet sich von diesem Gerät eine Reduzierung der CO2-Emissionen und die Reduzierung von Kosten.
Der Schwerlaststapler von Konecranes hebt bis zu 45 Tonnen und verbraucht im Normalbetrieb mindestens 30 Prozent weniger Kraftstoff als ein gleichwertiges, dieselbetriebenes Modell. „Wir haben uns für dieses Gerät entschieden, weil es dazu beitragen soll unserem Nachhaltigkeitsziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um zehn Prozent zu senken, ein Stück näherzukommen“, so Bernd Putens, Geschäftsführer am Duisburg Intermodal Terminal. „Wir gehen davon aus, dass das Gerät in seiner Leistungsfähigkeit dieselbetriebenen Reach Stackern in nichts nachsteht. Mittelfristig rechnen wir sogar mit einer deutlichen Kostenersparniss aufgrund längerer Wartungsintervalle und geringerer Ausfallzeiten.“
Konecranes hat im Jahr 2013 den ersten Hybrid Reach Stacker der Welt entwickelt. Der SMV 4531 TB5 HLT, der nun bei Contargo zum Einsatz kommt hat einen Antrieb bestehend aus Dieselmotor, elektrischem Generator und elektrischem Fahrmotor. Der Dieselmotor hat eine Leistung von 230 kW und läuft mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1.800 U/min im optimalen Verbrauchsbereich.
Antrieb und Hebesystem des neuen Hybrid Reach Stackers werden über regenerative Elektromotoren betrieben. Die Brems- und Lastabsenkenergie wird wieder eingespeist und zur späteren Verwendung gespeichert, was Treibstoffverbrauch und Umweltbelastung deutlich reduziert.
Die hydraulischen Pumpen des Hybrid Reach Stackers werden elektrisch betrieben und elektronisch gesteuert. Die Geschwindigkeit der Pumpen, die die hydraulische Energie zum Heben und Steuern liefern, kann dabei unabhängig von der Geschwindigkeit des Dieselmotors gesteuert werden. Das ermöglicht ein deutlich schnelleres Ansprechen bei maximaler Leistungsanforderung sowie ein geringeres Geräuschniveau des Hybrid Reach Stackers im Fahrbetrieb.
Am Duisburg Intermodal Terminal, das zur Contargo-Gruppe gehört, können 10.000 TEU gelagert werden. Das trimodale Terminal verfügt über zwei Liegeplätze für Binnenschiffe und sechs Bahngleise. Für den Umschlag stehen vier Containerkrane sowie sieben mobile Umschlaggeräte bereit. Außerdem mangelt es nicht an nachhaltigen Ideen:
So werden beispielsweise für leere Container kleinere Reach Stacker eingesetzt, die weniger Treibstoff verbrauchen. Außerdem wurde bei allen Fahrzeugen die Geschwindigkeit auf 21 km/h gedrosselt, um Energie zu sparen. Auch die Greifarme der Reach Stacker und die Portalkrane wurden gedrosselt, um energieintensives starkes Beschleunigen und Bremsen zu verhindern.
Darüber hinaus wurden die Containerstellplätze optimiert, damit nicht der gesamte Portalkran bewegt werden muss, sondern mehr mit der Laufkatze gearbeitet werden kann. Gleichzeitig wurden die Kranführer geschult, wie sie energiesparender arbeiten können.
Auch das Bürogebäude wird einbezogen. Es wurde kürzlich auf LED-Beleuchtung umgestellt, in bestimmten Bereichen gibt es Bewegungsmelder, damit das Licht nicht unnötig brennt und die Beleuchtungsdauer der Außenbeleuchtung wird automatisch der Jahreszeit angepasst.
Mit einem Jahrestransportvolumen von 2,3 Mio. TEU gehört Contargo zu den großen Container-Logistik-Netzwerken in Europa. Contargo integriert den Containerverkehr zwischen den Westhäfen, den deutschen Nordseehäfen und dem europäischen Hinterland. Das Unternehmen verfügt in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik über 25 Containerterminals. An sieben weiteren Standorten in Deutschland, den Niederlanden und Belgien ist Contargo mit Büros vertreten. Zudem betreibt das Unternehmen eigene Schiffs- und Bahnlinien. Die 903 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2016 einen Jahresumsatz von 415 Mio. Euro.
Quelle und Foto: Contargo GmbH & Co. KG