Ersten Trailer-Zug aus Curtici im Hafen Dresden

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Die Sächsische Staatssekretärin für Digitalisierung und Mobilität, Ines Fröhlich, hat den ersten Trailer-Zug aus Curtici (RO) im TrailerPort Alberthafen Dresden begrüßt.

Seit Jahresanfang verlädt die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) im TrailerPort Alberthafen Dresden täglich Sattelauflieger (Trailer) auf die Schiene nach Rostock und weiter Richtung Skandinavien. Nun wird das Angebot um die Relation Dresden-Curtici erweitert. Betreiber der Trailer-Züge ist die in Österreich ansässige LKW Walter Internationale Transportorganisation AG.

Staatssekretärin Ines Fröhlich: „Mehr Warenverkehr von der Straße auf die Schiene zu bekommen ist ein wichtiger Baustein der Verkehrs- und Klimawende. Das entlastet die Autobahnen und ist im Vergleich äußerst klimafreundlich. Daher bin ich sehr froh über das Engagement der SBO gemeinsam mit LKW Walter, den Logistikunternehmen hier im TrailerPort eine wirtschaftlich erfolgreiche Alternative zum straßengebundenen Güterverkehr anzubieten. Die neue Verbindung schafft nun eine Anbindung des südskandinavischen Raums mit dem Baltikum und verbindet Europa einmal mehr.“

Im TrailerPort Alberthafen Dresden werden nun insgesamt neun Trailer-Züge pro Woche verladen: 7x Dresden-Rostock, 2x Dresden-Curtici. Damit sind die südlichen Regionen Schwedens und Dänemarks direkt an Sachsen, Tschechien und Rumänien angebunden. „Wir freuen uns, dass mit der neuen Verbindung Dresden-Curtici auch der Südosten Europas über Sachsen eine direkte Zugverbindung zur Balticregion erhält“, sagt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Gleichzeitig können wir kreuzende Ost-West-Verkehre um die Südeuroparelation ab Dresden ergänzen.“

Ende 2019 nahm die SBO im Rahmen des EU-Projektes CorCap*, in dem auch der Freistaat Sachsen und die SBO mit ihrer tschechischen Tochtergesellschaft CSP als Projektpartner mitarbeiten, zusammen mit dem ebenfalls beteiligten Projektpartner Rostock Ports Kontakt zum Unternehmen LKW Walter auf. Gemeinsam konnte die Idee für einen TrailerPort entwickelt werden, der seit Januar 2021 in die praktische Umsetzung gelangte. Neben der Nutzung bestehender Infrastruktur investierte die SBO ca. 500.000 Euro aus Eigenmitteln in die Bereiche IT, Abfertigung, Flächenbereitstellung und Umschlagtechnik. Ein wichtiger Faktor für die letztlich erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens war der Zugang zum tschechischen Markt über die Tochtergesellschaft CSP mit Ihren Häfen Decin und Lovosice. Da ein Großteil der Nutzer dieser Verkehrslinie auf tschechischem Gebiet liegt, ist hier die Marktkenntnis und der Marktzugang der SBO von großem Vorteil gewesen und hat schlussendlich auch den Ausschlag gegeben, dass sich LKW Walter für die SBO als ganzheitlichen Dienstleister entschieden hat.

Zudem eignet sich der Standort Dresden hervorragend als Umschlagplatz, da die Stadt verkehrsgünstig an die Autobahnen A4/A13/A14/A17 als Verkehrswege in Richtung Westeuropa, Polen und Tschechien angebunden ist. Mit Curtici werden nunmehr auch die Industriezentren in Rumänien direkt angeschlossen.

*CorCap steht als Synonym für “Capitalising TEN-T corridors for regional development and logistics” und befasst sich mit der Verbesserung der Verkehrsverbindungen im Orient/EastMed-Korridor (OEM), der im Transeuropäischen Verkehrsnetz TEN-V u.a. von den deutschen See- und Binnenhäfen über die Tschechische und Slowakische Republik nach Ungarn verläuft. Das Projekt startete im April 2019 und wird voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein. Der OEM-Korridor verbindet Mittel- und Südosteuropa. Aufgrund der sich abzeichnenden Engpässe im Abschnitt Dresden-Prag und der begrenzten Kapazität entlang alternativer TEN-V-Korridore, welche über den Knoten Wien betrieben werden, sind dringend Maßnahmen erforderlich, um den multimodalen Zugang zu den Bahn- und Binnenschiffsverkehren zu verbessern.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH, Staatssekretärin Ines Fröhlich (SMWA) und Heiko Loroff (SBO)

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