Fachkräfte: Gewinnen. Ausbilden. Halten.

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4. Industr. politisches Forum

Die Region Brunsbüttel macht sich weiter fit für die Zukunft: Mit der bereits vierten gemeinsamen Veranstaltung festigen die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB Bezirk Nord ihr im September 2015 geschlossenes Bündnis.

Mit dem Ziel guter und gesicherter Arbeitsplätze wollen sie gemeinsam den Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel langfristig stärken und wettbewerbsfähig gestalten. Das gemeinsame Forum wandte sich zuletzt den Themen einer zukunftsfähigen Energieversorgung und einer funktionierenden Infrastruktur zu. Beim vierten Forum in den Räumlichkeiten der Fachhochschule Westküste in Heide stand nun eine weitere wichtige Säule für die Zukunftsfähigkeit der Region im Vordergrund: die Fachkräftesituation. Auch wenn dank der stabilen Rahmenbedingungen und des guten Lohnniveaus bisher der Fachkräftemangel für die Industrieunternehmen in Brunsbüttel nur partiell spürbar ist, sehen Werkleiter, Betriebsräte und Gewerkschaften nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung einige Herausforderungen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses.

Ministerpräsident Torsten Albig und der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, hielten Eingangsstatements zum Thema.

Ministerpräsident Torsten Albig: „Die Zusammenarbeit der Sozialpartner im Industriepark Brunsbüttel ist vorbildlich. Hier zeigt sich sehr deutlich, wie Lösungen zwischen starken Gewerkschaften und Arbeitgebern gefunden werden können, die nicht nur tragfähig und zielführend sind, sondern auch den Standort nachhaltig sichern. Gute Arbeitsbedingungen, stetige Qualifizierung und gelebte Sozialpartnerschaft sind Schlüssel zum Erfolg in der Fachkräftesicherung. Diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern ist beispielhaft.“

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE): „Im Ringen um die besten Fachkräfte haben Ballungszentren häufig die Nase vorn. Die Attraktivität von Industriestandorten jenseits dieser Zentren wird daher zunehmend von qualitativen Bedingungen bestimmt. Gute Arbeit, vorbildliche Tarifverträge und sichere Zukunftsperspektiven in Brunsbüttel sind dafür ein Beispiel.“

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde: „Fachkräftesicherung ist für die Unternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel von höchster Bedeutung, daher investieren wir bereits heute viel in die Aus- und Weiterbildung junger Menschen bzw. unserer Mitarbeiter. Die Herausforderungen werden in Zukunft aufgrund des demographischen Wandels steigen, so dass bei diesem Thema alle Akteure verstärkter zusammenarbeiten werden. Die Unternehmen der Werkleiterrunde haben hierzu kürzlich eine Arbeitsgruppe gegründet, in der unternehmensübergreifende Lösungswege zur Vorbeugung des Fachkräftemangels erarbeitet werden. Dazu gehört zum Beispiel die engere und übergreifende Vernetzung beim Thema Ausbildung.“

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord): „Die Herausforderungen der Fachkräftesicherung sind groß, aber zu meistern. Das fängt bei guten Schulen und Verkehrsanbindungen an, geht mit einer exzellenten betrieblichen Aus- und Weiterbildung, personell, baulich und technisch gut ausgestatteten Berufs-, Fach- und Hochschulen weiter, und schließlich stellt sich zentral die Frage, wie Fachkräfte an das Unternehmen gebunden werden können: mit fairen Löhnen, guten Arbeitsbedingungen, die auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso fördern wie alternsgerechtes Arbeiten. Kurzum: Die staatlich gesetzten Rahmenbedingungen müssen genauso stimmen wie die Tarif- und Unternehmenspolitik.“

Seit mehr als 40 Jahren produzieren und handeln an der Westküste Unternehmen aus der Chemie- und Mineralölwirtschaft, Energieerzeuger, Logistiker und weitere Industriezweige. Die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen hängt wesentlich vom Know-how der Beschäftigten ab, von den Fachkräften in Forschung, Administration, Produktion und in den Dienstleitungen. Nur gemeinsam kann es gelingen am Standort Brunsbüttel angesichts der zukünftigen demografischen und technologischen Herausforderungen Fachkräfte zu gewinnen, aus- und weiterzubilden und zu halten.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.: Frank Schnabel, Michael Vassiliadis, Uwe Polkaehn und Torsten Albig 

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