Die trimodale Aufstellung des Hafenverbundes SBO (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) sorgte dafür, dass die sechs Binnenhäfen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, der Tschechischen Republik sowie der brandenburgische Hafen Mühlberg trotz widriger Transportbedingungen wieder annähernd das Transportergebnis von 2015 erreichen konnten.
Insgesamt wurden 2,64 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, ohne den baubedingt ruhenden Umschlagbetrieb im Hafen Torgau. Zum Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Děčín, Lovosice und Dessau-Roßlau.
Wirtschaftlich wird es auf eines der besten Geschäftsjahre des Hafenverbundes hinauslaufen, hier verzeichnet die Hafengruppe ein deutliches Wachstum und entwickelt sich immer mehr zu einem Knotenpunkt für logistische Dienstleistungen an den einzelnen Standorten. Diese Entwicklung ist Basis für die effektive Nutzung vorhandener Infrastrukturen und der Verbesserung logistischer Abläufe für Anlieger und Nutzer. Grundlage der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Hafengruppe ist das Anbieten ganzheitlicher logistischer Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden, vor allem im Bereich Container. Ein Beispiel ist der Standort Riesa, an dem nunmehr sämtliche, im Zusammenhang mit dem im Containertransport bestehenden Anforderungen und Aufgaben, dem Kunden direkt vor Ort angeboten werden können.
Obwohl die Häfen im Zeitraum vom Mai bis Oktober immer wieder mit anhaltenden niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen hatten, stieg der Binnenschiffsumschlag des Hafenverbundes im Jahr 2016 um 12 % auf über 235.000 Tonnen. Daraus resultierend ist festzustellen, dass das Binnenschiff als Transportträger bei ausreichendem Wasserstand der Elbe, weiterhin zu den ökologischsten und ökonomischsten Transportmöglichkeiten gehört und auch genutzt wird. Zeitweise konnte die Nachfrage nach verfügbarem Schiffsraum nicht bedient werden. Vor allem die Binnenhäfen Dresden und Roßlau konnten eine deutliche Steigerung des Schiffsumschlages um 67 % (Roßlau) und 35 % (Dresden) erzielen. Zu den im Hafenverbund transportierten Gütern gehörten Schrott, Container, Sojaschrot, Stahlbleche, Flussspat, Düngemittel, Stammholz und Projektladungen.
Der Güterumschlag per Eisenbahn des Hafenverbundes betrug im Jahr 2016 knapp 750.000 Tonnen (- 6,8 %). Die drastischen Zuwächse beim Eisenbahngüterverkehr in den Häfen Lovosice und Roßlau von 34,5 % (+ 23.517 Tonnen; Lovosice) und 36 % (+ 17.451 Tonnen; Roßlau) konnten nicht die Reduzierung der Tonnage im Hafen Riesa kompensieren. Die Ursache für den Rückgang am Standort Riesa ist der Rückgang beim Umschlag von Getreide und Düngemittel.
Der Containerumschlag im Hafen Riesa liegt leicht unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden 37.987 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Rückgang von 2.842 TEU gegenüber 2015. Der Rückgang resultiert hauptsächlich aus der Entwicklung am Weltmarkt. Bei den eigenen sächsischen Kunden konnte die SBO eine deutliche Steigerung verzeichnen. Die Container werden zweimal wöchentlich mit der Elbe-Container-Linie und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung Albatros-Express zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven im täglichen Nachtsprung transportiert.
Die Standorte Dresden, Rosslau und Lovosice haben sich bereits seit Jahren als hervorragende Dienstleistungsstandorte für den Umschlag von Schwerlast- und Projektladungen etabliert. Durch die Vernetzung der drei Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW konnten die Binnenhäfen der verladenen Wirtschaft auch im Jahr 2016 zuverlässige Transportketten anbieten. Immer mehr Unternehmen erkennen die Bedeutung der Häfen und nutzen sie für den Transport, der Lagerung und für die Weiterverarbeitung ihrer Güter.
Zufrieden zeigt sich die SBO mit der Annahme der neuen Schwergutumschlagmöglichkeit für den seit 2015 in Dresden in Betrieb genommenen Liebherr Raupenkran LR 1600/2 durch die Unternehmen. Somit entwickelt sich der Alberthafen in Dresden kontinuierlich zum Zentrum für Schwergutumschlag in der Region. Im Jahr 2016 erfolgten 42 Großverladungen mit einem Gesamtgewicht von über 5400 Tonnen. Auch der Schwesterhafen im tschechischen Lovosice profitiert von dem neuen Schwerlastkran im Hafen Dresden. So können Projektladungen aus Lovosice in Dresden vervollständigt und weiterverschifft werden oder auch umgedreht.
Auch der Hafen Mühlberg trug mit seiner Umschlagsmenge von über 9.395 Tonnen (Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 45 %) zum positiven Ergebnis bei. Ein Manko in Mühlberg ist weiterhin die fehlende Bahnanbindung.