IHKs in NRW fordern „Entfesselung“

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25.9.2017  DŸsseldorf fŸr  IHK NRW MobilitŠt NRW mit minister  Hendrik WŸst  © Copyright  Fotograf  Paul Esser  0177 2191545 verwertung der fotos durch dritte,zu anderen themen und medien, in werbung und internet ist honorarpflichtig.Es bedarf der schriftlichen genehmigung des fotografen und der abgebildeten personen.

Auf Einladung der Industrie- und Handelskammern in NRW (IHK NRW) diskutierten rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst über die Schwerpunkte der NRW-Verkehrspolitik in der aktuellen Legislaturperiode.

IHK NRW-Präsident Ralf Kersting forderte eine „Entfesselung“ der Verkehrsinfrastruktur in NRW. „An vielen Stellen fühlen sich die Menschen und die Unternehmen hier im Lande wie gefesselt. Gefesselt in einem Verkehrssystem, welches schon seit langem mit den gestiegenen Mobilitätsbedürfnissen von Wirtschaft und Bevölkerung nicht mehr Schritt hält“, so Kersting.

Brückensperrungen, zum Beispiel auf der A 40 in Duisburg oder der A 1 bei Leverkusen, hunderte Staukilometer, aber auch Staus im Internet, weil schnelle Datenleitungen fehlen – so erleben viele Unternehmen den Arbeitsalltag. Auf der Schiene und den Wasserwegen sehe es nicht besser aus, so Kersting. Dringend benötigte Verbindungen zu den Seehäfen lassen auf sich warten, viele Schleusen seien marode. Seit langem beklage die Wirtschaft, dass viele Vorhaben zur Beseitigung dieser Missstände genau das geblieben sind – Pläne eben, resümierte der Präsident von IHK NRW.

Ohne politische Bremsen wolle die neue Landesregierung durchstarten und insbesondere dafür sorgen, dass Planungen schneller laufen, versprach Wüst: „Wir schauen uns die Infrastruktur- und Verkehrspolitik insbesondere durch die Brille der Wirtschaft an – und dazu stehe ich.“ Dass es nun sehr schnell gehe, konnte Wüst jedoch nicht versprechen. Zuerst müssten nun Versäumnisse der Vergangenheit ausgeglichen werden. „Man kann keinen Planungshochlauf organisieren, wenn man zugleich Personal abbaut“, beschrieb der Minister ein mittlerweile von der Politik erkanntes Manko der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Daher müsse der Landesbetrieb Straßenbau NRW in die Lage versetzt werden, mehr Planungen umzusetzen. Ebenso sollten die Bezirksregierungen die Planfeststellungsverfahren schneller bearbeiten können.

Viel Potenzial sieht der neue NRW-Verkehrsminister auch in der Digitalisierung. Als Bei-spiel nannte Wüst digitale Stellwerkstechniken im Bahnverkehr oder das so genannte Platooning bei den Lkw-Verkehren. Die Landesregierung setzt sich zum Ziel, neue technische Entwicklungen zu fördern: „Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, um die Infrastruktur besser auszunutzen.“ Heute sei das Kaufen eines Nahverkehrstickets von Euskirchen nach Höxter deutlich schwieriger als am PC oder Smartphone Hotels und Flüge für eine Weltreise zu buchen. „Die Digitalisierung gibt uns die Chance, vom Nutzer her zu denken und die Verkehrssysteme besser zu vernetzen“, so Wüst.

IHK NRW und NRW-Verkehrsminister Wüst verständigten sich darauf, die Herausforderungen rund um den Verkehr und die Verkehrsinfrastruktur gemeinsam anzugehen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, damit NRW seine führende Position als Industrie- und Logistikland in Deutschland nicht verliert.

Quelle: IHK NRW, Foto: Paul Esser

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