Importterminals für Wasserstoffträger im Rotterdamer Hafen

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Gasunie, HES International (HES) und Vopak arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Importterminals für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger. Dazu haben die Unternehmen einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mit dieser Zusammenarbeit reagieren sie auf den weltweit wachsenden Bedarf an der Einfuhr und Speicherung von grüner Energie.

Die Arbeiten am Grundentwurf des Importterminals beginnen noch in diesem Quartal. Das Terminal auf der Maasvlakte, das den Namen ACE Terminal erhält, soll ab 2026 in betriebsfertig sein.

Grüner Wasserstoff gilt als wesentlicher Bestandteil des zukünftigen nachhaltigen Energiemixes. Die Nachfrage danach wächst im Energiesektor, Verkehrssektor und in der petrochemischen Industrie, sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland. Ein Importterminal für grünes Ammoniak leistet einen sehr wichtigen Beitrag beim Import von Wasserstoff, und bildet ein wesentliches Glied in der Wasserstoffkette neben Wasserstofferzeugung, -transport und -speicherung. Eine zuverlässige Logistikkette ist eine Voraussetzung für die Marktentwicklung von grünem Wasserstoff und für das Erreichen der Klimaziele 2030 und 2050.

Neben der Produktion von grünem Wasserstoff in den Niederlanden wird auch in Nordwesteuropa Bedarf an umfangreichen Importen von grünem Wasserstoff bestehen, um die gesamte zukünftige Nachfrage zu decken. Grünes Ammoniak als Wasserstoffträger wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Wasserstoff kann nach Compoundierung mit Stickstoff in Form von Ammoniak einfacher und sicherer in größeren Mengen transportiert, gespeichert und wieder in grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Darüber hinaus kann grünes Ammoniak auch direkt als CO2-freier Kraftstoff für beispielsweise die Schifffahrt oder als Rohstoff für beispielsweise die Herstellung von Düngemitteln verwendet werden.

Am vorgesehenen Standort auf der Maasvlakte in Rotterdam können Schiffe aus aller Welt anlegen, um grünes Ammoniak und in der Anfangsphase möglicherweise auch blaues Ammoniak zu löschen. Daneben kann auf die vorhandene Infrastruktur und die Logistikeinrichtungen des Rotterdamer Hafens zurückgegriffen werden. Auf dem Gelände ist auch Platz für die Entwicklung einer Anlage, in der Ammoniak wieder in Wasserstoff umgewandelt werden kann. Diese Anlage wird künftig an das nationale Wasserstoffnetz des Infrastrukturunternehmens Gasunie angeschlossen, das den künftigen Wasserstoffmarkt in Nordwesteuropa bedienen wird.

HES verfügt auf der Maasvlakte über einen strategischen Standort mit Anlegekapazität und direktem Zugang vom Meer. Gasunie verfügt über eine Infrastruktur mit bestehenden Lagertanks und Pipelines. Mit sechs Ammoniak-Terminals auf der ganzen Welt besitzt Vopak umfassende Erfahrung in der sicheren Lagerung von Ammoniak. Durch die Bündelung dieser Kräfte wird eine attraktive Ausgangsposition geschaffen, von der aus die Partner innerhalb weniger Jahre den Importstandort für grünes Ammoniak in Rotterdam realisieren können. Die endgültige Investitionsentscheidung muss noch getroffen werden und basiert unter anderem auf Kundenverträgen und den erforderlichen Genehmigungen, einschließlich eines Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung

Quelle und Grafiken: Vopak

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