Kostenlose Liegeplätze für die Schiffer in Köln

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Nach der Haverie des Containerschiffes MS "Exelsior" bei Köln-Porz (Zündorf) am 26. März 2007 wurde aufgrund der Schifffahrtsperre zwischen Köln-Niehl und Köln-Godorf der Hafen in Köln-Niehl so richtig voll am nächsten Tag

Nachdem die Hafen und Güterverkehr Köln AG im Februar 2018 aufgrund von zwei schweren Unfällen im Bereich des Rheinauhafens ein Festmachverbot aussprechen musste, beklagten Binnenschiffer, dass die ohnehin knappen Liegeplätze am Rhein weiter eingeschränkt worden seien.

Um die Lage zu entschärfen, werden jetzt in den Niehler Häfen bis auf weiteres kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt.

Das Festmachverbot war am 6. Februar 2018 von der zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) veröffentlich worden. Im Bereich des Rheinauhafens hatten zuvor anliegende Binnenschiffe zwei Festmachvorrichtungen aus der Kaimauer gerissen. Um die Sicherheit von Passanten und Schiffsbesatzungen nicht zu gefährden, wurde das Verbot ausgesprochen. Die WSV hat zudem das Anbringen von Verbotsschildern im Bereich des Rheinauhafens genehmigt. Dies wird in wenigen Tagen erfolgen.

Die HGK erarbeitet derzeit mit der WSV und der Stadt Köln Lösungsmöglichkeiten für die Binnenschifffahrt. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, werden von der HGK-Beteiligungsgesellschaft RheinCargo, die die Häfen in Niehl betreibt, befristet kostenlose Liegeplätze zur Verfügung gestellt. „Wir sind uns der prekären Lage bewusst. Um den Besatzungen Ruhephasen und Landgänge zu ermöglichen, unterbreiten wir dieses Angebot“, erklärt RheinCargo-Geschäftsführer Jan Eckel.

Etwa zehn Liegeplätze stehen in den Niehler Häfen zur Verfügung, vergleichbar mit den vorherigen Bedingungen im Rheinauhafen. Die Infrastruktur, um Landgänge zu ermöglichen, ist vorhanden. Es steht ein Autoabsetzplatz zur Verfügung, sodass die Innenstadt vom Hafen aus auch mit dem Auto erreicht werden kann. Das Hafentor 1 ist rund um die Uhr geöffnet.

Schiffe, die in den Häfen anlegen, um Ladung aufzunehmen oder zu löschen, sind nicht von den Hafengebühren befreit. Das Angebot richtet sich an Besatzungen, die Ruhezeiten benötigen oder Tätigkeiten wie Behördengänge oder Einkaufen durchführen wollen – ein primär geäußerter Wunsch der Binnenschiffer.

„Der HGK ist bewusst, dass diese Maßnahme nur zu einer temporären Lösung des Problems beiträgt. Aus diesem Grund befindet sich das Unternehmen auch in intensiven Gesprächen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und der Stadt Köln, um mittelfristig bessere Bedingungen für die Schifffahrt durch mehr Liegeplätze zu schaffen“, sagt Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands der HGK.

Quelle und Foto: HGK

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