Der Hamburger Senat hat den Ausbau der Landstromversorgung im Hamburger Hafen beschlossen. Damit werden die Voraussetzungen zum Umstieg von dieselbetriebener Energieversorgung zu ökologischem Strombetrieb während der Liegezeiten geschaffen. Hamburg übernimmt mit dem Ausbau eine Vorreiterrolle auf dem Feld der alternativen Energieversorgung während der Liegezeit von Schiffen im Hafen.
Als erster Hafen in Europa wird Hamburg ab 2022 sowohl für Kreuzfahrt- als auch für große Containerschiffe eine Landstromversorgung anbieten. An insgesamt acht Anschlusspunkten soll Landstrom für Containerschiffe am Burchardkai, Europakai und Predöhlkai verfügbar sein. Darüber hinaus wird das Landstromangebot auf alle bestehenden Kreuzfahrtterminals ausgeweitet. Je eine Landstromanlage wird an den Kreuzfahrtterminals HafenCity (CC1) und Steinwerder (CC3) gebaut. Am Kreuzfahrtterminal Altona besteht bereits seit 2016 die erste Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Europa.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher: „Der Ausbau der Landstromanlagen im Hafen ist ein großer und konkreter Schritt zu mehr Klima- und Umweltschutz in Hamburg. Durch die Nutzung regenerativen Stroms aus diesen Anlagen können die bisherigen CO2- und Schadstoffemissionen der Schiffe während der Liegezeit vollständig vermieden werden. Mit dem heutigen Beschluss geben wir den Reedereien Klarheit und Planungssicherheit für die notwendige Umrüstung ihrer Schiffe. Nach dem konsequenten Ausbau der Landinfrastruktur für die E-Mobilität in der Stadt, der umfassenden Förderung des öffentlichen Nahverkehrs einschließlich des Baus neuer U- und S-Bahnen und der Schaffung einer Infrastruktur für den Betrieb von 100 Prozent emissionsfreier Busse zeigt Hamburg mit dem Ausbau der Landstromversorgung im Hafen ein weiteres Mal, wie nicht nur über Klimaschutz geredet, sondern dieser tatsächlich erreicht werden kann. Die Handelswege über das Wasser sind schon heute die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Transportart im weltweiten Warenverkehr. Mit dem Landstromprojekt sind wir in Hamburg auch Vorbild und Wegbereiter für andere europäische Häfen, um die maritime Logistik insgesamt noch klimafreundlicher zu machen.“
Alle Landstromanlagen werden an das allgemeine Stromnetz angeschlossen und versorgen die Schiffe künftig mit regenerativem Strom, der zentral in einer Anlage auf die von den Schiffen genutzte Spannung von 6,6 kV und Frequenz von 60 Hz gewandelt und von dort zu den Anschlusspunkten verteilt wird.
Durch den Einsatz von Landstrom wird ein bedeutender Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Bereich der Schifffahrt geleistet. Hierfür werden rund 76 Millionen Euro investiert. Die Fertigstellung der Landstromanlage ist für 2022 geplant, der Regelbetrieb ab 2023.
Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Grafik: HPS