Lettlands Wirtschaft wächst über Hamburg

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Lettland verzeichnete im ersten Quartal 2018 das stärkste Realwachstum unter den europäischen Staaten. Der saisonbereinigte Anstieg um 5,1 Prozent sorgt für positive Aufmerksamkeit.

Grund für die gute Wirtschaftslage ist zum einen die starke Binnennachfrage, getrieben von EU-geförderten Großprojekten und sehr stark konsumierenden Privathaushalten. Die Warenströme in den baltischen Staat laufen nicht zuletzt über den Lübecker und den Hamburger Hafen. Wie eng die deutsche Wirtschaft mit dem baltischen Staat verbunden ist, zeigte eine Veranstaltung in Liepaja (Lettland), die von Hafen Hamburg Marketing zusammen mit den Häfen Lübeck und Liepaja sowie der Stena Line initiiert wurde.

Kaspars Ozoliņš, Staatssekretär im Lettischen Transportministerium, betonte in seiner Ansprache: „Die Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland sind seit jeher eng und beruhen auf einem offenen Dialog und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Deutschland ist einer der wichtigsten strategischen Wirtschafts- und Handelspartner Lettlands, und unsere Partnerschaft entwickelt sich ständig weiter.“ Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing führte aus, wie wichtig der Ostseeraum mit den aufstrebenden baltischen Staaten für den Hamburger Hafen sei. „Im Ranking der wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens spielt das vermeintlich kleine Lettland eine doch beachtliche Rolle“, so Egloff. Ein dichtes Netz an Linienverbindungen im Feederverkehr bindet den baltischen Staat hervorragend an den Hamburger Überseehafen an.

Aber auch der Lübecker Hafen gilt mit seiner Fähranbindung an Lettland durch die Stena Line als wichtiger Bündelungspunkt für Warenströme zwischen Deutschland und Lettland. „Für die Verkehre in die Baltischen Staaten und Russland ist Lettland und insbesondere Liepaja für uns ein strategisch wichtiger Partner. Wir haben uns einiges vorgenommen, um die Achse Lübeck – Liepaja weiter zu stärken“, so Sebastian Jürgens, Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft.

„Wir freuen uns darauf, unsere Partnerschaften, unser Geschäftsvolumen und unser Frachtaufkommen auf der Strecke Travemunde-Liepaja weiter zu steigern“, betonte Oskars Osis, Frachtmanager Ostsee Nord bei Stena Lines.

Jānis Lapiņš, Geschäftsführer der Liepaja Special Economic Zone Authority, stellte in seiner Ansprache die erfreuliche Entwicklung der Sonderwirtschaftszone Liepaja heraus, zu der auch der Hafen gehört. Der Hafen von Liepaja hat einen großen Anteil an lokaler Fracht, der 40 Prozent des gesamten Ladungsvolumens ausmacht. Neben dem bekannten Fährlinien- und Ro-Ro-Verkehr gibt es im Liepaja-Hafen ein erhebliches Umschlagvolumen an deutscher Fracht.

Die Veranstaltung für Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus Lettland und Deutschland hatte zum Ziel, bestehende Verbindungen zu stärken und den Weg für weitergehende Entwicklungen zwischen den Häfen und den Wirtschaftspartnern zu bereiten. Für Marina Basso Michael, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion/Osteuropa bei Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) war dieses Treffen der nächste Schritt nach einer gelungenen Veranstaltung vor knapp zwei Jahren in Riga. „Gegenseitige Information führt zu mehr Kooperation unter den Handelspartnern. Davon profitieren die lettischen und die deutschen Unternehmen und Häfen gleichermaßen“, so Marina Basso Michael. „Die Logistik in Lettland profitiert vom Transitverkehr nach Russland und anderen GUS-Staaten und leistet damit einen großen Beitrag zur landesweiten Bruttowertschöpfung.“

Quelle: HHM, Foto: Liepaja City Council, v.l.: Kaspars Ozoliņš, Staatssekretär im Lettisches Transportministerium; Uldis Sesks, Bürgemeister der Stadt Liepāja; Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. Jānis Lapiņš, Geschäftsführer Liepāja Special Economic Zone Authority; Marina Basso Michael, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion Hafen Hamburg Marketing e.V., Oskars Osis, Freight Commercial Manager Baltic Sea North Stena Line; Jörg Ullrich, Geschäftsführer European Cargo Logistics GmbH

 

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