Mit den Reedern für saubere Schifffahrt

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Weniger Schiffsemissionen in den Häfen: Das ist das Ziel der deutschen Seehäfen, die hierzu jetzt eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht haben. Das Projekt mit dem Namen ZeroEmission@Berth hat das Ziel, Maßnahmen aufzuzeigen, die in Ergänzung oder als Alternative zu festen Landstromanlagen zur Emissionsreduktion während der Schiffsliegezeiten im Hafen beitragen. Eine mögliche Umsetzung dieser Maßnahmen soll gemeinsam mit den Reedereien erfolgen, die deutsche Seehäfen anlaufen, um einen Schulterschluss zwischen allen Teilen der Maritimen Wirtschaft zu erreichen.

Das Gemeinschaftsprojekt ist eine Initiative des norddeutschen Seehafennetzwerkes bestehend aus den  Umweltexperten der neun Seehafengesellschaften der fünf norddeutschen Küstenländer: bremenports,  Brunsbüttel Ports, Hamburg Port Authority, Jade Weser Port, Port of Kiel, Lübeck Port Authority, Niedersachsen Ports, Rostock Port und Seehafen Wismar. Das Projekt wird durch das Maritime Cluster Norddeutschland unterstützt und startet im September 2021 für eine Dauer von ca. sieben Monaten.

Ziele des Gemeinschaftsprojektes sind:

  • Aufzeigen technologieoffener Alternativen für eine stromnetzbasierte externe Bordstromversorgung am Liegeplatz
  • Aufzeigen von technologieoffenen Alternativen zum Betrieb von Schiffen ohne Einsatz fossiler Treibstoffe
  • Vernetzung und Aufzeigen sowie Nutzung von Synergien zwischen den Akteuren im Hafen und den Häfen  untereinander zur Umsetzung von Alternativen zur Landstromversorgung
  • Aufzeigen von Anreizen für eine Reduzierung von Emissionen in der Schifffahrt
  • Aufzeigen von Instrumenten zur Förderung von alternativen Energieversorgungen von Schiffen am Liegeplatz


Die Mitarbeit bei dem Gemeinschaftsprojekt ZeroEmission@Berth ist eine von vielen Maßnahmen der bremenports, um die Emissionen im Hafen zu reduzieren. bremenports ist Gründungsmitglied der World Ports Climate Initiative aus 2008, war in diesem Rahmen an der Entwicklung des Environmental Ship Index (ESI) beteiligt und gewährt auf dieser Grundlage seit 2012 Hafengebührenrabatte für Schiffe, die emissionsärmer sind, als rechtlich erforderlich ist. Der ESI bildet auch die Grundlage für den jährlich verliehenen „greenports Awards“ mit der das emissionsärmste Schiff bzw. die emissionsärmste Reederei, die die bremischen Häfen regelmäßig anläuft ausgezeichnet werden.

Gemeinsam mit den großen europäischen Seehäfen Rotterdam, Antwerpen, Haropa und Hamburg hatte bremenports zudem kürzlich ein Memorandum of Understanding (MoU) gezeichnet, mit dem der Ausbau von Landstromanlagen im Bereich der Containerterminals vorangetrieben werden soll und anschließend eine gemeinsame Erklärung an die Europäische Union adressiert, in der für einheitliche Rahmenbedingungen bei der Nutzung von Landstrom geworben wird.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe wertete die gemeinsamen Aktivitäten als deutliches Signal der Häfen an die Reeder, gemeinsame Kraftanstrengungen zur deutlichen Reduzierung der Schiffsemmissionen zu unternehmen. Howe:  „Bei allem öffentlichen Engagement für Luftreinhaltung durch Landstromanlagen entstehen mengenmäßig die meisten Emissionen der Schifffahrt auf See. Reeder stehen vor immensen Herausforderungen  um eine „Null-Emissions-Schifffahrt“ zu realisieren. Mit dieser Initiative wollen wir deutschen Seehäfen den Reedern die Hand reichen, um sie durch zielgerechte Aktivitäten an unseren Hafenstandorten in geeigneter Weise zu unterstützen“.

Quelle und Foto: bremenports

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