Neusser Bauverein: Bilanz 2020 erneut positiv

image_pdfimage_print

Die Neusser Bauverein AG ist weiterhin auf Erfolgskurs und erwirtschafte im Geschäftsjahr 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro. Aufgrund des positiven Ergebnisses zahlt das größte Wohnungsunternehmen im Rhein-Kreis Neuss rund 1,504 Millionen Euro als Dividende an die Stadt Neuss und an die Kleinaktionäre.

Die Bilanzsumme hat sich um rund 34 Millionen Euro auf über 534,4 Millionen Euro (Vorjahr: rund 500,4 Millionen Euro) erhöht. Die Bilanzposition „Anlagen im Bau“ inkl. Modernisierung weist zum 31. Dezember 2020 einen Betrag in Höhe von 66,4 Millionen Euro aus. Im Jahr 2020 wurden zudem 13,4 Millionen Euro in den Wohnungsbestand im Rahmen von Instandhaltungsmaßnahmen investiert, das entspricht 22,86 Euro je Quadratmeter. „Trotz der Corona-Pandemie haben wir im Geschäftsjahr 2020 eine überaus positive Geschäftsentwicklung verbuchen können und mit einer Rekordsumme in den Standort Neuss investiert. Darüber hinaus freut uns, dass wir nach vier Jahren an unsere Aktionäre wieder eine Dividende ausschütten“, sagt Vorstandsmitglied der Neusser Bauverein AG, Dirk Reimann.

Die durchschnittliche monatliche Miete lag bei 5,64 Euro pro Quadratmeter im Monat und damit deutlich unter dem Neusser Mietpreisspiegel. Die Verbundenheit der Mieter zum Neusser Wohnungsunternehmen drücken sich durch die niedrige Fluktuationsrate von 5,4 Prozent (Vorjahr: 5,8 Prozent) und durch die durchschnittliche Mietdauer von zwölf Jahren aus.

Überall in Neuss verändern die zahlreichen Neubauten des Neusser Bauvereins das Stadtbild. So verzeichnet das Geschäftsjahr 2020 in der 130-jährigen Geschichte des Wohnungsunternehmens einen historischen Rekord. Noch nie waren mit 1.167 Wohneinheiten so viele gleichzeitig im Bau oder in der Planung.

„Bei unseren Großprojekten Augustinus-Park, Leuchtenberg-Areal und Nievenheimer Straße haben wir viele Etappenziele erreicht und oft lässt sich schon erahnen, wie sie unsere Stadt verschönern werden – mit insgesamt mehr als 900 neuen Wohneinheiten, von öffentlich geförderten und freifinanzierten Mietwohnungen bis zu Eigentumswohnungen und Häusern für Familien“, sagt Vorstandsvorsitzender der Neusser Bauverein AG, Frank Lubig.

Die ersten Bauprojekte sind fertiggestellt und bereits vermietet. Die Großprojekte wie die Mehrfamilienhäuser auf dem früheren Leuchtenberg-Areal nähern sich der Vermietung. Die Neubauten an der Nievenheimer Straße in Norf werden bauabschnittsweise fertiggestellt. Bei dem größten Bauvorhaben Augustinus-Park sind die nächsten Bauabschnitte bereits in Planung. Das ist der aktuelle Stand:

Das viergeschossige Mehrfamilienhaus an der Josef-Wirmer-Straße aus der 1960er-Jahren wurde kernsaniert – mit neuem Treppenhaus und barrierefreiem Aufzug. Die Grundrisse wurden an moderne Standards angepasst: Die 26 öffentlich geförderten Wohnungen werden zurzeit bezogen.

Kurz vor dem Erstbezug stehen unsere beiden Vorhaben am Gottfried-Schmitz-Weg. In einem Pilotprojekt errichten wir ein Mehrfamilienhaus mit 13 Zwei-Zimmer-Wohnungen für leicht demenziell erkrankte Menschen. Aufgrund der Nähe zum Memory-Zentrum der St.-Augustinus-Gruppe können deren Serviceleistungen in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus werden ab Juli die sechs öffentlich geförderten Einfamilienhäuser zur Miete (WBS A) für kinderreiche Neusser Familien bezogen.

Gute Fortschritte macht auch das neue Quartier für alle Generationen an der Nievenheimer Straße in Norf. Es wird bauabschnittsweise fertiggestellt. So ist beim Seniorenheim bereits mit dem Innenausbau begonnen worden. Dort bietet zu Beginn des kommenden Jahres die Diakonie Rhein-Kreis Neuss 80 Pflegeplätze an. Weitere 16 Einheiten für betreutes Wohnen (jeweils Zwei-Zimmer-Wohnungen) gibt es im Staffelgeschoss. Neben dem Seniorenheim entsteht zurzeit ein Mehrfamilienhaus mit 14 freifinanzierten Wohnungen. Die künftigen Mieter können unter dem Titel „Wohnen mit Service“ Dienstleistungen der Diakonie in Anspruch nehmen. Auch die acht Mehrfamilienhäuser entlang der Nievenheimer Straße sind gut im Zeitplan. Die Rohbauten mit insgesamt 87 bezahlbaren Mietwohnungen sollen im Sommer fertiggestellt sein. Im August beginnen dann die Erdarbeiten für die beiden Stadtvillen mit 21 Eigentumswohnungen.

Ebenfalls mit großen Schritten geht die Umwandlung des ehemaligen Firmengeländes der Sauerkrautfabrik Leuchtenberg voran. Entlang des Hammfelddamms und Alexianerplatzes ist das Ensemble aus drei trapezähnlichen Baukörpern und drei Gebäuderiegeln bis zum Rohbau fertiggestellt worden. Alle Balkone orientieren sich zum geschützten, begrünten Innenhof. So entsteht hier ein großzügiges Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität.

Insgesamt wird das Leuchtenberg-Areal 154 bezahlbare Mietwohnungen mit Tiefgaragenanbindung bieten, darunter 121 öffentlich geförderte sowie 33 freifinanzierte Wohnungen. Erstere wiederum gliedern sich auf in 80 Wohnungen mit WBS A und 41 mit WBS B. Aufgrund der besonderen Nachfrage und der Innenstadtlage wurde bei der Planung auf kleinere Wohnungen Wert gelegt, rund zwei Drittel sind Zwei-Zimmer-Wohnungen. Im September 2020 konnte der Rohbau abgeschlossen werden, nun läuft der Innenausbau. Die ersten Mieter sollen Ende 2021 ihre Wohnungen im attraktiven neuen Quartier beziehen können.

Nach und nach werden die Dachgeschosse von fünf Mehrfamilienhäusern an der Römerstraße und Neusser Weyhe ausgebaut, so dass insgesamt 31 moderne Wohnungen mit Sonnenterrassen entstehen. Bei zwei Häusern sind die Arbeiten abgeschlossen und vermietet. Bei einem dritten Haus wird zurzeit am Innenausbau gearbeitet, so dass die neuen Wohnungen im dritten Quartal vermietet werden können. Beim vierten Haus haben die Arbeiten begonnen und das alte Dach abgetragen. Die Häuser erhalten zudem eine Fassadengestaltung, die Balkone, die Treppenhäuser und die Hauseingänge werden saniert.

Weitere Projekte werden in diesem Jahr gestartet. So sind die Erdarbeiten an der Willi-Graf-Straße in vollem Gange. Dort entstehen zwei moderne Mehrfamilienhäuser, gleichzeitig wird das komplette Quartier aufgewertet. Zwischen den bestehenden Mehrfamilienhäusern Edith-Stein-Straße 32-38 und Willi-Graf-Straße 7-9 wird ein modernes, barrierearmes Mehrfamilienhaus mit 32 öffentlich geförderten Wohnungen errichtet.

Ein weiterer Neubau mit elf öffentlich geförderten Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein (WBS) A entsteht zwischen den Mehrfamilienhäusern Willi-Graf-Straße 1-5 und 7-9. Nach den Planungen des Bauvereins sollen die beiden neuen Mehrfamilienhäuser im ersten Quartal 2023 bezugsfertig sein. Mit dem Bau des Kellergeschosses wurde begonnen. Bis zum Ende des Jahres soll der Rohbau stehen.

Insgesamt sind dort 29 Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 48 und 58 Quadratmetern, sieben Drei-Zimmer-Wohnungen mit 70 bis 82 Quadratmetern sowie sieben Vier-Zimmer-Wohnungen mit 97 Quadratmetern für Familien vorgesehen. Die Erdgeschoss-Wohnungen werden Mietergärten erhalten. In den Treppenhäusern werden digitale Informationstafeln installiert. Geheizt wird mit einer umweltfreundlichen und CO2-neutralen Luft-Wärmepumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung. Der Mietpreis der 43 öffentlich geförderten Wohnungen, also mit Wohnberechtigungsschein A, wird bei 5,75 Euro je Quadratmeter liegen.

Es entsteht aber nicht nur neuer Wohnraum. „Das komplette Quartier wird aufgewertet: alt und neu werden miteinander verbunden. Wir sanieren den bestehenden Wohnungsbestand und gestalten die Außenanlagen neu“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Lubig. Auch diese Verschönerungsmaßnahmen werden in diesem und im nächsten Jahr durchgeführt.

Ein weiteres Bauprojekt startet der Bauverein in der zweiten Jahreshälfte in der Nordstadt: „Am Hohen Weg wird durch die Veredelung der bisherigen Abstandsflächen eine städtebauliche Lösung geschaffen, die die dortige Wohnqualität für alle erhöht“, sagt Frank Lubig. Geplant sind entlang der Römerstraße zwischen den Mehrfamilienhäusern Am Hohen Weg 17 und 21-23, 25-27, 29-31 und 33-35 jeweils vier eher quadratisch-kompakte viergeschossige Wohnhäuser mit jeweils zwölf barrierearmen Wohnungen.

Geplant sind 29 2-Zimmer- und zehn 3-Zimmer-Wohnungen mit Förderung WBS A und sieben 2-Zimmer- und zwei 3-Zimmer-Wohnungen mit Förderung WBS B.

Durch die Neubauten entstehen vier neue Innenhöfe, die unter dem Titel „Vier Jahreszeiten“ neu bepflanzt werden: zum Beispiel Bäume wie Kupfer-Felsenbirne mit rosafarbenen Blüten für den Frühling, Zierapfel für den Sommer, Rotahorn für den Herbst und Kiefer für den Winter. Auch die künftigen neuen Spielgeräte bekommen eine jahrestypische Farbgestaltung. Zudem sind neue Müllstandorte vorgesehen.

Bevor es so weit ist, werden für das Quartier zunächst über eine Länge von zwei Kilometern neue Abwasserkanäle verlegt und ein neuer unterirdischer Pufferspeicher angelegt, um eingeleitetes Regenwasser aufzunehmen und versickern zu lassen. „Diese so genannten Rigolen sorgen gleichzeitig dafür, dass die Mieter dort bei den Nebenkosten sparen werden, weil die Niederschlagswassergebühr künftig entfällt“, sagt Frank Lubig.

Die Kernsanierung des denkmalgeschützten Hauptgebäudes des ehemaligen St.-Alexius-Krankenhauses ist abgeschlossen. Das historische Aushängeschild des Areals wurde zum AP1-Gesundheitszentrum umgebaut. Inzwischen haben die ersten Arztpraxen und Gesundheitsdienstleister dort ihren Betrieb aufgenommen. Die Rohbauarbeiten für den nächsten Bauabschnitt, der hinter dem ehemaligen Krankenhaus eine Kita und elf Wohneinheiten vorsieht, haben begonnen, im Sommer 2021 wird dort die Tiefgarage fertiggestellt sein.

In direkter Nachbarschaft werden die Vorbereitungen für die Kernsanierung des künftigen neuen sozialen Herzstücks, dem Nachbarschaftstreff mit seiner historischen Backsteinfassade getroffen. In ergänzenden Neubauten werden künftig Tagespflege-Einrichtungen und betreute Wohnformen ihren Platz finden.

Auch die Planungen für das nächste Baufeld, an der Ecke Berghäuschensweg und Alexianerstraße, sind angelaufen. Dort soll ein Mehrfamilienhaus mit 86 bezahlbaren Mietwohnungen entstehen.

Insgesamt sind auf dem rund 15 Hektar großen Gelände 550 neue, bezahlbare Mietwohnungen, aber auch Eigentumswohnungen, Eigenheimen als Reihen- und Doppelhäuser vorgesehen.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein, Die Vorstandsmitglieder Dipl.-Kfm. Frank Lubig (Vorsitzender, re) und Dipl.-Betriebsw. Dirk Reimann

Schreibe einen Kommentar