Seit September 2018 wird im Hafen von Scheveningen mit Portmaster gearbeitet. Das Hafenmanagementsystem wurde von Entwicklern des Hafenbetriebs Rotterdam an die Anforderungen des relativ kleinen Scheveninger Hafens angepasst.
„Hafenverwalter müssen über eine Anzahl von Managementsystemen verfügen“, erklärt Korstiaan Huisman, stellvertretender Leiter der Abteilung Verkehrszentrale. „Unser früherer Lieferant hat die Unterstützung beendet. Ich kannte Portmaster schon und der Hafenbetrieb Rotterdam möchte unseren Hafen als Pilotgebiet für die weitere Entwicklung des Systems einsetzen. Das traf sich gut.“
Portmaster gehört zum PORT FORWARD-Portfolio des Hafenbetriebs Rotterdam. Das Managementsystem eignet sich für kleine und große Häfen. Mit ca. 4.000 einlaufenden Schiffen jährlich kann man den Hafen von Scheveningen was die Größe betrifft nicht mit dem Hafen von Rotterdam vergleichen. Trotzdem müssen die Hafenbetriebe dieselben gesetzlichen Vorlagen erfüllen, die mit Portmaster perfekt erledigt werden können. „Jedes gewerblich fahrende Schiff, das den Hafen anläuft, muss sich 24 Stunden vorher anmelden“, erläutert Huisman. „Als Hafenverwalter müssen wir diese Meldungen an das maritime Portal der Regierung weiterleiten. Dafür setzen wir Portmaster ein. Darüber hinaus erstellen wir mit dem System auch unsere Rechnungen.“
Der Hafen von Scheveningen arbeitet mit der Basisversion von Portmaster, die zu einem späteren Zeitpunkt erweitert werden kann. Das System hat einen modularen Aufbau. „Als nächstes werden wir das Modul für die Logbuchführung hinzufügen, mit dem wir betriebliche Besonderheiten und Schichtwechsel überwachen und protokollieren können. Der Hafenbetrieb Rotterdam wird darüber hinaus neue Module bei uns im Hafen testen.
Die Portmaster-Version für Scheveningen wurde von der Abteilung Digital Business Solutions des Hafenbetriebs Rotterdam entwickelt. Die Bediener, die in Scheveningen mit dem System arbeiten, waren eng an der Entwicklung beteiligt. Huisman: „Unsere Bediener waren der Meinung, dass die Option zur Änderung des Ankerplatzes nicht sichtbar genug war. Das wurde auf ihre Aufforderung hin angepasst. Eine angenehme Zusammenarbeit, die dazu geführt hat, dass das System in unserem Unternehmen große Unterstützung erfährt. Es hat sich gezeigt, dass man sich im großen Rotterdamer Hafen, in dem Portmaster entwickelt wurde, in kleinere Häfen hineinversetzen kann. Man hat sich bemüht, unsere Arbeitsweise nachzuvollziehen und hat das System dementsprechend geändert. Außerdem können wir auf diese Weise von den Kenntnissen und Entwicklungen im Rotterdamer Hafen profitieren.“
Die Einführung wurde innerhalb von zwei Monaten durchgeführt und ist Huisman zufolge flott über die Bühne gegangen. „Es musste kaum noch etwas eingestellt werden. Alles funktionierte sofort ordnungsgemäß.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam kann das System auf Abstand warten, updaten und bei Bedarf auch Störungen beheben. „Portmaster funktioniert perfekt und ist anwenderfreundlich. Der große Vorteil besteht darin, dass wir jetzt selbst Schiffe und Unternehmen ins System eingeben können. Früher musste das von unserem Softwareanbieter erledigt werden. Das war zeitaufwändiger und fehleranfälliger. Dank Portmaster arbeiten wir jetzt effizienter.
Jährlich laufen rund 4.000 Schiffe in den Hafen von Scheveningen ein, 80 % davon sind Fischereischiffe. Jede Woche kommen auch einige staatliche und Frachtschiffe an und Scheveningen wird gerne von Vergnügungsschiffen angefahren.
Quelle und Foto: Port of Rotterdam