Bedingungen belasten HHLA-Containerumschlag

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hhla_q3_grossschiffe_15-11_copyright_HHLA_Hans_C.F.Schmidt

Das Betriebsergebnis (EBIT) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sank in den ersten neun Monaten um 5,6 Prozent auf 123,9 Mio. €. Mit 4,2 Prozent fiel der Rückgang der Umsatzerlöse etwas niedriger aus. Sie summierten sich auf 868,9 Mio. €. Der Containerumschlag der Terminals in Hamburg und Odessa reduzierte sich um 11,8 Prozent auf 5,0 Mio. Standardcontainer (TEU). Dagegen stiegen die Containertransporte der Intermodalgesellschaften gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres um 2,4 Prozent auf 996 Tsd. TEU.

„Die anhaltend schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, denen die Hamburger Hafen und Logistik AG gegenübersteht, machen sich mittlerweile deutlich bemerkbar. Dem daraus resultierenden Rückgang unseres wasserseitigen Containerumschlags steht ein weiterhin erfreulicher Anstieg der Containertransporte im Hinterland gegenüber. Jedoch konnten die Zuwächse, die wir im Geschäftsfeld Intermodal erzielten, den Rückgang des Containerumschlags an unseren Terminals in Hamburg und Odessa nicht mehr vollständig kompensieren. Wir reagieren auf die derzeitige Situation, stellen unsere Kostenstruktur auf den Prüfstand und hinterfragen unsere Investitionsvorhaben. Allerdings werden wir fortfahren, unsere Containerterminals in Hamburg für die voranschreitende Schiffsgrößenentwicklung zu optimieren und die Anlagen und Prozesse weiter zu automatisieren sowie zu flexibilisieren. Auch in den Ausbau unseres Hinterlandnetzwerks und in die Eigentraktion investieren wir weiter bedarfsgerecht. Denn die erfreuliche Entwicklung des Segments Intermodal mit der Verdopplung des operativen Ergebnisses bestätigt unsere strategische Entscheidung, dieses Segment als solides und gleichwertiges Standbein neben das Segment Container zu stellen und weiter auszubauen“, sagt der HHLA-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters.

Das operative Ergebnis (EBIT) des Segments sank um 31,4 Prozent auf 83,5 Mio. € und damit deutlich stärker als der Umsatz, der um 8,2 Prozent auf 518,7 Mio. € zurückging. Beim Betriebsergebnis machen sich vor allem Fixkosten bemerkbar, die auf eine höhere Auslastung der Anlagen ausgelegt sind und kurzfristig nicht gesenkt werden konnten. Hinzu kommen Aufwendungen für Instandhaltungsarbeiten, die aufgrund der hohen Auslastung im Jahr 2014 in dieses Jahr verschoben worden waren. Die Containerterminals in Hamburg und Odessa schlugen in den ersten drei Quartalen 5,0 Mio. TEU und damit 11,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum um. Dies ist hauptsächlich auf den Rückgang der Feederverkehre mit dem Ostsee-Raum um 21,8 Prozent und hier insbesondere auf den Rückgang der Russlandverkehre um fast 40 Prozent sowie auf die rückläufigen Mengen in den Asienverkehren zurückzuführen.

Mit der Steigerung des Betriebsergebnisses (EBIT) um annähernd hundert Prozent auf 44,0 Mio. € in den ersten neun Monaten setzte das Segment Intermodal seinen Erfolgskurs fort. Zu diesem Ergebnis trugen Produktivitätsgewinne, die durch die Nutzung eigener Terminals und eigenen rollenden Materials erzielt wurden, und eine verbesserte Kostenstruktur wesentlich bei. Die Bestellung von weiteren zehn Mehrsystem-Lokomotiven und die Grundsteinlegung für einen neuen Hub-Terminal der Intermodaltochter Metrans im Oktober in Budapest stehen beispielhaft für den weiteren Ausbau der Eigentraktion und die Erweiterung des Hinterlandnetzwerks der HHLA. Der Umsatz der Intermodalgesellschaften wuchs in den ersten drei Quartalen um 3,6 Prozent auf 272,8 Mio. €. In einem deutlich rückläufigen Markt konnten die HHLA-Transportgesellschaften auf Schiene und Straße ihr Transportvolumen durch Marktanteilsgewinne noch einmal um 2,4 Prozent auf 996 Tsd. TEU steigern. Ein überdurchschnittliches Wachstum erzielten dabei die Bahnverbindungen zwischen den Adriahäfen und Mittel- und Osteuropa sowie die von und zu den polnischen Seehäfen.

Erfreulich ist das für Aktionäre relevante Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter für den Teilkonzern Hafenlogistik. Dieses erhöhte sich aufgrund der insgesamt positiven Entwicklung der Gesellschaften mit überwiegendem HHLA-Anteil um 20,2 Prozent auf 49,3 Mio. € in den ersten drei Quartalen des Jahres 2015. Das Ergebnis je A-Aktie lag mit 0,70 € ebenfalls um 20,2 Prozent über dem Vorjahreswert von 0,59 €.

Der Vorstand der Hamburger Hafen und Logistik AG hat am 5. Oktober 2015 beschlossen, die Prognose für das Gesamtjahr anzupassen. Aufgrund der schwachen und rückläufigen Mengenentwicklung im Segment Container erwartet er nun ein Konzernergebnis (EBIT) im Bereich von 150 Mio. € (vorher: auf dem Niveau des Vorjahres, Ist 2014: 169,3 Mio. €). Das bisher prognostizierte Betriebsergebnis für das Segment Container in einer Bandbreite von 125 bis 135 Mio. € wird nun stark unterschritten. Im Segment Intermodal wird weiterhin mit einem starken Ergebnisanstieg gerechnet. Für den Teilkonzern Hafenlogistik wird ein Betriebsergebnis (EBIT) im Bereich von 135 Mio. € erwartet (bislang: auf dem Niveau des Vorjahres, Ist 2014: 155,6 Mio. €).

Quelle: Hamburger Hafen und Logistik AG Foto: © HHLA / Hans C.F. Schmidt

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