Railshuttle nach Coevorden aufgestockt

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Coevorden spielt eine entscheidende Rolle beim Schienengütertransport zwischen Rotterdam und dem europäischen Hinterland. Die Festungsstadt in der Provinz Drenthe verfügt über einen direkten Anschluss sowohl an das niederländische wie auch das deutsche Schienennetz, deswegen ist der Railshuttle zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem Euroterminal in Coevorden wahnsinnig beliebt. Seit dem 9. Dezember wurde die Zugfrequenz auf drei Mal die Woche in beide Richtungen erhöht.

Das Euroterminal Emmen-Coevorden-Hardenberg, Eigentum der Bentheimer Eisenbahn AG, hat starken Aufwind und entwickelt sich immer mehr zu einer Logistikdrehscheibe. „Die Umwelt ist ein wichtiges Thema für Vertriebsunternehmen und große Kunden. Das merken wir auch in Coevorden. Im Hinblick auf CO2 ist die Schiene immer häufiger eine interessante Transportalternative“, sagt Joachim Berends, Geschäftsführer des Euroterminals / Bentheimer Eisenbahn AG. „Der Railshuttle ist eine zuverlässige Verbindung zwischen dem größten europäischen Hafen Rotterdam und unserem Hinterlandterminal. Der Zug transportiert Elektronik, Produkte für die Automotiveindustrie, Mehlprodukte und Rohstoffe. Aus Coevorden werden die Container mit einem anderen Zug oder per LKW an ihr Endziel transportiert. Wir bemühen uns, den Railshuttle künftig täglich fahren zu lassen.“

Der Railshuttle transportiert 95 TEU pro Fahrt und fährt am Dienstagabend, Donnerstagabend und Samstagabend in Coevorden ab. Der Zug passiert das Rangiergelände Kijfhoek und fährt am nächsten Tag vier Terminals in Rotterdam an: ECT Delta, APMT2, EUROMAX und RSC. Mittwochs, freitags und sonntags fährt der Zug von Rotterdam wieder in Richtung Euroterminal. Coevorden verfügt über Zugverbindungen mit 21 europäischen Wirtschaftszentren, unter anderem auch dreimal pro Woche nach Skandinavien.

Graaco – ein Logistikdienstleister im Bereich Transport, der über 70.000 m2 Lagerhallen, ein GrainTerminal und Verpackungsanlagen verfügt – ist ein Railshuttle-Kunde der ersten Stunde. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, uns an der Zugstrecke neben dem Euroterminal niederzulassen. Dadurch können wir Container zu einem attraktiven Preis von und nach Rotterdam transportieren“, erklärt Ben Blog, allgemeiner Geschäftsführer von Graaco. „Wir sind sehr froh über diese dritte Fahrt des Railshuttle. Jetzt können mehr Kunden den Railshuttle nutzen. Ich vermute, dass die Modalität „Rail“ in der Zukunft noch interessanter werden wird. Die Regierung wird die Kosten für die Nutzung der Schieneninfrastruktur senken, wodurch es finanziell noch attraktiver wird. Darüber hinaus ist der Transport auf der Schiene eine Lösung für die CO2-Emission. In den neunziger Jahren war der Umweltaspekt bereits ein Argument, in den kommenden Jahren wird er für die Unternehmen stets wichtiger.“

Auch TSR/Holland Maxeda – Importeur/Exporteur von Non-Food-Artikeln – nutzt den Railshuttle häufig. „Jeden Tag kommen für uns in Rotterdam Container aus China an. Mit jedem Zug transportieren wir sicherlich dreißig bis vierzig Container zum Euroterminal und begrüßen den zusätzlichen Zug pro Woche sehr“, meint CEO Henry van Rees. „Die Lage des Euroterminals ist für uns günstig wegen der Lagerhäuser rings um Coevorden, der umweltfreundliche Aspekt des Zugs steht für uns jedoch an erster Stelle.“

An der anderen Seite der Grenze, in Emlichheim, zehn Kilometer vom Euroterminal entfernt, hat noch ein Stammkunde des Railshuttles seinen Sitz. Die Emsland Group ist der größte Kartoffelproduzent von Deutschland, weltweit die Nummer zwei und exportiert jährlich weltweit sechshunderttausend Tonnen Kartoffel- und Erbsenprodukte. Ein großer Teil davon wird über den Hafen von Rotterdam transportiert. Herbert Zwartscholten, Manager Logistics der Emsland Group: „Unser Slogan lautet Using nature to create und Nachhaltigkeit hat bei uns hohe Priorität. Intermodaler Transport wurde von uns immer bevorzugt und wir transportieren unsere Produkte seit 2007 mit beinahe jedem Zug, der von Coevorden nach Rotterdam fährt. Dieses Jahr waren es ungefähr 2500 Container. Eine dritte Fahrt pro Woche erlaubt uns mehr Flexibilität. Dadurch, dass wir beinahe auf der gesamten Strecke über die Schiene transportieren können, ist der Railshuttle für uns auch eine finanziell attraktive Option.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

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