Rotterdam begrüßt die neuen Standards

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Der Hafenbetrieb Rotterdam reagiert äußert positiv auf das Zustandekommen neuer internationaler Standards für nautische Hafeninformationen.

Diese Standards sind nach einer mehrjährigen, internationalen Kooperation verschiedener Interessenverbände, Häfen und der Wirtschaft vorgestellt worden. „Mit diesen grundlegenden Standards können wir nicht nur die Dienstleistung für unsere Kunden weiter optimieren,“ sagt Allard Castelein, Generaldirektor und Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam, „sondern ebenfalls neue Dienstleistungen entwickeln, welche die Effizienz entlang der Supply Chain erhöht.“

Für eine möglichst effektive Planung der Schifffahrtsverbindungen benötigen Reedereien detaillierte Informationen beispielsweise zur Wassertiefe am Terminal, laufende Anmeldeverfahren sowie Ankunfts- und Abfahrtzeiten. Derzeit tauschen Häfen ihre Informationen auf unterschiedliche Art und Weise aus. Das senkt die Effizienz, erhöht die Kosten und führt zu Fehlern oder Verzögerungen.

Die Port Call Optimization Taskforce (bestehend aus den Reedereien Shell, Maersk, MSC, CMA-CGM sowie den Häfen Algeciras, Busan, Göteborg, Houston, Rotterdam, Singapur und Ningbo Zhoushan) startete deshalb 2014 die Zusammenarbeit mit der International Harbour Masters’ Association, dem britischen United Kingdom Hydrographic Office und der GS1, einer Organisation zur Zusammenfassung globaler Standards zur Verbesserung der Abläufe von Wertschöpfungsketten. Ziel war die Zusammenführung und Kombination der Standards des nautischen und des logistischen Sektors. Als Ergebnis entsprechen nun die nautische Daten an Bord mit den Daten im Hafen und ebenso mit den Informationen, mit denen entlang der ganzen Supply Chain gearbeitet wird.

„Diese Standards befördern im hohen Maße Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz in der Logisitk“, erläutert Castelein. Die Standardisierung in der Kommunikation kommt der Sicherheit und Effizienz zugute. Eindeutige, standardisierte Angaben etwa zum Tiefgang eines Schiffes ermöglichen es zum Beispiel dem Hafen, das Terminal mit der entsprechenden Tiefe zuzuweisen und so die Schiffe im Hafen schneller an den richtigen Terminal zu lotsen. Schiffe, die sich auf diese Zuweisung verlassen können, werden zudem im Vertrauen auf die standardisierte Kommunikation ihre Schiffe optimaler beladen, Schiffskapazitäten können besser ausgenutzt werden. Dies senkt Kosten und verringert die Umweltbelastungen. Erste Berechnungen schätzen den Nutzen auf Mehreinnahmen in Höhe von bis zu 80.000 Dollar sowie eine Minimierung des CO2-Emissionen um 240 Tonnen CO2 pro Hafenbesuch, je nach Herkunft und Ankerplatz des Schiffs.

Der Hafenbetrieb Rotterdam begrüßt die neuen Standards und hat als erster Akteur weltweit Pilotprojekte für den Einsatz der neuen Standards bereits gestartet. Das Webportal „Avanti“ konzentriert sich auf so genannte ‚Masterdaten’ wie Wasserstände im Terminal und Informationen über vorliegende Slot-Anmeldungen. „Pronto“ ist eine Kommunikationsplattform für die Hafengemeinschaft. Diese Plattform hilft Agenturen und anderen Operatoren bei der transparenteren und effizienteren Planung von Dienstleistungen für Schiffe – wie Lotsen-, Terminal- und Bunkerdienste.

Beide Projekte bauen auf der gemeinsame Nutzung von klaren, nach den neuen Standards übermittelten Informationen auf, wodurch die Sicherheit und Effizienz jeder Dienstleistung verbessert wird. Dies führt zu einer weiteren Optimierung der Schiffsabfertigung und einer Senkung der Verweildauer. In diesem Rahmen setzt sich der Hafenbetrieb Rotterdam weiterhin entschieden für die Implementierung und vor allem die weltweite Übernahme der Standards sowie die Nutzung der so möglichen Anwendungen ein. Rotterdam sucht dabei aktiv die Kooperation mit anderen Häfen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

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