Rotterdam will zum Wasserstoff-Hub Europas werden

image_pdfimage_print

Rotterdam strebt bis zum Jahr 2030 eine CO2-Reduzierung von gut 9 Millionen Tonnen an. Bei der Umsetzung dieser Ambition spielt grüner Wasserstoff als Energieträger für die Kreislaufwirtschaft eine bedeutende Rolle. Der Rotterdamer Hafen soll zum Zentrum für Herstellung, die Verteilung und den Gebrauch von Wasserstoff werden. Damit entwickelt sich das Hafengebiet zum Wasserstoff-Hub Europas.

Um diese Wasserstoffambitionen zu realisieren, investiert Rotterdam in Kenntnis, Technik und Infrastruktur. Um ein Beispiel zu nennen: im Jahr 2025 sollen vier große Wasserstofffabriken auf der Maasvlakte entstehen. Sogenannte Elektrolyseure, die aus Elektrizität und Wasser Wasserstoff herstellen. Über Rohrleitungen wird der Wasserstoff aus den Elektrolyseuren und Importterminals zu Benutzern im Hafen und im Rotterdamer Hinterland befördert.

Die Kraft der Innovation: daran glauben wir in Rotterdam. Das regionale Innovations-Cluster und die herstellende Industrie im Hafen können neue Wasserstofftechnologien entwickeln. Das Cleantech-Start-up-Unternehmen zepp.solutions hat im September 2022 auf den Welthafentagen zum Beispiel das erste mit Wasserstoff betriebene Wassertaxi präsentiert. Jonas Brendelberger, Mitgründer von zepp.solutions, hat zwei Jahre lang an dem Wasserstoffwassertaxi mitgebaut. „Diese Nutzung von Wasserstoff hat viele Vorteile“ erklärt er. „Zunächst stößt das Brennstoffzellensystem keine schädlichen Stoffe, sondern nur Wasser aus. Außerdem kann man Wasserstoff tanken, sodass man keine Zeit für das Aufladen einer Batterie verschwendet. Schließlich ist das System kompakt und leise.“

Zepp.solutions baut wasserstoffbasierte Brennstoffzellensysteme für den Markt von mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen. „Außer unserem Büro in Delft haben wir eine Testanlage im RDM Rotterdam“, fährt Jonas fort. „Ein großartiger, innovativer Standort für uns!“ Wasserstoffanwendungen sind nicht nur zu Wasser, sondern auch zu Land und in der Luft vorstellbar. Deswegen arbeitet zepp.solutions gemeinsam mit weiteren Parteien unter anderem an der Entwicklung von Wasserstoff-Lkw, einer Zugmaschine, die Container auf Hafenterminals verschieben kann, und einem Wasserstoffbagger. Jonas selbst befasst sich vor allem mit den Wasserstoffanwendungen zu Wasser. „Dazu gehört das Wasserstoffwassertaxi ebenso wie das Wasserstoffschulschiff des Scheepvaart & Transport College ‚Ab Initio‘.“ Darüber hinaus arbeitet zepp.solutions an einem wasserstoffbetriebenen Flugzeug. Der erste kommerzielle Flug wird voraussichtlich 2028 von Rotterdam nach London reisen.

„Es gibt sehr viele Anwendungsbereiche, die von unseren Brennstoffzellensystemen profitieren können“, erläutert Jonas. „Damit können in Zukunft dieselben Leistungen erbracht werden wie jetzt, allerdings ohne Diesel und emissionsfrei. Dieses Ziel wird durch die deutliche Strategie des Hafens und Rotterdams Ambition unterstützt, zum Wasserstoff-Hub Europas zu werden.“

Quelle und Video: Port of Rotterdam

Schreibe einen Kommentar