Der Hafen von Rotterdam unternimmt mit der Einführung eines fortschrittlichen Geofencing-Systems einen wichtigen Schritt zur Optimierung des Schiffsverkehrs. Dieses System ist Teil der ersten Phase des Just-in-Time-Schifffahrtprojekts (JIT), das die CO2-Emissionen reduzieren und die Effizienz des Schiffsverkehrs verbessern soll.
Ab Mitte Oktober erhalten die Terminalplaner und Schifffahrtsagenturen eine E-Mail-Benachrichtigung, sobald ein Schiff eine imaginäre Linie, den so genannten „Geofence“, passiert und in die Port-passage Planning Area (PPA) einfährt. Dieser Geofence befindet sich in einem Abstand von 240 Seemeilen rund um die Maascenter-Boje. Beim Passieren dieser Linie erhält das Schiff eine tatsächliche Ankunftszeit (Actual Time of Arrival, ATA) in der PPA, was eine genauere Planung der Ankunftszeiten ermöglicht und Wartezeiten verkürzt.
Die „Just-in-Time“-Schifffahrt bietet erhebliche Vorteile, sowohl in Bezug auf die Umweltbilanz als auch auf die Betriebskosten der Schifffahrt. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Containerschiffe ihren Treibstoffverbrauch und die daraus resultierenden Kohlendioxidemissionen um 4,23 % pro Reise senken können, wenn sie in den letzten 12 Stunden einer Fahrt „Just-in-Time“-Ankünfte nutzen. Die Studie wurde von der Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (Low Carbon GIA) im Rahmen des Projekts „GreenVoyage2050“ der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) und Norwegen in Auftrag gegeben.
Die Implementierung des Geofencing-Systems ist eine gemeinsame Initiative verschiedener Parteien innerhalb des Hafens, einschließlich Terminalbetreibern, Schifffahrtsagenten und nautischen Dienstleistern. Diese Zusammenarbeit erhöht die Zuverlässigkeit der Informationen, was zu einem effizienteren und nachhaltigeren Hafenbetrieb beiträgt.
Quelle und Grafik: Port of Rotterdam