Der Güterumschlag der deutschen Seehäfen ist 2022 mit insgesamt 279,1 Millionen Tonnen um 3,2, % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt hat, ist der Güterempfang aus dem Ausland (- 1,5 %) deutlich weniger stark zurückgegangen als die ins Ausland versendete Gütermenge (- 7,0 %). Gegenüber dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 – mit einem Gesamtumschlag von 293,5 Millionen Tonnen in den deutschen Seehäfen – ist der Güterumschlag 2022 um – 4,9 % rückläufig.
Größter Handelspartner der deutschen Seehäfen war 2022 mit einem Umschlagsvolumen von 24,4 Millionen Tonnen nunmehr Schweden, gefolgt von Norwegen (22,7 Millionen Tonnen), den USA (22,0 Millionen Tonnen) und der Volksrepublik China (20,9 Millionen Tonnen).
Die Russische Föderation, 2021 noch wichtigstes Partnerland, rangierte 2022 mit 13,4 Millionen Tonnen Güterumschlag nur noch auf Rang 7, wobei 93,4 % des Warenumschlags auf den Import entfielen. In Folge der wegen des Angriffskriegs in der Ukraine getroffenen Sanktionen war der Güterumschlag mit Russland im Laufe des Jahres 2022 stark rückläufig. Knapp drei Viertel des Umschlagvolumens mit russischen Häfen entfielen auf das 1. Halbjahr 2022.
Der Containerumschlag der deutschen Seehäfen lag 2022 mit 13,9 Millionen TEU (20-Fuß-Standard-Container) mit einem Minus von 6,3 % unter dem Vorjahreswert (14,8 Millionen TEU), nachdem er 2021 im Vergleich zum Vorjahr noch um 5,8 % gestiegen war. Das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 mit 15,0 Millionen TEU wurde damit bislang noch nicht wieder erreicht. Ursachen hierfür dürften coronabedingte Einschränkungen durch Lockdowns, Lieferkettenprobleme sowie Staus in der Containerschifffahrt gewesen sein. Über ein Fünftel (21,5 %) des deutschen Containerumschlags im Jahr 2022 entfiel auf China, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit einem Anteil von gut einem Zehntel (10,2 %).
Die deutschen Seehäfen haben im Jahr 2022 insgesamt 36,1 Millionen Tonnen fossile Energieträger (Kohle, Rohöl und Erdgas) importiert, das waren 13,9 % mehr als im Jahr 2021. Knapp ein Drittel (31,5 %) des Empfangs entfielen auf Kohle und gut zwei Drittel (67,6 %) auf Rohöl. Wichtigstes Lieferland waren hier die Vereinigten Staaten, aus deren Häfen 7,5 Millionen Tonnen und damit gut ein Fünftel (21,0 %) der empfangenen Menge stammten. Auf den weiteren Plätzen: Norwegen mit 5,8 Millionen Tonnen und die Russische Föderation mit 5,7 Millionen Tonnen. Im Vorjahr 2021 war noch Russland mit 12,1 Millionen Tonnen und einem Anteil von 38,2 % wichtigster Handelspartner der deutschen Seehäfen für fossile Energieträger.
Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHLA