weniger Heizöl, viel mehr LNG

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Im Rotterdamer Bunkerhafen hat sich der Verkauf von Bunkeröl, das als Kraftstoff für die Schifffahrt eingesetzt wird, 2018 von 9,9 auf 9,5 Mio. m³ verringert. Der Rückgang ist beinahe vollständig auf die rückläufigen Verkäufe von schwerem Heizöl von 8,3 auf 7,9 Mio. m3 zurückzuführen. Der Umschlag von LNG (Flüssiggas) zur Betankung stieg beträchtlich – von 1.500 auf 9.500 Tonnen.

Der Hafenbetrieb Rotterdam vermutet, dass der Rückgang der Bunkermengen im größten Bunkerhafen Europas mit Skaleneffekten und der Nutzung modernerer Schiffe in der Containerschifffahrt zusammenhängt. Lieferungen an die Containerschiffe belaufen sich auf ungefähr 70 Prozent des gesamten Rotterdamer Bunkermarktes.

Das Bunkern von LNG (Flüssiggas) gilt in Rotterdam derzeit als ganz normaler Geschäftsvorgang (business as usual). Abgesehen von dem Unternehmen Titan LNG haben sich inzwischen ebenfalls Shell und Anthony Veder als LNG-Bunkerunternehmen in den Rotterdamer Hafengewässern angemeldet. Der Hafenbetrieb erwartet für die Zukunft eine beträchtliche Steigerung beim LNG-Bunkern sowie eine Erhöhung auf zehn Anbieter im Laufe von fünf Jahren.

Die Einführung der so genannten „TimeToBunker App“ ist erfolgreich verlaufen. Der Hafenbetrieb startete letzten Sommer einen Versuch mit den Bunkerunternehmen VT Group, Unibarge, Titan LNG, FTS Hoftrans und Transnational Blenders zur digitalen Anmeldung der Bunkerungen. Diese erfolgte mittels der speziell dazu entwickelten App. Andere Bunkerlieferanten können diese App nun ebenfalls verwenden. Die „Die TimeToBunker App“ ist inzwischen in Betrieb.

Im Rotterdamer Hafen sind die Bunkerbetriebe verpflichtet, vor jeder Bunkerung der Hafenaufsichtsbehörde Meldung zu erstatten. Bislang erfolgte diese Anmeldung über Schiffsfunk. Jährlich werden rund 20.000 Bunkerungen durchgeführt. Durch die Online-Anmeldung werden diese Prozesse größtenteils automatisiert, was die Effizienz der Arbeit erhöht. Die App bietet die Möglichkeit, die Anmeldung auf einmal sowohl an den Hafenbetrieb Rotterdam als auch die Zollbehörden (als Option) zu verschicken.

Ab Januar 2020 gelten neue Regeln für die zulässige Schwefelmenge im Brennstoff für die Schiffsfahrt. Den internationalen Vorschriften der IMO, International Maritime Organization, zufolge beläuft sich diese dann auf 0,5 %. Derzeit beträgt der Schwefelgehalt der Schifffahrtsbrennstoffe noch höchstens 3,5 Prozent. Das bedeutet, dass die Schifffahrt entweder emissionsbeschränkende Systeme installieren muss oder zu einem saubereren Brennstoff wie LNG (Flüssiggas), das keinen Schwefel enthält, wechselt.

Die Rotterdamer Raffinerien und Lagerterminals für Ölprodukte bereiten sich auf die Lieferung und Lagerung des so genannten VLSFO (very low sulphur fuel oil) vor, das die vorgeschriebenen 0,5 % Schwefel enthält. In der vergangenen Woche hat der Markt signalisiert, dass die ersten VLSFO-Bunker geliefert worden sind.

Bunkerverkäufe (in 1.000m3)

Heizöl Gasöl Dieselöl Schmieröl Insgesamt
2016 8.483,644 1.426,879 139,036 96,326 10.145,884
2017 8.255,467 1.387,913 147,035 99,677 9.890,091
2018 7.918,852 1.358,613 103,671 94,201 9.475,338

Bunkerverkäufe LNG (in Tonnen)

Bunkerverkopen LNG in ton)
2016 100
2017 1500
2018 9500

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, LNG Schiff Cardissa

 

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